Letztens hatte ich auf Eltern.de 8 Tipps, wie Stadtkinder Naturerfahrung machen, gelesen. Die Tipps für die Kinder haben mich motiviert und ich dachte mir: Das kann ich auch!
„Eine so abwechslungsreiche und vielfältige Umgebung wie die Natur kann kein Spielzimmer und kein noch so großes Haus bieten. Mit jeder neuen Erfahrung, die das Kind im Freien macht, werden im Gehirn neue Synapsen gebildet. Naturerleben fördert also die kognitive Entwicklung. Eines jeden Kindes!“
Wir haben also ganz bewusst noch mehr Zeit draußen verbracht und sind dabei nicht nur durch den Wald und über Wiesen gelaufen, sondern haben uns viel Zeit für Beobachtungen genommen. Dabei haben wir immer wieder kleine und größere Tiere entdeckt: Marienkäfer, Enten, viele Hummeln (die haben uns sogar jeden Tag im Schlafzimmer besucht) und vieles mehr. Über unsere Erlebnisse habe ich bereits kurz berichtet und heute möchte ich euch das passende Buch „Oh ein Tier!“ dazu vorstellen, dass uns über die letzten 2 Monate begleitet hat.

Ganz speziell | Oh, ein Tier!
„Oh, ein Tier“* ist im Februar 2017 im Eichborn Verlag erschienen. Auf 364 Seiten zeigt der Autor viele handgemalte wunderschöne Tiergemälde, gepaart mit etwas Wissen über die heimische Tierwelt.
Wie gesagt hat dieses schöne Buch 364 Seiten. Darin finden wir einige (leider recht kurze)Infotexte und sehr viele Bilder. Bei Recherchen zum Buch habe ich herausgefunden, dass dieses als Masterarbeit eines Hobby-Ornithologen im Studiengang Editorial Design entstanden ist und mit einem Designpreis ausgezeichnet worden ist. Das glaube ich gern, denn uns (Erwachsenen) und auch den Kindern haben die Illustrationen und das Buch auf den ersten Blick sehr gefallen.

Auf den zweiten Blick ist dieses Buch sehr speziell. Herr Bork wollte es ganz bewusst von klassischen Bestimmungsbüchern unterscheiden. Dazu tragen zum einen die handgemalten Bilder bei. Zum anderen die teils lustigen, teils vulgären Texte und Comics. Dazu später mehr.
Lernen draußen in der freien Natur
Wusstest du, dass es ganz unterschiedliche Arten von Marienkäfern gibt? Den Zweipunkt-Marienkäfer, den Siebenpunkt-Marienkäfer, den 22-Punkt-Marienkäfer und einige mehr. Das ist wirklich sehr spannend!

Auf der Suche nach unterschiedlichsten Käfern und Krabblern haben wir nicht nur das gelernt, sondern gleichzeitig die Sonnenstrahlen auf unserer Haut genossen, Wildkräuter für unsere Küche gesammelt und haben uns gemeinsam unglaublich entspannt.
Die beiden Mädels haben sich besonders für die unterschiedlichen Entenarten und -farben (braun= weiblich, grüner Kopf = männlich) interessiert. Und die große Maus hat eine weibliche Blindschleiche gestreichelt. Ja, ein Weibchen. Denn die Blindschleiche – die keine Schlange, sondern eine Echse ist – war sehr kontrastreich, hatte einen Aalstreifen auf dem Rücken und einen kleinen Kopf.

Dieses Wissen um die unterschiedlichsten heimischen Tierarten haben wir auch aus dem Buch. Die Tiere sind dort in acht Kategorien gegliedert:
- Insekten
- Spinnen
- Fische
- Amphibien
- Reptilien
- Vögel
- Säugetiere
- vergessene Arten
Dabei beginnt jede Kategorie mit einem kurzen Infotext zur jeweiligen Tierart, die aber nicht nur wissenschaftlich berichtet, sondern „gespickt“ wurde. Da werden mit Hand Wörter durchgestrichen und ersetzt und wichtige Info’s händisch unterstrichen und mit Seitenanzahlen ergänzt – ganz so wie in einem alten Schulbuch.
Ich hätte mir an dieser Stelle ein paar mehr Informationen, auch zu dein einzelnen Tieren, gewünscht. Denn oft fragen die Mädels nach mehr Info’s und die kann ich dann leider nicht geben!

Doch viel wichtiger als der Text sind unseren Kindern die tollen Bilder. Jede Tierart ist einzeln illustriert und mit Namen, einige auch mit Hinweisen versehen (z.B. wann man wo einen Käfer findet und wie groß er ist). Außerdem findet man immer wieder Fun Facts im Buch: Wusstest du z.B., dass der Biss einer Heuschrecke im 19. Jhdt. zur Entfernung von Warzen genutzt wurde? In diesem Buch gibt es darüber sogar ein Comic.

Auf diese spezielle Art und Weise und mit einer Menge Ironie haben die Eltern immer wieder etwas zu lachen – wenn es mir persönlich doch ab und an zu sehr unter die Gürtellinie zielt. Doch ein verschmitztes Lächeln rutscht mir doch immer wieder von den Lippen, während ich genau darauf achte, welche Textpassagen ich den Kindern vorlesen kann.
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