Die Baby-Pflege nachhaltig zu gestalten, ist nicht immer ganz einfach. Und doch gibt es (zum Glück immer mehr) Alternativen zu herkömmlichen Babyprodukten, die gut für unsere Kleinen und für die Umwelt sind. Wie du deinen Alltag mit Neugeborenem etwas umweltfreundlicher und nachhaltiger gestalten kannst, dass erzähle ich dir heute. Viel Spaß!
Inhaltsverzeichnis
Die Babypflege
Nachhaltig wickeln
Weniger ist mehr
Feuchttücher selbermachen
Im Sommer
Die umweltfreundliche Babypflege
Die Haut von Babys bedarf besonderer Aufmerksamkeit. Nicht nur, weil sie dünner ist, als die von uns Erwachsenen (wie berichtet), sondern auch, weil sie ihre Schutzfunktion noch nicht ausreichend entwickelt hat. Gerade die Haut im Windelbereich ist besonderen Herausforderungen ausgesetzt und will gepflegt werden. Aber worauf solltest du beim Kauf achten?
Achte beim Kauf der Babypflege-Produkte darauf, dass diese möglichst umweltfreundlich sind. Das heißt, du solltest gänzlich auf Produkte mit Mikroplastik (wie z.B. Nivea und bebe) verzichten. Vermeiden solltest du auch Paraffinöl (z. B. von Penaten). „Paraffinum liquidum“ wird aus Mineralöl hergestellt und kann deshalb auch mit bedenklichen Mineralölbestandteilen verunreinigt sein.
Zum Schluss solltest du, deinem Kind zuliebe, Produkte mit Silikonen und synthetischen Duft- und Konservierungsstoffen im Regal stehen lassen. Erkennbar sind Silikone unter anderem an Begriffen wie „Petrolatum“, „Dimethicone“ und „-siloxane“.
Jetzt habe ich aber so viel darüber geschrieben, was die Babypflege nicht enthalten sollte, schauen wir uns einmal an, was drin sein darf und kann: Am besten greifst du zu natürlicher Babypflege aus hochwertigen Pflanzenölen. Du kannst deine Babypflege auch ganz einfach selber machen, z.B. aus Bienenwachs, Kokosöl und einer Handvoll Ringelblumen. Die Rohstoffe dafür bekommst du online oder in deiner Apotheke.
Lesetipp: Einfachen Schlaf gut-Balsam selbermachen
Wenn du die Inhaltsstoffe deiner Babypflege einmal näher unter die Lupe nehmen möchtest, empfehle ich dir die App von Codecheck. Dort kannst du die Inhaltsstoffe vieler Babyprodukte, von der Burt’s Bees Baby Windelcreme* bis hin zur Weleda Baby Calendula Wundschutzcreme* genauer überprüfen.
Nachhaltig wickeln
Wir haben unsere Töchter Zuhause mit Stoffwindeln gewickelt. Bei der Tagesmutter haben wir zu Ökowindeln (wir haben getestet) gegriffen. Und eines ist gewiss: Auch sechs Jahr später sind Stoffwindeln immer noch die umweltfreundlichste Variante zum Wickeln, weil damit 4.000 – 5.000 Einwegwindeln eingespart werden können.
Wer auf einen großen Müllhaufen verzichten möchte, kommt noch immer nicht um Stoffwindeln rum. Unser großer Ökowindel-Test hat gezeigt, dass die Einwegwindel noch nicht so weit ist, gänzlich biologisch abbaubar zu sein. Zwar wird beim Waschen von Stoffwindeln auch Energie und Wasser verbraucht, wenn die Windeln allerdings nicht bei mehr als 60 Grad gewaschen werden und auf den Trockner verzichtet wird, ist ihre Ökobilanz trotzdem um einiges besser, als bei der Wegwerfwindel. Und beim zweiten Kind lohnt es sich dann auch finanziell, auch wenn eine teurere Erstausstattung an Stoffwindeln eingekauft wird.
Falls Stoffwindeln trotzdem für euch nicht in Frage kommen, sind Ökowindel eine Option: Wenngleich hier auch Müll entsteht, werden diese immerhin meist aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen und im besten Fall aus ungebleichtem, FSC-zertifizierten Zellstoff hergestellt. Damit sind sie schonender für die Umwelt und auch schonender zu Babys Haut!
PS: Das umweltfreundlichste ist natürlich die Windelfrei-Methode. Wenn du dich dafür interessierst, dann schau dir einmal „artgerecht – Das andere Babybuch“* an.
Weniger ist mehr
Eine Bodylotion, ein eigenes Shampoo, eine Windelpflege, zig verschiedene Lotionen und Cremes: Das alles brauchst du gar nicht! Umweltbewusst ist es, wenn du darauf verzichtest, so viele verschiedene Produkte zu kaufen. Damit reduzierst du nicht nur Müll, sondern es tut auch Babys Haut gut. Denn die Haut unserer Babys muss ganz schön was leisten, wenn sie mit unzähligen unterschiedlichen Produkten zurecht kommen muss.
Gerade frischzgebackene Eltern neigen dazu, zu viel zu benutzen. Mir ging es damals, als unsere Große noch ein Baby war, auch so: Die Werbung suggeriert uns, dass wir so viele verschiedene Produkte für die Babypflege brauchen. Dabei reicht eine Baby-Pflegecreme, ein hochwertiges Öl und eine Wundschutzcreme völlig aus!
Diese drei Produkte gibt es von vielen Herstellern zu kaufen und worauf du beim Kauf achten solltest, das habe ich oben ja bereits beschrieben. Demnächst ist auch ein Beitrag geplant, wie du diese Produkte ganz einfach selbermachen kannst.
Feuchttücher selber machen
Für uns waren selbstgemachte Feuchttücher zu unseren Stoffwindeln eine Selbstverständlichkeit. Dazu haben wir die Skip-Hop-Box* benutzt. Heute gibt es zahlreiche Feuchttücher Boxen* auf dem Markt, in denen du deine feuchten Baby-Waschlappen* aufbewahren kannst.
Wir haben für unsere selbstgemachten Feuchttücher einfach Waschlappen* aus Bio-Musselin oder Bambus genommen, etwas abgekochtes Wasser, einen Teelöffel Kokosöl* und ein paar Tropfen eines wohlriechenden ätherischen Öls, z.B. Kamille* und Lavendel* (beruhigend für die Babyhaut).
Wenn du deine Feuchttücher nicht selbermachen möchtest, dann solltest du dir darüber im Klaren sein, dass damit natürlich mehr Müll anfällt. Außerdem solltest du beim Kauf darauf achten, dass die Feuchttücher nicht parfümiert sind und die Haut deines Babys damit reizen. Denn Duftstoffe belasten Babypos nur unnötig.
Heute gibt es Gottseidank immer mehr empfehlenswerte und gute Feuchttücher auf dem Markt, anders als noch vor sechs Jahren, als unsere Mädels Babys waren. Ganz frei von umstrittenen Stoffen sind die Tücher allerdings noch nicht. In den Water Wipes beispielsweise fanden sich halogenorganische Verbindungen.
Halogenorganische Verbindungen sind eine Gruppe von mehreren Tausend Stoffen, von denen manche als krebserregend, viele als allergieauslösend und fast alle als um weltschädigend gelten. Im Falle der Feuchttücher könnte es sich bei den Verbindungen um Überbleibsel aus der Bleiche des Vliesstoffs handeln. Bei einigen Verfahren werden möglicherweise noch Chlorverbindungen eingesetzt, was den Rückstand erklären könnte.
Tolle kompostierbare und schadstofffreie Feuchttüchter findest du beispielsweise bei Naty*.
Umweltbewusst durch den Sommer
Ein letztes Thema möchte ich noch ansprechen, das mir jeden Sommer aufs Neue am Herzen liegt: der Sonnenschutz. Leider enthalten auch viele Sonnencremes klitzekleine Plastikpartikel, die mit dem Gang ins Meer in die Ozeane gespült werden. Mit schlimmen Folgen für die Umwelt! Doch Sonnencreme sollte nicht nur deshalb sehr wohlbedacht ausgewählt werden!
In meinem Artikel „Die richtige Sonnencreme für unsere Kinder“ bin ich schon einmal darauf eingegangen, wie sensibel Babyhaut eigentlich ist. Deshalb raten Experten auch dazu, unter einem Jahr gar keine Sonnencreme zu verwenden. Ab einem Jahr empfehlen wir die Sonnencreme mit LSF 50+ von Eco Cosmetics*. Sie ist ein einer neutralen Variante* erhältlich oder mit Bio-Granatapfelöl und -sanddornextrakt* für mehr Pflege und Feuchtigkeit.
Die Mittagshitze solltest du übrigens meiden und dich mit deinem Baby möglichst im Schatten aufhalten, um einen Hitzschlag oder Sonnenstich zu vermeiden!
Der beste Sonnenschutz besteht aus langer, luftiger Kleidung – im Idealfall UV-Kleidung und ein Sonnenhut für Kopf und Nacken*. Bei Pickapooh* bekommst du den Sonnenhut mit Nackenschutz und UV-Schutz aus reiner Bio-Baumwolle und fair und sozial in Deutschland hergestellt.
ÜBRIGENS: Wir Eltern sind für unsere Kinder immer ein Vorbild. Wenn unsere Kleinen also schon früh mit Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit in Berührung kommen, ist es wahrscheinlich, dass sie diese Lebensweise später beibehalten. Dazu kannst du mit deinen Kind thematisieren, warum bestimmte Produkte gekauft werden – und andere eben nicht!