Vor einiger Zeit hat sich das Spiegelmagazin ‚Wissen‘ mit einem Thema beschäftigt, das genau zu meinem Blog passt. „Iss dich glücklich: Wie die richtige Ernährung Körper und Seele stärkt.“
Natürlich habe ich die Artikel einzeln verschlungen und ich konnte so Vieles in Erfahrung bringen, was mit dem Thema Glück essen zusammenhängt. Und ich bin vom Wundern nicht mehr herausgekommen…
Dabei ist mir ein Satz ganz besonders hängen geblieben: „Wir sollten öfter einfach mal drauflosessen und die Disziplin genüsslich liegen lassen. Iss dich glücklich!“
Iss dich glücklich!
Essen und Trinken können glücklich machen. Das Lieblingsgericht, ein schön gedeckter Tisch, ein fröhlicher Abend mit Freunden. Wie Essen glücklich macht, kannst du im Spiegel nachlesen:
Neurowissenschaftler und Biochemiker erforschen nämlich, ob Darmbakterien durch gezielte Ernährung so gefüttert werden können, dass sie nicht nur unsere körperliche Gesundheit verbessern, sondern auch unsere Stimmung.
Welche Lebensmittel rufen Glücksgefühle in uns hervor? Kann das nur Schokolade oder etwa auch Gemüse oder Obst?
Oder macht allein schon die Zeit, die man sich nimmt, ein leckeres Mahl zuzubereiten, glücklich?
Ein selbstgebackenes Brot, hausgemachte Nudeln, oder Tomaten vom eigenen Garten, die man zu einem köstlichen Tomatensugo verarbeitet…Macht dieses Essen glücklicher?
Oder rufen Ravioli aus der Dose dasselbe Glücksgefühl hervor?
Können es Kartoffeln, Spinat und Ei mit einem Gericht der Molekularküche aufnehmen?
Oder kann auch ein Butterbrot mit Honig so glücklich machen wie ein Abendessen bei einem Sternekoch?
Beeinflussen nicht auch die Menschen, die mit uns gemeinsam am Tisch sitzen, unser Glück beim Essen?
Und wie werden wir zu Glückessern?
Die Artikel des Magazins geben sehr viele Anregungen, was das Glück beim Essen beeinflussen kann.
Großes Thema ist bewusstes Einkaufen. Es zahlt sich aus, sich mit der Herkunft von Lebensmitteln zu beschäftigen, mit den Inhaltsstoffen und Zusatzstoffen.
Durch Märkte streifen, die bunte Auswahl an Gemüse und Obst bestaunen, daran riechen, sich von den Düften gerösteter Nüsse verführen lassen, von frischgebackenem Brot.
Nachspüren, welche Lebensmittel sich gut anfühlen im Körper, welche weniger. Was schafft ein warmes Gefühl im Bauch? Welche Essgewohnheiten geben Energie und haben einen Wohlfühlfaktor?
Gewohnheiten wollen machmal geändert werden: Man sollte mehr Zeit einplanen für die Zubereitung von Essen und auch Getränken. Es kann auch Glück bedeuten, die Langsamkeit für sich zu entdecken.
Es lohnt sich manchmal auch Vorurteile zu überwinden. Es können sich neue Welten öffnen, wenn neue Zutaten ausprobiert oder vertraute Zutaten neu entdeckt werden.
Und wir brauchen Mut zum Experimentieren. Kochen hat auch mit Kreativität zu tun. Es muss nicht alles sofort gelingen, aber es muss auch nicht alles allen schmecken.
„Gesundes Essen tut uns gut – Genuss aber auch. Ob uns ein Mahl froh macht, hält die Wissenschaft inzwischen für ein wichtiges Kriterium. Es lohnt sich, wieder darauf zu achten, dass Ernährung Spaß macht.“
Ständig verzichten auf Essen ist frustrierend. Kontrolliertes Essen macht ab einem bestimmten Punkt unglücklich. Es kann zwanghafte Züge annehmen und man bekommt Angst, wenn man mal nicht gesund isst.
Wir sollten unser Essen etwas mehr zelebrieren und die Genußfähigkeit kultivieren, denn bewusstes und genussvolles Essen macht glücklich. Auch den Geschmacksinn und die Fähigkeit mit Freude zu essen kann geschult werden.
Wir leben in einer Zeit des Überflusses und haben das Glück, jederzeit fast alles essen zu können, was wir wollen. Wir sollten unser Essen jedoch wertschätzen, uns an der Qualität einzelner Lebensmittel erfreuen, uns mit ihnen verbunden fühlen und mit dem, was auf unserem Teller liegt.
Bewusster Bezug zu Lebensmitteln macht uns zu glücklichen Essern. Man empfindet mehr Respekt und Freude beim Essen, wenn man sich bewusst macht, wie lange ein Apfel braucht, um zu reifen, oder sich vor Augen führt, wie aufwendig der Käse hergestellt wird, den man sich aufs Brot legt.
Wenn man selbst kocht, brutzelt, backt, brät, zerlegt, dünstet und schält bekommt man ein sinnlicheres und engeres Verhältnis zu den Lebensmitteln und Freude am Handwerk.
Im Wissensmagazin werden weiters Genießer vorgestellt, die mit Begeisterung kochen, backen, fermentieren. Sie machen vor, wie man sich gut – und zudem auch noch gesund – ernähren kann.
Besonders beeindruckend fand ich die gebürtige Italienerin Giovanna di Tommaso und ihren Sohn Fabio, die in Stuttgart das Restaurant „Nannina“ betreiben. Sie stellen in Ihrem Restaurant selbst gemachte Pasta her.
„Alles, was ich heute koche, habe ich von meiner Mutter gelernt“, sagt die Restaurantbesitzerin, „von ihr habe ich auch die Leidenschaft. Wenn meine Mutter Pasta gemacht hat, konnte man das hören. Dann hat die Maschine ein wenig gequietscht. Sie hat immer gesagt: Wer keine Orecchiette machen kann, bekommt keinen Mann!“
Die schönsten Erinnerungen waren, wie gut sie gegessen haben, als sie klein war und das, obwohl sie kein Geld hatten. „Wir haben Tiere gezüchtet und das zubereitet, was die Natur uns gegeben hat“, schwelgt Giovanna in ihrer Erinnerung, „das vermisse ich unheimlich. Und das ganz einfache Essen. Bei einer Pancotto, einer Suppe mit Gemüse, warmem Brot und Olivenöl, flippst du aus.“
….und schon bin ich inspiriert und werde diese Suppe bald mal ausprobieren….
Auf die Frage, ob denn italienisches Essen glücklich mache, antwortet Giovanna:“ Oh, ja, wenn du Spaghetti mit frischer Tomatensoße auf dem Tisch hast, dann bist du glücklich. Ich könnte jeden Tag Pasta essen.“
Giovanna spricht mir so vom Herzen.
Ihr Sohn Fabio hingegen glaubt, Essen könne Streit lösen. Sobald man sich gut fühle nach einem guten Essen, könne man über Probleme nämlich ganz anders reden als mit knurrendem Magen.“
Und da kann ich ihm persönlich wohl nur Recht geben.
Von vielen anderen besonderen Genießern wird erzählt, von Kuchenbäckern, Wildpflanzenzüchtern und Veganern. Weiters von einem Paar, welches eine Fermentations-Manufaktur ins Leben gerufen hat, und einem ehemaligen Vegetarier, der den Jagdschein macht und sich nur von Wild ernährt, das er selbst geschossen und zubereitet hat. Lauter tolle Menschen, die an das Glück im Essen glauben.
Mich haben die Geschichten und Berichte des Magazins sehr inspiriert und ich hab noch mehr Lust bekommen zu kochen, zu backen und zu experimentieren. Vor allem aber bin ich in meinem Tun bestärkt worden.
Und in Zukunft will ich mir beim Glück kochen, backen und genießen noch ein bisschen mehr Zeit lassen….