Heute tauche ich mit euch in eine kulinarische Märchenwelt ein: Die Levante-Küche – Geschmack aus 1001 Nacht.
Was ist die Levante Küche?
Charakterisierend für die Levante Küche sind vielfältige, kleine Gerichte mit viel Gemüse und einer Vielfalt an Gewürzen und außergewöhnlichen Aromen aus den Ländern der aufgehenden Sonne. Levante bezeichnet die Länder, die sich wie der fruchtbare Halbmond ums östliche Mittelmeer legen und umfasst historisch gesehen Syrien, Palästina, Libanon, Jordanien, die Türkei, Ägypten und Zypern.
Diese Länder sind auch die Wiege unserer Zivilisation und die Heimat einer der gesündesten, bekömmlichsten und ältesten Küchen der Welt.
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Levante Küche: Leger, gesund, aromatisch und weltoffen
Außerdem wird die Levante Küche hierzulande als neuer Food-Trend gefeiert und ist auf dem bestem Wege die Esskultur von Israel bis New York, London und Berlin auf den Kopf zu stellen. Wie unglaublich froh ich bin, dass sie auch mich erobert und mich mit ihrem Geschmack vom Gaumen bis zur Seele verzaubert hat. Die Levante Küche ist so wunderbar unkompliziert, dass es eine Freude ist und wirklich jeder mitmachen kann.
Entwickelt hat sich die moderne Levante-Küche vor allem in Israel. Junge isrealische Köche ließen sich von der Liebe der Araber zu hochwertigen und aromatischen Lebensmitteln inspirieren und trugen diese Kreationen hinaus in die Welt, wo sie sich wiederum mit anderen Traditionen vermischten, vor allem aus dem asiatischen Bereich.
Mezze – ausgefallene Köstlichkeiten
Berühmt ist die Levante-Küche vor allem für seine Mezze, was so viel wie „Geschmack“ und „Imbiss“ bedeutet. Mezze sind gemischte Vorspeisen, mit denen jedes Essen anfängt. Sie stehen für das Genießen und Teilen kleiner Speisen. Aufgetischt werden die Speisen nicht mehr in gewohnter Menüreihenfolge, sondern als kleine, ausgefallene Gerichte.
Serviert werden sie mancherorts sogar auf einem Blatt Papier oder in kleinen Schüsseln, in welche man beispielsweise das Fladenbrot tunkt. Auch hier zeigt sich der arabische Einfluss. Dazu gehören unter anderem Dips, wie Hummus, Babaganoush, die man mit Pita- oder Focacciabrot einfach tunkt. Salate mit Kichererbsen, Joghurt, geröstete Melanzane oder Paprika mit Granatapfelkernen, Walnüssen und natürlich auch unser altbekanntes Tahin spielen in der Levante-Küche wieder eine Hauptrolle.
Schon lange habe ich euch auf dem Blog Rezepte aus der levantinischen Küche versprochen. In der Vergangenheit habe ich unter anderem auch Online-Kochkurse dazu besucht.
Außerdem habe ich im Mai für die Volkshochschule Südtirol meinen ersten Kurs zur Levante-Küche angeboten. Es war ein voller Erfolg. Im Herbst dieses Jahr folgt ein weiterer. Es beglückt mich, mein erlangtes Wissen und meine Leidenschaft für diese besondere Küche online oder vor Ort mit euch zu teilen.
Ich glaube, ich habe mich noch nie mit einer Küche so wohl gefühlt, wie mit der Levante Küche.
Aus diesem Grunde will ich euch in meinen nächsten Blogbeiträgen mehr über die Levante Küche erzählen, sie euch näher bringen und euch hoffentlich inspirieren.
Bausteine der Levante-Küche
In die Levante-Küche gehören Kichererbsen, Tahin, Schafskäse, Aubergine, Paprika, Zucchini, Oliven, Granatäpfel, Minze, Zitrone und Joghurt. Mit diesen Hauptzutaten kann man unzählig viele Gerichte zaubern. Genauso häufig vertreten sind andere Hülsenfrüchte, wie Bohnen, Linsen und Erbsen, die zu vielen Gerichten kombiniert werden.
Sie sind perfekt geeignet für Vegetarier und Veganer. Daneben gibt es natürlich auch viele Gerichte aus Fisch und Fleisch, die mit Joghurt-Dips, würziger Harissa-Paste oder einer einfachen Kombination aus Minze und Gurke serviert werden.
Gewürze und Kräuter der Levante Küche
Die Levante Küche ist sehr gewürzreich: Kreuzkümmel, Zimt, Kurkuma, Kümmel, Muskatnuss und Kardamom sind typische Gewürze, die in der Levante Küche verwendet werden und die uns teilweise schon sehr bekannt sind. Sie bringt aber auch frischen Wind in unser Gewürzregal: Za’atar, Sumach, Harissa, Dukkah, Baharat sind Gewürzmischungen, die hierzulande noch unbekannt sind. Ich habe mir einige Gewürzmischungen online bestellt, mit denen ich mein Gemüse oder meine Gerichte Levante-tauglich mache.
Nicht zu vergessen sind in der Levante-Küche aromatische Kräuter wie Minze, Petersilie und Koriander. Sie verfeinern fast jedes Gericht.
Taboulé
Klassische Gerichte aus der Levante-Küche sind Taboulé, Hummus und Falafel. Taboulé ist ein Salat aus dem arabischen Raum: Bulgur oder Couscous, glatte Petersilie, Tomaten, Frühlingszwiebeln, Olivenöl, Zitronensaft, frische Pfefferminze sind die Zutaten für das Gericht.
Es kann sowohl als Vorspeise, Zwischenmahlzeit als auch Beilage sein. Mir kommen bei der Zubereitung dieses Gerichts immer so viele Ideen, dass ich es ständig abwandle. Auf unserem Blog findet ihr ein sommerliches, frisches Pfirsich-Minze-Taboulé – eine wahre Überraschung für den Gaumen und vor allem ein Ruck-Zuck-Gericht, das nach Sommer schmeckt.
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Will man das Gericht ohne Gluten zubereiten, verwendet man Quinoa statt Bulgur, Hirse oder Buchweizen. Um es auch noch Buddha-Bowl-tauglich zu machen, gebe ich meistens noch gesunde Proteine dazu: da passen Kichererbsen, Linsen, Bohnen oder Erbsen oder ich gebe als Topping einfach noch einen Löffel griechisches Joghurt obendrauf.
Hummus
Hummus ist eine weitere Nationalspeise aus dem Orient: Pürierte Kichererbsen, Tahin, Olivenöl, Zitronensaft, Knoblauch und Kreuzkümmel werden zu einem leckeren Mus püriert. Es wird mit Fladenbrot geliebt oder als Dip zu rohem oder geröstetem Gemüse. Hummus ist bei mir fast ständig im Kühlschrank. Ich bereite es in größeren Mengen vor, fülle es in einen Behälter mit Deckel, dann hält es sich mehrere Tage. Wenn es abends schnell gehen muss, dann toaste ich mir ein Brot, bestreiche es mit einer dicken Schicht Hummus, belege es mit Tomaten, Avocados, Gurken oder Salat und Zwiebeln. Ein einfaches, gesundes Abendbrot.
Falafel
Falafel sind frittierte Kichererbsenbällchen. Serviert werden sie in der Regel mit Tahin oder Hummus und verschiedenen eingelegten oder gebratenen Gemüsen und Pita. Als Imbiss wird Falafel mit Gemüse oder Salat in einem aufgeklappten Fladenbrot oder als Wrap angeboten.
Zusammen ist man weniger allein
In der Levante Küche gibt es keine klassische Menüfolge. Stattdessen werden viele kleine Gerichte, Dips und Salate gleichzeitig auf dem Esstisch gestellt. Das Besondere dabei sind die bunten Farben und die mindestens genauso bunten Geschmäcker.
In geselliger Runde bleibt auf dem Tisch neben all den Köstlichkeiten kaum ein Quadratzentimeter frei.
Es gibt viel Gemüse, Hülsenfrüchte und frische Kräuter. Auch Fisch, Meeresfrüchte, Hähnchen oder Lamm finden je nach Belieben darauf Platz.
Und da sind wir auch wieder bei dem besonderen Lebensgefühl. Abends erfüllt ein reges Treiben aus Stimmen, Gläserklirren, Stühlerücken und genüssliches Schmatzen die Straßen.
Von der außergewöhnlichen Kulinarik der arabischen Kultur, dem Teilen, dem gemeinsamen Beisemmensitzen, während man sich an den kleinen Speisen der Levante Küche erfreut, da sollten wir uns definitiv was abschauen.
Taucht ein in den Geschmack aus 1001 und einer Nacht und lasst euch entführen in die Länder der aufgehenden Sonne.