Kohlrabi ist nicht gerade mein Lieblingsgemüse. Ernte ich die Frucht frisch vom Garten, schneide sie in kleine Stücke, dann kann es jedoch zu kleinen Genussmomenten kommen, vor allem, wenn die Frucht weich ist – und saftig. Und mir gefällt das Gemüse einfach gut. Es ist dankbar, beharrlich und es wächst schnell. Heute habe ich ein Rezept für dich, welches den Kohlrabi dann doch zum Glänzen bringt.
Gekochtem Kohlrabi kann ich nicht besonders viel abgewinnen, in Gemüsesuppen funktioniert er gut, weil ich ihn unter all dem Gemüse nicht erkennen kann. Aber ich will ihn jetzt nicht bloßstellen. Er ist halt, wie gesagt, nicht mein Lieblingsgemüse.
Deswegen ist es ja umso lustiger, dass gerade einer meiner Lieblingssalate aus Kohlrabi besteht. Davon könnte ich nämlich tonnenweise essen.
Er passt perfekt als Beilage zu Fleisch oder Fisch, auf eine Pasta oder zu Pellkartoffeln. Letzthin hab ich mir den Salat sogar in ein Wrap gewickelt, da ich ja meine Kohlenhydrate brauche, um glücklich zu sein.
Aber auch für Low-Carb Freunde ist er ein perfektes Gericht, da er sättigt und zugleich etwas für die Seele tut. Und ich glaube sogar, ein gekochtes Ei oder Spiegelei obendrauf müsste wunderbar klappen.
Aber es ist nicht nur der Kohlrabi allein, der in diesem Salat zu Hochtouren aufläuft, er findet nämlich einen Partner und die zwei sind ein perfektes Traumpaar: Kohlrabi und grüner Apfel, was für eine Liebesgeschichte…
Man könnte fast neidisch werden, so harmonisch haben die zwei es miteinander. Sie prahlen nicht nur in allen Grünnuancen, sondern geben geschmacklich echt was her.
In Kombination mit der roten Zwiebel, die mit Butter und Honig (vielleicht experimentierst du mal mit dem Manuka-Honig aus Neuseeland*) ein Verhältnis eingeht, wird jeder Geschmacksnerv ausgereizt. Natürlich macht noch die Zitrone das, was zu jedem guten Essen einfach dazugehört: Sie gibt Frische und die nötige Säure. Aber das wissen wir ja schon.
Ach, und noch was: Es ist einfach herrlich, die Früchte in dünne Stifte zu schneiden. Ich könnte es stundenlang machen, die Gedanken dabei einfach schweifen lassen … es ist wie abtauchen, wie meditieren…nur, dass halt danach was wirklich Leckeres dabei herauskommt.
Zutaten für unseren Salat
Kohlrabi – 1
Apfel Granny Smith – 1
Rote Zwiebel – 1
Butter – 1 EL
Olivenöl – 1 EL
Zitronesaft und Zitronenabrieb – 1
Honig – 1 EL
Erdnüsse – 1 Handvoll
Majoran – 1 Zweig
Salz
Pfeffer
Die Zubereitung
Den Kohlrabi schälen und zusammen mit dem ungeschälten grünen Apfel in dünne Stifte schneiden. In eine Schüssel geben. Damit die Äpfel nicht braun werden, den Saft der halben Zitrone darüberträufeln. Beiseite stellen.
In einer Pfanne Olivenöl und Butter warm werden lassen und die in Ringe geschnittenen roten Zwiebeln darin dünsten, bis sie weich sind. Honig einfließen lassen, salzen und pfeffern.
Die karamellisierten Zwiebel über die Kohlrabi-Apfelmischung geben und alles gut verrühren.
Zum Schluss eine Handvoll Erdnüsse und feine Majoranblätter dazugeben. Auch hier kann man seine Fantasie spielen lassen. Es passen auch perfekt andere Nüsse oder Samen dazu und natürlich auch andere Kräuter. Da kann man nicht viel falsch machen. Ich bin ja ein Freund von Majoran, ein etwas unterschätztes Kraut, finde ich. Er schmeckt irgendwie geheimnisvoll, weise und bescheiden, aber unendlich groß, so als würde immer noch ein bißchen mehr gehen; aber das ist eine andere Geschichte…
Mit dem restlichen Zitronensaft und dem Zitronenabrieb abschmecken und sich ins Vergnügen reinlegen.
Wie Glück schmeckt? Da ist die Antwort.