Die Osterzeit steht vor der Tür. Heute stelle ich euch meinen absoluten Oster-Klassiker vor: Ich backe diesen wirklich extrem saftigen Ostern-Karottenkuchen ohne Mehl nun schon seit Jahren. Das Schöne ist, er kommt ganz ohne Gluten aus. Mal streich ich ihn in eine Springform, mal ganz einfach auf ein Backblech. Damit mach ich an Ostern immer eine gute Figur. Und wir tun, mal abgesehen vom Zucker, auch unserer Gesundheit nicht viel Schädliches.
Meine Kinder lieben diesen Ostern-Karottenkuchen und ich muss sagen, mich plagt kein schlechtes Gewissen, wenn ich diesen Kuchen kredenze. Die Extraportion Nüsse, der Zitronen- und Orangensaft, und die vielen Karotten machen den Kuchen zu etwas fast Nahrhaftem. Der Zucker geht dafür an die Seele.
Karotten machen den Kuchen so herrlich saftig und dies hält sich über mehrere Tage. Ich finde, der Kuchen schmeckt am zweiten Tag noch besser und intensiviert noch seinen nussig-lebhaften Geschmack.
Der Ostern-Karottenkuchen ohne Mehl eignet sich auch genauso gut für Muffins. Das ist besonders für unsere Kleinen was.
So schmeckt Ostern
Wenn ich das Ostern meiner Kindheit nachfühle, ja, da wird mir fast wehmütig zumute. Osterbäumchen bedecken die vom Winter braungefärbten Wiesen und Löwenzahn liegen dort wie kleine Sonnen, prahlen mit ihrem Gelb um die Wette. Ich kann stundenlang zusehen, wie aus den Stängeln des Löwenzahn kleine Kringel entstehen, wenn ich sie ins Brunnenwasser tauche. Sie formen sich zu immer neuen Wesen, bewegen sich wie Fantasiegeschöpfe. Eines schöner als das andere und jedes einzigartig. Ich träume, wie ein Kind nur träumen kann, gehe auf in den Wundern der Natur.
Nach Monaten ohne Sonne lechzt um unser Haus alles nur so nach Licht. Die Vögel sind den Winter über treu geblieben und zwitschern übermütig und glückselig. Alles ist glückselig. An einigen Stellen im Wald, wo das Sonnenlicht eindringt und warm auf die alten Wurzeln und pechigen Stämme scheint, da riecht die Welt ganz sonderbar, nach Heimat, nach einfachem Glück, nach Verbundenheit und Liebe. Dort sitze ich und sauge alles auf, rieche, schmecke, fühle den Atem der Bäume und Sträucher, lass mich von den Sonnenstrahlen kitzeln.
Gefühle konservieren
Solche Gefühle sollte man wohl konservieren können. Auf dem Blog habe ich Gedanken dazu schon einmal in einem Gedicht zum Ausdruck gebracht. Lest es hier nach. Die Unbeschwertheit der Kindheit, das Halten und Loslassen, das Kommen- und Gehenlassen, das damals noch so einfach erschien, ist heute einer Schwere gewichen. Licht und Dunkel bedeutete nur Tag und Nacht. Heute ist so Vieles schwer geworden, auch wenn die Sonne heller scheint wie früher.
Ich hatte schon immer so viele verrückte Gedanken in meinem Kopf, so viele Spiele, die ich mir zusammen mit meiner Schwester ausgedacht habe. Wie oft haben wir das Leben gespielt und davon geträumt, wie es werden könnte und sollte. Dabei haben wir vergessen, wer wir wirklich waren, wir lösten uns auf und schrieben neue Geschichten voller Fantasie, die fast überging, wenn wir die Augen zu weit offen hielten. Könnte man diese Gefühle doch noch einmal fühlen, noch einmal so gleichmütig und unbekümmert den hellen Tagen nachspüren und dann am Abend so federleicht und zart in ein weiches Bett fallen, in einen tiefen, glückseligen Traum, der nie schöner sein konnte als die Wirklichkeit.
Auferstehungsfest
Habt ihr gemerkt, wie ich vom Thema abschweife, wenn ich von früher schreibe? Wir wollen heute ja eine süße Köstlichkeit backen, das freudige Erwarten des Osterfestes erleben und diese besondere bunte und österliche Zeit. Ostern ist ein Auferstehungsfest. Das kann so Vieles heißen: Erinnerungen auferstehen lassen, Träume, Gedanken und Gefühle. Auferstehung ist so ein positives Wort, da denk ich an den Himmel, an das Grün der Wiesen, an das Wiederkehren und daran, dass nichts je zu Ende ist. Jesus ist für uns auferstanden. Das hat mit Glück zu tun.
Und noch was: Die Vorbereitung des Osterfestes hat bei mir nichts mit kitschigem Aufputz des Hauses zu tun, sondern vielmehr mit dem Erleben dieser besonderen Zeit, vielleicht auch mit meiner Erinnerung und der Hoffnung, dass Ostern auch bei meinen Kindern „auferstehende“ Gefühle hinterlässt.
Deswegen machen wir uns nun endlich an diesen fluffigen, saftigen Ostern-Karottenkuchen ohne Mehl.
Los geht’s!
Zubereitung des Ostern-Karottenkuchens ohne Mehl
Zutaten:
Karotten – 450 g
Eier – 6
Zucker – 200 g
Vanilleextrakt – 2 TL
gemahlene Mandeln – 250 g
gemahlene Haselnüsse – 200 g
Öl – 50 ml
Zitronen- oder Orangensaft – 2 EL
Salz – eine Prise
Backpulver – 1 TL
Orangenabrieb – 1 TL
FÜR DEN ZUCKERGUSS:
Puderzucker – 250 g
Zitronensaft – 5 EL
einige Tropfen Wasser
Zubereitung:
Backofen auf 175 Grad vorheizen. Eine Springform mit Backpapier auslegen.
Die Karotten waschen, schälen und raspeln. Ich verwende dazu meine magische, französische Küchenmaschine von MAGIMIX*.
Die Eier trennen und das Eiweiß mit Salz zu einem stabilem Schnee aufschlagen.
Die Eigelbe zusammen mit dem Zucker zu einer cremigen Masse verrühren. Vanilleextrakt unterrühren. Mandeln mit Haselnüssen und Backpulver in einer Schüssel mischen. Orangenabrieb und geriebene Karotten zu den Nüssen geben und alles gut vermischen.
Eigelbe mit dem Zucker schaumig schlagen. Zitronensaft, Öl und die Karotten-Nussmischung unterrühren. Den Eischnee vorsichtig unterheben, sodass die Masse noch luftig bleibt und in die Form streichen.
Den Kuchen im vorgeheizten Ofen ca. 50 Minuten backen. Nach ca. 40 Minuten Backzeit kontrollieren, dass der Kuchen nicht zu braun wird, ansonsten mit etwas Alufolie bedecken.
Nach dem Backen den Kuchen vollständig auskühlen lassen.
Für den Zuckerguss Puderzucker sieben, mit Zitronensaft glattrühren und eventuell ein paar Tropfen Wasser hinzugeben, bis der Guss schwer vom Löffel fließt.
Den Karottenkuchen mit dem Zuckerguss bestreichen und für eine Stunde anziehen lassen…