„Üppig, duftend, golden und echtem Reichtum in Form einer Frucht gleich“, so wird die Quitte beschrieben und damit wird sie Protagonist in meinem heutigen Gericht.
Wer einen Quittenbaum im Garten stehen hat, der ist wahrlich mit Reichtum gesegnet und vor allem mit Glück.
Von der Schale bis zu den Blättern und Kernen, an der Quitte kann man alles verwenden und sie ist, neben ihrem sanften und außergewöhnlichen Aroma, wahre Medizin.
Die Geschichte der Quitte als Obst beginnt vor 3000 Jahren in den bewässerten Gärten Mesopotamiens, aus welcher Region sie vermutlich auch stammt.
Der goldene Apfel ist ein Symbol für Liebe und Fruchtbarkeit, Klugheit, Glück und Langlebigkeit.
Aus der menschlichen Frühzeit ist belegt: Quitten sollten schöne Kinder bringen, die Hochzeitsnacht in Schwung bringen, Liebe herzaubern und Heilung vollbringen.
Da ich erstere drei eh recht gut hinbekommen habe, muss ich mich jetzt noch auf den letzten, wohl wichtigsten Aspekt konzentrieren: die Heilung.
‚Apotheke für Arme‘ wurde sie sogar genannt und war bis in die frühe Neuzeit hinein von allen Früchten die heilkräftigste. Der ganze Strauch wurde verwendet, am meisten aber die Frucht, aber auch das Öl aus der Frucht, die Blüte gegen Durchfall, Fieber, Magen- und Darmbeschwerden, Augenentzündung, Gicht und Rheuma.
In der arabischen Medizin nutzte man die Heilkraft des Schleims aus den vielen Samen der Quitte. Sie wurden als Bindemittel, aber auch zur Heilung kranker Haut verwendet.
Und weil auch Glückessen heilt, verkoche ich die Quitte heute in einem feinen Risotto und zwar mit gerösteten Quittenwürfeln, Basilikum und Apfelsaft, serviert mit einem scharfen Roquefort und gerösteten Cashewnüssen.
Klingt zu kompliziert? Ist es aber kein bisschen.
Ein Gericht, wie geschaffen um das Leben zu feiern und das Glück.
Hier das Rezept für den Quittenrisotto
Zutaten für 4 Personen:
Quitten – 250 g
Zwiebel – 1
Butter – 1 TL
Reis – 300 g
Apfelsaft – 250 ml
Wasser – 1 l
Basilikum – 3 Zweige
Salz
Pfeffer
gehackte Cashewnüsse – 2 EL
Butter zum Rösten – 1 TL
Roquefort – 120 g
Zuerst werden die Quitten unter fließendem Wasser gewaschen und die feine Pelzschicht mit einem Küchentuch abgerieben. Anschließend werden sie geviertelt, von den Kernen befreit und in ca. 1 cm große Würfel geschnitten.
Die zerkleinerte Zwiebel wird zusammen mit der Hälfte der Quittenwürfel im Butter angebraten bis sie goldig werden.
Anschließend den Reis dazugeben und etwas ansrösten. Mit etwas Apfelsaft ablöschen, mit Wasser aufgießen.
Mit einer Prise Salz und Pfeffer verfeinern und den Reis unter Rühren ca. 18 Minuten al dente kochen.
In der Zwischenzeit die gehackten Cashewnüsse in einer beschichteten Pfanne goldbraun rösten, herausnehmen und die Butter in der gleichen Pfanne erhitzen. Die restlichen Quittenwürfel dort für ca. 4 Minuten anbraten bis sie goldbraun werden. Wieder mit Apfelsaft ablöschen und mit Pfeffer würzen.
Den Roquefort in Stücke schneiden und zum Risotto geben. Mit Salz und Pfeffer würzen. Die gebräunten Quittenwürfel und gerösteten, gehackten Cashewnüsse auf dem Risotto verteilen, mit Basilikum garnieren und sich das Glück auf der Zunge zergehen lassen.
So einfach geht Glück…