Heute stelle ich euch ein unverschämt einfaches Rezept vor. In einem meiner letzten Beitrage (Wie werden wir zu Glückessern) habe ich euch Pancotto versprochen und ich bin überwältigt, was man mit altbackenem Brot und Wasser zaubern kann.
Was ist Pancotto und woher kommt sie?
Pancotto ist eine Brotsuppe und stammt aus der Basilikata, ein typisches Gericht der ‚Cucina povera‘. Keiner kann sich nur im geringsten vorstellen, wie aus so einfachen Zutaten, so etwas Leckeres entstehen kann. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Hauptzutat altes Brot ist.
Natürlich wird die Suppe am besten, wenn man Weißbrot dazu verwendet. Und weil ich selten weißes Brot verwende, bin ich zum Bäcker und habe mir das Brot vom Vortag geben lassen.
Natürlich gelingt es auch hervorragend mit altbackenem Vollkornbrot. Aber ich war einfach zu neugierig und wollte dem Pancotto den ursprünglichen Geschmack entlocken.
Es ist ein typisch italienisches Gericht. Innerhalb der Regionen gibt es viele verschiedene Varianten. Würde man ein Dutzend lukanische Hausfrauen nach ihrem Pancotto-Rezept fragen, erhielte man wahrscheinlich zwölf verschiedene Zubereitungsarten.
Die Geschichte der Pancotto
Früher war es ein Essen der Armen und es basierte vor allem auf den sättigenden Zutaten Wasser und altem Brot. Besser klingt ‚pane raffermo‘, also nicht mehr frisches Brot.
Dem wurde alles zugefügt, was vorhanden war, bzw. was die bescheidenen Mittel zuließen. Ob Kartoffeln, Mangold oder Staudensellerie, je nach Jahreszeit wurden der Brotsuppe verschiedene Gemüsesorten zugefügt. Auch mit Fisch wurde die herrlich sättigende Suppe zubereitet.
Wenn es möglich war, veredelte man das Gericht mit Tomaten, Knoblauch und Olivenöl. Und genau damit werde ich Pancotto heute zubereiten und damit zeige ich euch, wie einfach Glück sein kann.
Es ist ein so bescheidenes, ehrliches Essen, so wie ich es liebe. Ein Armenessen, das reich macht…
Zutaten für 4 Personen
Altbackenes Brot – 800 g
Knoblauchzehen – 3
Rosmarin – 2 Zweige
Tomatensauce – 100 ml
1 weiße Zwiebel
Wasser – 1 Liter
Salz und Pfeffer nach Geschmack
Olivenöl – 1/2 Tasse
Die Zubereitung der Pancotto
Das altbackene Brot in Stücke schneiden.
Olivenöl in einen Topf geben und den Knoblauch und die Zwiebel darin anschwitzen. Die Brotstücke dazugeben und zusammen mit der Tomatensauce kurz anrösten. Etwas Rosmarin zugeben.
Mit Wasser aufgießen, leicht salzen und zugedeckt ca. 25 Minuten köcheln lassen, bis das Brot das Wasser vollständig aufgenommen hat.
Am Ende sollte der Pancotto eine fast cremige Konsistenz haben. Dann kann er in einen schönen Teller ausgeschöpft werden. Die Krönung am Schluss bildet die Zugabe von Olivenöl und Pfeffer.
Nie würde man im voraus ahnen können, wie lecker, ja fast edel diese Suppe schmeckt.
Das ist Glück essen in seiner reinsten Form…