Etwas sehr Leckeres, Knuspriges und Einfaches stelle ich euch heute vor. Habt Ihr schon einmal einen Flammkuchen gebacken? Für den Flammkuchen knetet man aus wenigen Zutaten einen Teig, rollt ihn dünn aus, belegt ihn mit herrlichen, frischen Zutaten, grad was die Jahreszeit so hergibt, und schon hat man eine kleine Traummahlzeit kreiert.
Woher kommt der Flammkuchen?
Flammkuchen wurden einst vor dem Brot im Holzbackofen gebacken, um die erste starke Hitze auszunutzen und dienten als Test, um die Temperatur im Ofen einzuschätzen. Wenn sie schnell dunkel wurden, musste man warten bis der Ofen etwas abgekühlt war, bevor man das Brot einschieben konnte. Falls der Flammkuchen länger brauchte, musste ein Holzscheit im Ofen nachgeschürt werden.
Schon lustig, dass ein einfaches Testbrot so lecker sein kann. Eines ist sicher: Es steht dem Brot um nichts nach. Dabei reizt mich wieder die einfache Grundlage: ein sehr dünn ausgerollter Boden aus Brotteig. Der Belag besteht meist aus Sauerrahm, der nur leicht mit Salz und Pfeffer gewürzt ist.
Der Teig liegt dünn ausgerollt vor mir, mit einer herrlich cremigen, weißen Schicht aus Sauerrahm überzogen. Die Spielfläche ist groß. Ich kann meiner Phantasie freien Lauf lassen und mir ein leckeres, gesundes Gericht kreieren. Eines meiner Lieblingsbeschäftigungen!
„Diesmal gehen Kürbis und Birne eine Liebschaft ein!“
Diesmal versuchen der Kürbis und die Birne eine Liebschaft einzugehen. Ich finde sie passen gut zueinander. Dass sie in ihrer Süße nicht übermütig werden oder gar arrogant, mischt sich die Zitrone ins Spiel und die rote Zwiebel will auch noch ein paar Wörtchen mitreden.
Und weil es bei mir immer bunt zugehen muss, schaltet sich ein grüner Frühlingslauch in Röllchenform ein.
Ja… und die Birne: Welch eine edle, vollkommene Frucht. Und welche Formen sie zustandebringt? Bloß davon könnte man schon wieder Geschichten schreiben. Aber die Birne hat in einem meiner nächsten Blog-Beiträge ihren großen Auftritt, wenn ich sie in eine herrliche Tarte aus Zuckerteig packe.
Ich schneide die Birne also in dünne Streifen und schon steigt mir diese sanfte Süße in die Nase. Wenn sie schon ganz reif ist, wird sie fast schlüpfrig und glitschig. Dann ist sie genau richtig für unseren Flammkuchen.
Mit den Farben prahlen sie nun um die Wette. Vor dem Backen rückt der dünne Brotteig nun etwas in den Hintergrund. Aber das ändert sich schlagartig, wenn man das gute Ding aus dem heißen Ofen zieht.
Da hat sich der dünne Teig nun zu einer knusprigen, knackigen und krossen Brotschicht gemausert und das Gemüse hat durch die starke Hitze etwas an Farbe eingebüßt. Aber nichtsdestotrotz sind Birne, Kürbis und Zwiebel nahezu miteinander verschmolzen und der Geschmack ist einzigartig!
Ich kann mich nicht mehr halten. Ich schneide den Flammkuchen in Streifen und in meinem Mund explodieren herbstliche Aromen. Und wieder wird es mir mehr und mehr bewusst: Glück kann man essen.
Zutaten für 4 Personen
Für den Teig:
Dinkelvollkornmehl – 500 g
Wasser – 250 ml
Olivenöl – 6 EL
Salz – 2 TL
Für den Belag:
Hokkaidokürbis – 300 g
Birnen – 2
Rote Zwiebel – 1
Frühlingslauch – 2
Zitrone und Zitronenabrieb – 1
Sauerrahm – 250 g
Olivenöl – 2 EL
Salz
Pfeffer
Kräuter (Majoran, Rosmarin, Oregano,) – 2 Zweige
Die Zubereitung des Flammkuchens
Für den Teig wird das Dinkelvollkornmehl mit Wasser, Olivenöl und Salz zu einem glatten Teig verknetet. Ich verwende anfangs den Knethaken meiner Küchenmaschine. Aber am Ende muss der Teig noch mit den Händen zu einer Kugel geformt werden. Das ist nämlich eine befriedigende Sache.
Der Teig wird geviertelt und jeder Teigling wird auf der bemehlten Arbeitsfläche dünn ausgerollt.
Den Backofen auf 250 Grad vorheizen.
Den Saurrahm glattrühren und mit Salz, Pfeffer, etwas Zitronensaft abschmecken.
Die Zwiebel in feine Ringe, den Frühlingslauch in dünne Röllchen schnipseln.
Den Hokkaidokürbis waschen, halbieren und die Kerne mit einem Esslöffel auskratzen, in feine Streifen schneiden.
Ebenso von der Birne der Länge nach dünne Scheiben abschneiden.
Nun werden die ausgerollten Teigfladen mit dem Sauerrahm bestrichen, mit den Zwiebeln, dem Kürbis und der Birne belegt und ca. 15 Minuten bei Ober/Unterhitze im Ofen knusprig gebacken.
Der Duft, der dann aus dem Ofen strömt, ist getränkt mit Glück.
Am Ende reibe ich dann eine Zitrone darüber, bespritze die Flammkuchen mit Zitronensaft und verteile die gezupften Kräuter nach Belieben darauf.