Nicht mit dem Resümee möchte ich den ersten kulinarischen Jahresrückblick auf unserem Blog beginnen, sondern mit einem Vorsatz: Nächstes Jahr gibt es hier viele neue, glücklichmachende Rezepte. Ganz bestimmt! Ich habe zugegebenermaßen noch keinen Masterplan, aber die Ideen schwirren schon in meinem Kopf umher.
Gottseidank wurden wir in diesem vergangenen Jahr nicht unserer Phantasie beraubt. Eines ist sicher: Wir sind alle ein wenig kreativer geworden, selbstgenügsamer, einfallsreicher. Ich für meinen Teil hab mich mit einigen Rezepten auf eine kulinarische Reise begeben. Deshalb möchte ich heute dieses Jahr mit meinen liebsten Rezepten abschließen und dich dabei auf eine kleine kulinarische Reise durch dieses Corona-Jahr nehmen.
Der Frühling war übertrieben schön. So schön wie schon viele Jahre nicht mehr. Hätte nicht die Covid-19-Pandemie so viel durcheinander gebracht. Was 2019 noch selbstverständlich war, fehlte mir: Das Herumstreifen auf Obstmärkten, um mich dort von von besonderen Gemüse- oder Obstsorten, Samen, Gewürzen oder Nüssen inspirieren zu lassen.
Doch unser kleines Städtchen hat mich überrascht und so habe ich im Frühling 2020 das erste Mal mit Pak Choi gekocht. Kennst du das? Mich hat das Gemüse einfach fasziniert. Es schaut so schmackhaft und gesund aus. Kombiniert habe ich den chinesischen Senfkohl mit Spargel und so ein unverwechselbares Gericht gezaubert: Ofenspargel mit Pak Choi & Tomaten.
Mit dem Beginn des Sommers kam eine erste Erleichterung auf und ich habe für euch eine wunderbare Erdbeer-Rhabarber-Galette zubereitet. Die Galette kommt übrigens aus Frankreich und so habe ich mich beim Zubereiten der himmlischen Erdbeer-Rhabarber-Galette in die Provence geträumt, während Corona-bedingt unser Urlaub ins Wasser fiel.
Es gab sie also: positive Highlights im Jahr 2020. Zumindest was das Kulinarische betrifft. Und wenn wir gerade schon bei kulinarischen Reisen sind: Noch bevor der Sommer zu Ende ging, habe ich euch mit meinen Zucchini-Bratlingen mit Tzatziki nach Griechenland entführt. Hier treffen milde Säure auf „gschmackige“ Röstaromen. Ein perfektes Paar. Dabei stammt die Zucchini gar nicht aus Griechenland, sondern kommt ursprünglich aus Westindien und Mexiko.
Ja, wie schön doch solch eine kulinarische Reise ist! Obendrein habe ich festgestellt, dass man sich das Leben ein wenig schöner kochen kann und glücklicher obendrein. Und das habe ich mir natürlich in einem Jahr wie 2020 nicht nehmen lassen. So gab es im Sommer von mir dann auch noch einen süß-saurer Sommerkuchen. Klingt für dich chinesisch? Ist es aber nicht! Ich habe in diesen Kuchen alles hinein gepackt, was für mich Sommer bedeutet. So wie Mirabellen, Schwarz- und Stachelbeeren miteinander verschmelzen, entsteht das kleine Quäntchen Glück, das wir in einem Jahr wie diesem gut gebrauchen können.
Dann kam der Herbst und der zweite Lockdown. Was mir zu dem Zeitpunkt enorm geholfen hat ist ein Konglomerat aus vielem, wie etwa meine kunterbunte und herausfordernde Familie, die wunderschöne Natur um mich herum und natürlich das Kochen. Habe ich schon erwähnt, wie gerne ich kulinarische Reisen unternommen habe in 2020? Auch das nächste meiner acht Lieblingsrezepte, die Schiacciata mit Trauben führt uns wieder auf eine kleine Reise; dieses Mal in die Toskana.
Bei der Schiacciata mit Trauben handelt es sich um eine süße Focaccia mit roten Trauben. Diese süße Traubenpizza wird in der Toskana zur Zeit der Weinlese zubereitet und ist bereits eine jahrhundertealte Tradition. Ein wahrer, ungekünstelter und wahrhaftiger Hochgenuss, diese Trauben-Focaccia.
Schön langsam nähern wir uns mit meinen Lieblingsrezepten dem Winter und mit der Shakshuka stelle ich euch ein israelisches Nationalgericht vor. Versunkene Eier in einer Tomatensoße, so einfach und so genial und damit wirklich eines meiner Lieblingsrezepte. Natürlich gibt es hier auf dem Blog kein Rezept, das ich nicht mag. Sonst hätte ich es vermutlich nicht mit euch geteilt, aber die Shakshuka gehört wirklich zu den kleinen Besonderheiten: In Israel wird sie zum Frühstück gegessen, aber hierzulande eignet sie sich perfekt für einen ausgedehnten Sonntagsbrunch.
Doch wenn ich ehrlich bin, wir essen es am liebsten am Abend, mit viel Brot zum Tunken. Und auch wenn es nicht so aussehen mag: Geschmacklich ist dieses einfache Gericht wirklich eine Wucht! Das liegt vermutlich am Kreuzkümmel, der eine wichtige Rolle spielt.
Wusstest du schon, dass bisher genau 55 Beiträge in der Kategorie „Glück essen“ online gegangen sind? Silvia würde jetzt sagen, eine magische Zahl. Ebenso magisch ist auch mein Apfelkuchen mit Haferflocken, dass kann ich dir versprechen.
Äpfel sind wirklich magische Früchte, dass wussten schon Adam und Eva, nicht wahr? Ein Apfel ist nicht nur ein Apfel, sondern jeder ist in seiner Form, Farbe und seinem Geruch einzigartig. Fast so, wie wir Menschen. Ja wären wir alle nur etwas mehr wie ein Apfel. Dabei kann ein Apfel nach Ananas riechen, nach Himbeeren, nach Haselnüssen oder nach sauren Fruchtbonbons. So ungekünstelt, selbstgenügsam und anständig: Ja, davon können wir uns eine Scheibe abschneiden. Nicht nur für den Apfelkuchen.
WAS ERWARTET EUCH IN 2021?
Ich habe mir fest vorgenommen, meine Prioritäten etwas zu verschieben, um noch mehr Rezepte für euch verbloggen zu können. In meinem Kopf schwirren so viele Ideen rum, die ich mich euch teilen möchte. Die Corona-Pandemie (ja, da fällt es doch noch, das Wort des Jahres 2020) und der Fernunterricht ließen mir 2020 leider wenig Zeit, um mich an den PC zu setzen. Das wird sich aber 2021 ändern! Es soll regelmäßigen Content von mir geben, denn ich möchte eine Prise von diesem Glück raus in die Welt schicken. Weil ihr wisst ja, Glück kann man essen!
Zum Schluss: Wenn du Wünsche oder Anregungen hast, dann schreibt mir gerne eine Nachricht. Ansonsten bleibt mir nur noch, dir einen wundervollen 31. Dezember zu wünschen, schöne Lichtmomente mit euren Liebsten und hoffentlich ganz viel Glück für das nächste Jahr!
Sieglinde Strickner