Mit Roter Bete, oder hierzulande auch Rohne habe ich ein besonderes Verhältnis. Vielleicht liebe ich sie so sehr, weil sie schmeckt, als ob man einen Bissen saubere, süße Erde im Mund hätte.
Der Geruch von Erde, vor allem nach einem Regen, das ist wohl das Beste, was meine Nase schmecken kann.
Und das ist wohl das Geheimnis dieser Knolle, die seltsame Mischung aus Süße und Erdigkeit. Neben ihr können deshalb besonders Zutaten bestehen, die in erster Linie sauer oder salzig sind. Da fallen mir Ziegenkäse ein, Sardellen oder Kapern. Perfekte Kombinationen!
Auch die Blätter der roten Knolle haben es in sich. Sie besitzen dasselbe Aroma wie die Frucht selbst und können in Salaten verwendet oder wie Spinat gekocht werden.
Die Farbe der Roten Bete ist ein Wunderwerk! Von Purpurrot bis Rubinrot, allein davon könnten die Augen schon vor Freude überspringen.
Besonders roh im Salat oder als Saft gepresst bleiben die Nährstoffe der Rohne gut erhalten, aber gekocht wird sie bekömmlicher und gewinnt vor allem an Süße.
Dem leicht erdigen Nachgeschmack, den die Rote Bete im rohen Zustand hat, wirkt man am besten mit Früchten, Milchprodukten oder Gewürzen entgegen. Da stehen einem wieder ganze Welten offen.
In Scheiben geschnitten als Carpaccio, eingelegt in Essig, als Frikadellen in Öl gebraten. Die Rote Bete macht immer eine gute Figur und stellt die meisten Gemüsesorten in den Hintergrund.
Sie ist mit der Zuckerrübe und dem Mangold verwandt und ist mit den Römern nach Mitteleuropa gekommen. Ihren Ursprung hat diese Kulturpflanze im Mittelmeerraum, wahrscheinlich in Nordafrika.
Mein heutiges Rezept besticht wieder durch seine Einfachheit. Es ist ein ehrliches, gesundes Brot, das eine großartige Bühne bildet für herrliche Aufstriche, Käse aller Art, aber auch säuerliche oder süße Marmeladen.
Zutaten für eine Kastenform:
Dinkelmehl – 500 g
Gekochte Rote Bete – 300 g
Olivenöl – 1 EL
Lauwarmes Wasser – 125 ml
Zucker – 1 EL
Salz – 1 EL
Trockenhefe – 1 Päckchen
Zubereitung des Rote Beete Brotes
Zuerst werden die gekochten Rohnenknollen geviertelt und zusammen mit dem Wasser und dem Olivenöl püriert.
Das Dinkelmehl, den Zucker, die Hefe und das Salz in eine Schüssel geben und eine Mulde formen, in die das Rohnenpüree gegossen wird.
Mit dem Knethacken wird der Teig nun für ca. 5 Minuten zu einem Ballen geknetet.
Dann braucht der Teig ca. 30 bis 45 Minuten einen warmen Ort zum Aufgehen.
Anschließend wird der Zeit noch einmal durchgeknetet und in eine mit Olivenöl gefettete Kastenform gefüllt. Den Teig noch einmal 15 Minuten gehen lassen.
Danach wird der Laib in der Mitte eingeschnitten und im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad 30 Minuten gebacken.
Danach traue ich meinen Augen nicht.
Es ist ein Wunderwerk. Das Rohnenbrot hat auch im gabackenen Zustand nichts von seiner Farbe eingebüßt. Es duftet herrlich nach Erde, nach Süße und vor allem nach Glück.