Nach unseren beiden Töchtern habe ich erstmal den größten Teil unserer Erstausstattung fürs Baby verkauft und verschenkt. Einiges davon finde ich immer noch sehr gut – und dennoch würde ich heute vieles anders machen, z.B. würde ich nachhaltigere und hochwertigere Kindermode kaufen – und einiges würde wohl erst gar nicht mehr im Einkaufskorb landen.
Aus diesem Grund habe ich mich heute für dich an den Computer gesetzt und eine kleine Liste zusammengestellt, wie unsere Babyausstattung heute aussehen würde. Dazu gibt es gleich die besten Tipps zur Erstausstattung fürs Baby. Los geht’s!
Unsere Erstausstattung fürs Baby
Nach zwei Kindern weiß man genau, was wichtig ist und worauf man achten sollte. Heute würde ich folgende Punkte bei der Baby-Erstausstattung beachten:
- Kleidung würde ich aus natürlichen Materialien einkaufen z.B. Wolle aus kbT (Musselinfrei), Seide, Bio-Baumwolle oder Leinen. Und wer weiß, vielleicht gibt es in einigen Jahren besonders nachhaltige Kleidung aus Wolle von unseren liebsten Vierbeinern (Modus Intarsia).
- Kein Nicistoff, Fleece oder Microfaser. Denn beim Waschen dieser Kleidung gelangen kleinste Plastikpartikel (sog. Mikroplastik) ins Abwasser, die einen großen Anteil an der Verschmutzung der Meere haben. Und sie enthalten allzu oft Giftstoffe.
- die Babydecken würde aus Alpaka-Wolle bestehen (allergikerfreundlich) – denn Alpakawolle kratzt nicht und ihre Thermoeigenschaften bei Wärme und Kälte sind phänomenal
- ich würde von Anfang an mit Stoffwindeln wickeln
- keine Plastikprodukte und -flaschen mehr in der Nähe meines Babys!
- über mehrere Größen mitwachsende Produkte
- keine Overalls und Jacken aus Plastikfasern – lieber gleich zum Wollwalk z.B. von Disana greifen!
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Babys Kleidung
8x mitwachsende Bodys (kurz- oder langarm) aus Bio-Baumwolle z.B. von iobio (Popolini)
6x Flügelhemdchen in Wolle/Seide*
6x Strampler aus Bio-Baumwolle ohne Fuß (v.a. für Eltern, die Tragen möchten)
4x Söckchen aus Wolle, z.B. von Hirsch Natur (oder gestrickt von Oma)
2x Baby-Stulpen, z.B. von der Grödo Strumpffabrik (im Winter)
3x Lätzchen oder Dreieckstuch aus Bio-Baumwolle
1x Mützchen (gefüttert je nach Jahreszeit) z.B. von Pickapooh oder Engel
1x Jäckchen, der Jahreszeit angepasst
1x mitwachsender Wollwalk-Overall für Winterbabys z.B. von Petit Cochon oder Disana
Babys Zuhause
1x Mobile (kann man ganz einfach selber basteln aus Materialien aus der Natur)
1x Babydecke* aus Kaschmir-, Merino- oder Alpakawolle
1x Babydecke aus Baumwolle* für diejenigen, die auf Wolle lieber verzichten
1x kuscheliges Lammfell als Krabbeldecke und Spielunterlage (nie zum Schlafen!)
1x Stillkissen in Bio Qualität gefüllt mit Dinkelspelz / Schurwollkügelchen z.B. von Minky Mooh* oder hans natur
Achte beim Kauf des Lammfells darauf, dass es möglich bio und mulesingfrei ist. Für Veganer ist diese Krabbeldecke aus Bio-Muslin-Baumwolle* eine tolle Alternative.
Für Stillende
2x Still-BH
6x Stilleinlagen, z.B. aus Wolle-Seide*
1x Stillkissen (siehe oben)
1x Stilleinlagen mit Silber* (bei Entzündungen)
1x Stilltee
6x Spucktuch*
Krankheit & Fieber
1x Fieberthermometer
1x Erkältungszeit-Set von der Bahnhofsapotheke Kempten
1x Fingerling zur Zahnreinigung (wenn die ersten Zähnchen kommen!)
1x Sicherheitsnagelschere für Babys
1x EBook „Natürlich durch die Erkältungszeit“
Gute Nacht – Wenn der Sandmann kommt
1x mitwachsender Schlafanzug aus besonders kuscheligen Materialien
2x Babyschlafsack von Zizzz* oder Nordwolle
1x Beistellbett aus unbehandeltem Holz z.B. von Babybay
(wird später mit dem Babybay Original Verschlussgitter zum Babybett & Stubenwagen)
1x Babymatratze mit Kokoskern (kbA) und Baumwollbezug (kbA)
Pflegen, wickeln & Babypopo
1x Moltonauflage für’s Bett oder die Couch (wo gewickelt wird)
1x Wärmelampe für Winterbabys, wenn ihr wie wir eine sehr kalte Wohnung habt
8x Waschlappen
1x Naturschwamm
1x Kapuzenhandtuch
6x Spucktücker (Mullwindel) aus Musselin , z.B. von Zollner* oder aden+anais*
1x Naturhaarbürste mit weichen Borsten* z.B. aus Ziegenhaar / Rosshaar für Neugeborene
1x ein Set aus Stoffwindeln und essenziellem Zubehör
Hast du schon einmal überlegt, ob du zu Stoffwindeln greifen möchtest?
Unterwegs mit dem Baby
1x Autoschale mit Alarm, wenn die Eltern mit dem Auto unterwegs sind
1x Tragetuch oder Ring Sling und/oder
1x Kinderwagen (optional)
1x Still-BH und Shirt für die Mama, damit auch unterwegs einfach gestillt werden kann
Hier kannst du dir die Checkliste auch als PDF-Liste herunterladen:
Von Mitwachskleidung & Babypuder
Ihr seht, nur Weniges ist wirklich essenziell (z.B. Spucktücher und Babyschlafsack). Viele der Listen im Netz zum Thema Erstausstattung fürs Baby und Baby-Erstausstattung sind viel zu vollgestopft und sollen wohl weniger uns Mütter helfen – sondern möglichst vieles Verkaufen. Wenige Produkte braucht man wirklich, denn das Wichtigste hat man schon von Anfang an: den Hautkontakt, den Herzschlag und die Körperwärme.
Kleidung beispielsweise braucht man in der Erstausstattung nur wenig, denn Babys wachsen in den ersten Tagen und Wochen gleich mehrere Zentimeter und somit sehr schnell aus den süßen Babyklamotten heraus. Außerdem bekommt man davon meist ganz viel geschenkt oder kann es sich im Freundes- und Verwandtenkreis weiterreichen. Je häufiger die Babykleidung gewaschen wurde, umso besser (um evtl. Rückstände aus der Herstellung heraus zu waschen).
„Heute weiß ich: Mitwachskleidung ist Gold wert!“
Übrigens, es sehr leicht die richtige Kleidergröße für Babys zu ermitteln, denn die Körpergröße (vom Scheitel bis zur Sohle gemessen) entspricht auch der Kleidergröße.
In der Erstausstattung sollten tolle Mitwachsbodys auf keinen Fall fehlen. Hosen könnt ihr 1-2 Größen größer einkaufen und die Hose umstülpen. Am Bauch können sie oft enger geknöpft werden. Auch Pumphosen sind klasse, da sie durch die Bündchen lange mitwachsen.
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Pflegeprodukte in der Erstausstattung fürs Baby?
Auch bei Pflegeprodukten braucht man keinen Puder, keine Lotions, kein Babyöl uvm. Muttermilch ist ein wunderbarer Badezusatz – oder ein wenig Kokosöl. Mehr braucht man nicht und viele Kinder vertragen ganz am Anfang auch einfach viele der Produkte nicht.
Die Babyhaut ist noch so dünn und empfindlich und muss nicht mit chemischen Zusätzen, klebrigen Ölen oder austrocknenden Pudern in Kontakt gebraucht werden. Später haben uns die Salben und Öle der Bahnhofsapotheke Kempten gute Dienste geleistet.
Auch eine eigene Babybadewanne oder die modern-gewordenen Baby-Badeeimer* (sog. Tummy Tub) braucht man nicht unbedingt. Du kannst dich mit deinem Baby in eure Wanne legen, duschen oder dein Kind am Waschbecken mit Waschlappen säubern. Es gibt auch Badewannenverkleinerungen*.
Müssen es Bio Produkte und Naturfasern sein?
Das liegt natürlich bei euch! Ich muss zugeben, ich habe bei unserer 1. Tochter – mangels des Wissens – mit der Erstausstattung fürs Baby auch keine Biokleidung eingekauft. Wichtig ist dann vor allem, dass ihr die Kleidung einige Male vorwascht, damit mögliche Schadstoffe aus der Kleidung gewaschen werden. Kauft auch ruhig gebraucht ein, denn diese Kleidung wurde schon häufiger gewaschen und ist aber trotzdem – vor allem bei Neugeborenen und Babys – noch sehr gut, da der Nachwuchs die Kleidung nur über kurze Zeit trägt.
Babyhaut ist um ein vielfaches dünner und somit viel empfindlicher als Erwachsenenhaut! Auch ich als Mama habe die Vorzüge der Naturfasern für mich entdeckt und trage sehr gerne Wolle und Seide. Mir ist es wichtig, vor allem als erste Schicht an der Haut meiner Kinder, nur ökologische (Natur)Fasern anzuziehen. Erst letztens bin ich wieder erschrocken, wie viele Schadstoffe, Chemikalien, Weichmacher und Gifte in konventioneller Kinderkleidung enthalten ist.
Am Ende müsst ihr als Eltern entscheiden, was unbedingt in eure Erstausstattung fürs Baby gehört. Ich habe gelernt: Viel hilft nicht viel und weniger ist manchmal mehr – um es ganz „klischeehaft“ auszudrücken. Heute würde ich für das Baby weniger kaufen und dafür viel ausgewählter. Und vielleicht konnte ich den ein- oder anderen auch ein wenig zum Nachdenken anregen, ob Konsum in Massen unbedingt nötig ist und ob unsere Neugeborenen nicht auch mit wenig(er) zufrieden sind.
Zum Schluss noch ein Lesetipp für dich: Wenn du in Südtirol lebst, solltest du unbedingt einmal den Beitrag „Was Familien in Südtirol wissen sollten“ lesen. Er kann dir auch schon während deiner Schwangerschaft nützlich sein.
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Titelbild: Marina Abrosimova on Unsplash
Hierbei handelt es sich um einen redaktionellen Beitrag, der unbeabsichtigt eine werbende Wirkung beim Leser haben könnte. Ich wurde jedoch von keinem der genannten Unternehmen dafür beauftragt oder vergütet!