Zecken sind Parasiten, die Menschen wie Tiere befallen und Blut saugen. Dabei können die Zecken gefährliche Krankheiten übertragen, u.a. die Borreliose und FSME. Aus diesem Grund sollten wir unbedingt vorbeugend etwas unternehmen, um uns selbst – und auch unsere Hunde – vor Zecken zu schützen. Dazu können wir zu chemischen und natürlichen Mitteln zur Zeckenprophylaxe greifen. Doch bevor wir uns diese ansehen, stellen wir uns die Frage, warum Zecken eigentlich so gefährlich sind. Los geht’s!
Inhaltsverzeichnis
Warum sind Zecken gefährlich?
Chemische Zeckenprophylaxe
Bravecto & Co.
Mögliche Nebenwirkungen
Natürliche Anti-Zeckenmittel
EM-Keramik
Sonstige Maßnahmen
Warum sind Zecken gefährlich?
Zecken sind Parasiten, die Menschen wie Tiere befallen und Blut saugen. Es gibt davon weltweit etwa 800 verschiedene Arten und alle können verschiedene Krankheitserreger übertragen. Die 20 in Südtirol heimischen Zeckenarten (u.a. Holzbock und die Braune Hundezecke) infizieren Mensch und Tier mit Erkrankungen wie Borreliose, Anaplasmose, Frühsommer – Meningoenzephalitis (FSME), Canine Ehrlichiose (Zeckenfieber) und Babesiose.
Auch andere Krankheiten werden von Zecken übertragen und sind besonders gefährlich:
- Die Borreliose wird durch Bakterien, die sog. Borrelien, übertragen und befällt vor allem die Haut, das Nervensystem und die Gelenke. Das Übertragungsrisiko für die Borreliose steigt mit zunehmender Dauer, die die Zecke sich am Körper des Wirtes vollsaugen kann (12+ Stunden). Es handelt sich bei der Borreliose nicht um eine Zoonose, also um eine Krankheiten die vom Menschen auf das Tier – oder umgekehrt – übertragen werden kann.
- Bei der FSME handelt es sich um eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute, die durch Viren hervorgerufen wird. Die Zecke ist der Überträger und es handelt sich nicht um eine Zoonose.
- Die Canine Ehrlichiose (Zeckenfieber) ist eine akute bis chronische Infektionskrankheit, die durch Bakterien verursacht wird, die mit dem Zeckenbiss übertragen werden. Die sog. Ehrlichien setzen sich in den weißen Blutzellen fest und wandern dann in die Leber, die Milz und zu den Lymphknoten.
- Die Babesiose (Hundemalaria) ist eine durch Einzeller der Gattung Babesia hervorgerufene Infektionskrankheit, die eine Zerstörung der roten Blutkörperchen und damit eine mehr oder weniger ausgeprägte Blutarmut hervorruft.
- Die Anaplasmose ist ebenfalls eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch Vertreter der Gattung Anaplasma hervorgerufen wird. Sie befallen ebenfalls die weißen Blutzellen und zerstören diese. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine Zoonose, sie ist also von Wirbeltier zum Menschen übertragbar!
Alle diese Krankheiten können einen mehr oder weniger schweren Verlauf nehmen und müssen oft langwierig behandelt werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass wir unsere Hunde und andere Haustiere (z.B. Katzen) vor dem Krankheitsüberträger, der Zecke, schützen!
Aber wie? Um unsere Hunde vor Zecken zu schützen, haben wir die Wahl aus verschiedenen natürlichen Mitteln oder einer Reihe von Antiparasitika, die als Tabletten, Spot-ons oder als Halsband verabreicht werden können.
Nicht jedes natürliche oder chemische Mittel zur Zeckenprophylaxe ist für jeden Hund geeignet!
Bei der Auswahl des richtigen Mittels zur Prophylaxe kannst du deinen Tierarzt befragen (besonders wenn es sich um medikamentöse Gaben handelt, denn nicht jeder Wirkstoff ist für jedes Tier geeignet!) und bei natürlichen Produkten gilt es, ein wenig zu experimentieren. Ein natürliches Präparate kann bei dem einen Hund eine sehr gute Wirkung zeigen, und bei einem anderen Hund gar keine.
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Chemische bzw. medikamentöse Zeckenprophylaxe
Zur Zeckenabwehr gibt es jede Menge unterschiedlicher chemischer und medizinischer Präparate von vielen Herstellern, u.a. Frontline, Advantix, Seresto, Bravecto, Scalibor uvm. Sie allen basieren auf unterschiedlichen Pestiziden und Nervengiften die, wie andere Medikamente auch, mehr oder weniger starke Nebenwirkungen haben können: vom einfachen Juckreiz über Durchfall und Erbrechen bis hin zur Ataxie und Epilepsie. Deshalb: Lies am besten vor jeder Anwendung den Beipackzettel!
Viele Hundehalter greifen zu chemischen Antizecken-Präparaten, darunter Pestizide wie:
- Organophosphate
- Carbamate mit dem Wirkstoff Propoxur (z.B. Kiltix Halsband)
- Phenylpyrazole mit dem Wirkstoff Fipronil (z.B. Frontline Combo)
- Pyrethroide wie der Wirkstoff Permethrin (z.B. Advantix, Preventic Spot on, Exspot oder Trixie Insect Shield Dog Loop), Deltamethrin (z.B. Scalibor) und Flumethrin (z.B. Kiltix und Seresto Halsbänder)
- Isoxazoline mit dem Wirkstoff Fluralaner (z.B. Bravecto) und Afoxolaner (z.B. Nexgard Kautablette)
- Avermectine / Makrozyklische Laktone mit dem Wirkstoff Selamectin (z.B Stronghold SpotOn)
- Neonikotinoide wie der Wirkstoff Dinotefuran (z.B. Vectra 3D)
Diese Insektizide werden einzeln oder auch in Kombination (z.B. in Vectra 3D mit Dinotefuran, Pyriproxyfen und Permethrin) in Spot-On Präparaten, Halsbändern, Kautabletten und Sprays untergebracht und dann auf unseren Hund aufgetragen. Einmal aufgetragen verteilen sich die Präparate über das ölige Hautschutzsekret unserer Vierbeiner, welches von den Talgdrüsen produziert wird, auf den ganzen Körper, wo es eine abweisende (repellierende) Wirkung auf Zecken hat – und/oder eine tödliche (z.B. Kautabletten, deren Wirkstoff sich in Leber, Niere und Muskeln anreichert und beim Biss der Zecke zu ihren Tod führt).
Die Nebenwirkungen der chemischen Antizeckenmittel
Alle diese Mittel bedürfen einer genauen Prüfung sowie Zulassung und doch haben Sie, wie alle Arzneimittel, auch unerwünschte Nebenwirkungen, die von lokalen allergische Reaktionen mit Juckreiz, über Durchfall und Erbrechen bis hin zu Allergien, zur Ataxie und Epilepsie reichen können. Damit diese Nebenwirkungen möglichst vermieden werden und die Toxinbelastung im Körper möglichst gering bleibt, halte dich unbedingt an die Anweisungen und trage die Wirkstoffe nicht zu häufig auf.
Viele dieser Produkte enthalten, wie bereits erwähnt, ein Nervengift, dass bei den Zecken die sog. Acetylcholinesterase – ein Enzym, das die Erregungsweiterleitung der Nerven steuert – hemmt. Wenn diese Weiterleitung bei der Zecken blockiert wird, führt das zu Lähmungen und in der Folge zu einer Blockaden des Atemzentrums mit tödlichem Ausgang.
Eine Übersicht über die Präparate und Wirkungsweisen erhältst du auf der Webseite der Tierheilpraxis Bruckert.
Viele Tierbesitzer stehen aus genannten Gründen diesen Präparaten kritisch gegenüber. Da der Hund aber trotzdem vor der Zecke geschützt werden muss, greifen viele Hundehalter zu natürlichen Zeckenschutzmitteln. Einige davon haben wir ausprobiert und diese möchte ich dir jetzt vorstellen.
Bravecto, Nexguard & Co.
Oben habe ich schon kurz die Isoxazoline mit dem Wirkstoff Fluralaner (z.B. Bravecto), Afoxolaner (z.B. Nexgard Kautablette), Sarolaner und Lotilaner angesprochen. Diese Medikamente wirken auf Zecken tödlich und werden unter anderem auch zur Behandlung von Demodikose und Sarkoptesräude (die zwei verschiedenen Milben habe ich euch im Beitrag über Moka schon vorgestellt) bei Hunden eingesetzt. Jedoch stehen sie auch immer wieder unter Kritik, da sie vermeintlich zu schweren neurologische Schäden, wie Ataxie, Krampfanfälle und Epilepsie – bis hin zum Tod – führen. Ausführliche Informationen dazu findest du in der Facebook-Gruppe „Ist Bravecto sicher„.
Ich bin jedoch der Meinung, man sollte ein wirksames Mittel nicht von Grund auf verteufeln und auch wir haben bereits zwei Mal Bravecto zum Schutz bei unserer Hündin eingesetzt. Was mir aber gerade bei Bravecto gefehlt hat, ist die so wichtige repellierende Wirkung. Denn Zecken und Flöhe sterben mit Bravecto erst ab, wenn sie den Hund schon gebissen haben. Bravecto, welches dem Hund oral verabreicht wird, schützt aber nicht vor, dass sie den Hund beißen. Und gerade das wäre so wichtig, um Krankheiten vorzubeugen. Denn diese Erreger werden mit dem Biss übertragen.
Aus diesem Grund bevorzuge ich Präparate, die eine repellierende Wirkung haben und damit die Zecke möglichst vor dem Biss davon abhalten. Und damit die Übertragung der von Mücken übertragenen Krankheiten (Herzwürmer, Leishmaniose, uvm..) verhindern. Außerdem bin ich auch kein großer Fan davon, den gesamten Körper und das Blut meines Hundes rein prophylaktisch für Ektoparasiten so giftig zu machen, dass diese im Falle eines Bisses sterben.
Letztendlich sollte sich jeder selber eine Meinung über Bravecto bilden, weshalb ich hier verschiedene Artikel zum Thema verlinke. Es gibt nämlich, wie Tierarzt Dr. Rückert in seinem Artikel erklärt, auch Pro-Argumente für Isoxazoline wie Bravecto, Nexgard, Simparica und Credelio, zum Beispiel wenn du keine Spot-On Präparate oder Halsbänder nutzen kannst, weil Kleinkinder im Haus sind. Er weist aber auch darauf hin, dass er – wenn überhaupt – die Nachfolgeprodukte von Bravecto empfiehlt. Sie sind geringer dosiert (Wirkdauer nur 1 Monat statt 3 Monate) und
Fluffology: Schlimm, schlimmer, Bravecto
Zecken und Co. – Ein Dauerthema
Wir sind Tierarzt über Bravecto
Die Isoxazoline: Nützlich, sinnvoll oder gefährlich?
Das war auch einer der Gründe, warum wir zwei Mal Bravecto genutzt haben. Die Halsbänder wie Scalibor und Seresto hat unsere Hündin Susi leider nicht vertragen und innerhalb kürzester Zeit einen roten Hals bekommen und die Haare verloren. Außerdem hat sie mit heftigem Juckreiz reagiert. Der Vorteil des Halsbandes ist, im Gegensatz zum Spot-On, dass du dieses abnehmen kannst und der Wirkstoff damit verschwindet. Auch auf Advantix hat sie doch recht heftig mit Juckreiz reagiert.
Was hat sich für uns bewährt?
Für uns hat sich deshalb ein Mix aus Spot-On Präparaten und natürlichen Repellenten bewährt. Im Frühjahr/Herbst/Winter nutzen wir Advantage gegen Flöhe, auf das sie zum Glück nicht reagiert hat und den Zetamax-Spray. Wenn wir im Sommer in den Süden fahren gibt es Advocate gegen Flöhe, das auch gegen den Herzwurm eingesetzt wird. Dazu als Repellent das Zetamax-Spray. Und wenn es mal schön sein darf, also der Hund, dann lege ich ihr das Halsband mit Em-Keramikperlen um 😉
Den Zetamax-Spray habe ich übrigens in der Apotheke gekauft und er ist rein natürlich auf der Basis von ätherischen Ölen wie Neemöl, Eukalyptus, Citronella, Geranie, Lavendel und Wintergrün. Ansonsten bin ich froh, dass unsere Hündin ein weißes Fell hat. Ich sehe also die Zecken auf ihrem Fell nach dem Spaziergang oft schon so rumlaufen, dass ich sie einfach absammeln und verbrennen kann.
Und da wir jetzt schon bei natürlichen Produkten sind, schauen wir uns die anderen natürlichen Anti-Zecken-Mittel an, die sehr beliebt sind.
Natürliche Antizecken-Mittel
Die Auswahl an natürlichen Zeckenschutz-Produkten und naturheilkundlicher Mittel zur Zeckenprophylaxe ist groß:EM-Halsbänder, pflanzliche und ätherische Spot-ons und Spray’s, homöopathische Mittel zur Zeckenprophylaxe, Kokosöl, Schwarzkümmelöl, Anhänger für das Hundehalsband, Nahrungsergänzungsmittel zur Zeckenabwehr, Bernsteinketten und mehr.
Dabei gilt grundsätzlich für alle Mittel, egal ob chemisch oder natürlich: Einen 100% sicheren Schutz gibt es nicht! Gerade bei natürlichen Präparaten musst du ausprobieren und testen, was deinem Tier gut und verlässlich hilft. Denn es ist wichtig, dass du ein Produkt nutzt, dass auch eine Wirkung zeigt! Nur so kannst du deinen Hund vor den gefährlichen Krankheiten, die von der Zecke übertragen werden können, schützen!
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Das native Kokosöl
Einen regelrechten Hype hat in den letzten Jahren das Kokosöl erlebt (wenn es auch nicht das gesündeste ist). Neben anderen positiven Wirkungen soll das Kokosöl auch Zecken fern halten: Das Kokosöl enthält bis zu 60% Laurinsäure, die eine abschreckende Wirkung auf Zecken haben soll. Diese wurde auch in zwei Studien untersucht, welche jedoch einen faden Beigeschmack haben, da sie von Herstellern eines Antizeckenmittels auf Laurinsäure-Basis (ContraZeck®) durchgeführt wurde.
Das Kokosöl soll also durch die Laurinsäure die Zecken fern halten und außerdem die Atemwege der Zecke verstopfen. Dazu müsste jedoch der gesamte Hund mit dem Öl eingerieben werden, was aber gefährlich werden kann: Wenn das Öl das Fell verklebt und sich als Schicht über die Haut legt, wird der Wärmehaushalt des Hundes stark gestört.
Außerdem kleben Staub und Dreck an dem Fell und auf der Haut fest. Auch allergische Reaktionen auf das Kokosöl kommen vor. Bei unserem Test hat das Kokosöl auch keine Wirkung gezeigt, weder innerlich angewandt – noch äußerlich.
Weitere spannende Infos zum Mythos Kokosöl hilft gegen Zecken findest du bei Sussanchen. Sie schreibt dort unter anderem: Zecken reagieren auf Buttersäure und diese ist er Laurinsäure im Kokosöl chemisch ziemlich ähnlich. Allerdings wollen Zecken zu Buttersäure hin, denn sie ist Bestandteil von Schweiß und somit für die Zecke die Information, dass hier ein „Opfer“ auf sie wartet. Außerdem erklärt sie, warum die Zecken in den Experimenten mit Laurinsäure trotzdem weggelaufen sind. Das haben wir nämlich der gleichzeitigen Erhitzung der Laurinsäure in der Studie zu verdanken. Wenn dich das interessiert, schau unbedingt mal in ihren Artikel (Link).
Weitere Informationen dazu findest du hier:
Kokosöl gegen Zecken im Test | Wie wirksam ist Kokosöl wirklich?
Studie der FU Berlin – Laurinsäure als Zeckenrepellent
Ätherische Öle
Neben dem Kokosöl sollen andere ätherische Öle wie Zitronella, Neemöl, Schwarzkümmelöl, Palmarosaöl, Zitroneneukalyptusöl (Citriodiol) und andere Öle gegen Zecken helfen. In unterschiedlichen Test’s wurde die Wirksamkeit dieser Öle zur Zeckenprophylaxe getestet – zumeist mit geringer Wirksamkeit.
Schwarzkümmelöl zum Beispiel soll eine gute Wirkung gegen Zecken haben, dies wurde jedoch bisher in keiner wissenschaftlichen Studie zur Zeckenprophylaxe nachgewiesen. Im Gegenteil: In Versuchen mit Ratten und Mäusen wurde ein lebertoxischer Effekt festgestellt. Aus diesem Grund solltest du mit deinem Tierarzt sprechen, bevor du deinem Hund Schwarzkümmelöl fütterst. Das Öl kann außerdem die Haut und Schleimhäute (durch den starken Geruch) deines Hundes reizen und hält auch dann, wie ein Projekt im Rahmen von Jugend forscht gezeigt hat, die Zecken nicht vollständiges fern. Wir haben deshalb die Finger davon gelassen und Lavendel-, Zitronen- und Zitroneneukalyptus-Öl ausprobiert.
Lavendel- und Zitronenöl wird beispielsweise im AniForte Zeckenspray für Hunde* eingesetzt und im Anibio Melaflon Spot-On*, den ich sehr gerne nutze, weil er so gut riecht. Diese Öle haben nachgewiesen eine gewisse Wirkung, jedoch stößt diese auch an ihre Grenzen: Die Anwendung muss nämlich sehr breitflächig erfolgen. Das bedeutet, sind Zecken in der Lage, duftfreie Hautareale zu finden, lassen sie sich dort nieder.
Bei uns haben beide getesteten Produkte leider auch nur eine geringe Wirkung gezeigt. Schade, denn den Duft mag ich unglaublich gerne. Unsere Hündin findet das wohl nicht und flüchtet vor dem Auftragen, insbesondere als Spray! Das macht die Anwendung, die vor jedem Spaziergang erfolgen muss, natürlich schwierig. Ich werde die Produkte wohl weiterhin für mich und die Kinder nutzen, um unsere Beine ein wenig damit einzureiben, bevor wir im Wald und durch hohe Wiesen spazieren.
Neem-Öl
Neem-Öl (auch Niem-Öl) ist ein pflanzliches Öl, das aus den Samen der Steinfrüchte des indischen Niembaumes gewonnen wird. Es kann nicht nur zur Schädlingsabwehr eingesetzt werden, sondern durch seine desinfizierende Wirkung auch gut bei kleinen Wunden. Zu beachten ist hier, dass Nimöl, anders als die oben erwähnten Öle, bei Haustieren auf keinen Fall innerlich angewandt werden darf!
Den Tipp mit dem Neemöl habe ich übrigens von unserer Tierärztin bekommen und habe die letzten 2 Jahre nur Produkte auf Neemöl-Basis genutzt. Bisher erfolgreich! In diesem Jahr scheinen mir die Zecken aber irgendwie resistenter dagegen geworden zu sein – und außerdem waren wir in diesem Sommer häufiger in Risikogebieten (z.B. am Kalterer See) unterwegs, wo sehr viele Zecken vorkommen. Dort haben die Produkte leider versagt.
Dennoch möchte ich sie euch auf keinen Fall vorenthalten, da die von uns bisher getesteten Produkte, eine gute Wirkung gezeigt haben, nämlich das Camon Halsband* mit Neem-Öl und Orangen-Terpenen (Wirkdauer etwa 2 Monate) und das AniForte Milben-Stop Spray*.
Die Zistrose (Cistus Incanus)
Über die Zistrose als Zeckenprophylaxe habe ich das erste Mal bei dog-spot gelesen. Zistrose (Cistus Incanus) stärkt nicht nur das Immunsystem, sondern wirkt auch als natürliches Mittel gegen Zecken. Man muss Zistrose aber mindestens fünf Tage geben, bis es wirkt. Nach zehn bis 14 Tagen ist die volle Wirkung erreicht. Weitere Informationen findest du wie gesagt bei dog-spot.
EM-Keramik
Ich bin, was alternative Methoden angeht, immer sehr skeptisch und so habe ich vor 2 Jahren, als unsere Welpe bei uns einzog, die EM-Halsbänder gleich als Humbug abgetan. Nun habe ich mich aber im letzten Jahr sehr viel mit Gartenbau und Gemüseanbau auseinander gesetzt und im Garten mit Effektiven Mikroorganismen (EM) gute Erfahrungen gemacht. Als ich dann vor Kurzem auf dem Dog Day der Hundeschule dog-spot eine Stand mit EM-Keramikhalsbänder entdeckt habe, dachte ich mir, ich gebe dem Halsband eine Chance und habe bei Ferdinand-the-dog zugeschlagen.
Und was soll ich sagen: Wir haben das Halsband zwei Monate getragen und in dieser Zeit keine Zecke an unserer Hündin gefunden. Das ganze ist aber wohl ein Zufall, denn das Mikroorganismen in gebranntem Ton überleben, kann ich mir nur sehr schwer vorstellen. Und warum soll ich denn die Organismen in der Sonne wieder aufladen? Wie soll das funktionieren? Als ich dann noch gelesen habe, dass die Mikroorganismen nur als Schwingung im Ton erhalten bleiben, hat sich mein Verdacht bestätigt: Das Halsband hat keine Wirkung! Aber dekorativ ist es auf alle Fälle und deshalb wird unsere Hündin das hübsche Halsband bestimmt noch öfter tragen.
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Eine Bernsteinkette
Bernsteinketten kenne ich noch aus der Zahnungsphase meiner Töchter. Warum sie auch als Schutz vor Zecken geeignet sein sollen, verstehe ich nicht. Ein Test der Sendung hundkatzemaus hat auch keine Wirkung der Bernsteinketten nachweisen können, denn im Fell der Testhunde wurden trotz Kette 24 Zecken gefunden. Hast du mit Bernsteinketten zur Zeckenprophylaxe beim Hund schon Erfahrungen gesammelt?
Sonstige Maßnahmen zur Zeckenprophylaxe
Eine der wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen zur Zeckenprophylaxe gegen oben genannte Krankheiten ist die tägliche Fellpflege: Wie bereits erwähnt gibt es keinen 100% Schutz gegen Zecken und gerade deshalb sollten wir unsere Hunde nach jedem Spaziergang absuchen. Sollte da eine Zecke krabbeln (es dauert etwa 3-4 Stunden, bis sie sich festbeißen) oder sich schon festgebissen haben, entferne ich diese sofort mit einer Zeckenzange* oder dem O-Tom Tick Twist*. Mit diesem habe ich die besten Erfahrungen gemacht und vor allem sind diese Zeckenhaken* sehr klein und haben sogar im Münzfach meines Geldbeutels Platz. Denn: Je rascher die Zecke entfernt wird, desto geringer ist die Gefahr einer Übertragung von Infektionserregern. Die Zecke verbrenne ich dann sofort, damit sie sich keinen neuen Wirt suchen kann …
Quellenangaben:
Infoblatt der Autonomen Provinz Bozen
Dog-spot: Lästige Zeitgenossen und Zeckenschutz
ORF: Zeckenmittel für Tiere: Nur Gift wirkt
LesWauz: Floh- & Zecken-Schutzmittel für Hunde: Wie schädlich sind die Nervengifte darin?
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Tierarzt Rückert: Die lästigen Zecken
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