Hallo meine Lieben,
heute möchte ich einen etwas anderen Artikel mit dir teilen. Dies ist kein Text, wie du ihn sonst von uns gewohnt bist, der eher sachlich (und hoffentlich informativ) ist. Stattdessen möchte ich heute einige persönliche Gedanken mit dir teilen. Ich denke, es ist wichtig, ab und zu auch mal aus der gewohnten Form auszubrechen und etwas Persönlicheres zu schreiben. Ich hoffe, dass du dennoch Interesse daran hast und ich würde mich über einen Austausch zu diesem Thema sehr freuen. Also ab in die Kommentare mit deinen Gedanken und Erfahrungen …
Smartphones für Kinder: Chancen und Risiken – Eltern als Vorbilder für Medienkompetenz
Mir geht diese Woche so einiges durch den Kopf und das Thema „Smartphone für Kinder“ und insbesondere Smartphones ab 10 Jahren beschäftigt mich nun schon eine ganze Weile. Besonders in der Schule und im Freundeskreis scheint der Druck groß zu sein, ein eigenes Smartphone zu haben.
Unsere Große wird bald die Mittelschule besuchen und in den letzten Wochen haben wir mitbekommen, dass viele ihrer Schulfreunde nun wohl ein eigenes Smartphone bekommen. Und nun frage ich mich natürlich: Muss das (so früh schon) sein? Und wofür nutzen die Kids das Smartphone eigentlich in diesem Alter?
Klar, auf der einen Seite bietet das Smartphone eine Vielzahl von Vorteilen, wie beispielsweise die Möglichkeit, schnell und einfach mit Freunden in Kontakt zu bleiben oder auch die Nutzung von Lern-Apps. Auf der anderen Seite gibt es aber auch zahlreiche Risiken wie Cyber-Mobbing, Cybergrooming oder ein regelrechtes Suchtverhalten, die (erhebliche) negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Kinder haben können.
Eltern als Medien-Vorbilder
Ich bin der Meinung (aber vielleicht bin ich auch einfach zu altmodisch), dass wir als verantwortungsvolle Eltern uns bewusst sein sollten, dass wir unseren Kindern mit dem Smartphone ein mächtiges Instrument in die Hand geben und dass wir als Vorbilder eine entscheidende Rolle bei der Vermittlung von Medienkompetenz spielen.
Die Frage ist nur, ob wir als Eltern über die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen, um unsere Kinder bei der Smartphone-Nutzung angemessen zu begleiten und zu schützen. Und ich glaube, ich bin in dieser Hinsicht nicht auf den Kopf gefallen, um es salopp zu sagen.
Ich frage mich in diesen Tagen halt immer wieder: Möchte ich meiner Tochter wirklich schon ein solches Gerät in die Hand drücken? Haben unsere Kinder selbst schon die notwendige Medienkompetenz, um mit den Herausforderungen umzugehen, die das Internet und Social Media mit sich bringen?
Die Herausforderungen der Smartphone-Nutzung
Eine umfassende Studie vom 29.01.2022 zum Thema „Instagram Use and Body Dissatisfaction: The Mediating Role of Upward Social Comparison with Peers and Influencers among Young Females“ hat gezeigt, dass junge Mädchen/Frauen, die Instagram nutzen, ein höheres Risiko haben, mit ihrem eigenen Körper nicht zufrieden zu sein. Dies ist insbesondere auf die vielen Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Nutzern und Influencern zurückzuführen, die dazu führen können, dass unsere Kinder unrealistische und ungesunde Vorstellungen von Schönheit und Körperbildern entwickeln, was nicht selten schon früh den Wunsch nach Schönheitseingriffen weckt oder zu Essstörungen führt.
Auch die Zahlen zum Cybergrooming auf Social Media Plattformen finde ich besorgniserregend. Hierbei handelt es sich übrigens um eine Form der sexuellen Belästigung von Kindern und Jugendliche durch andere Jugendliche oder Erwachsene, die über das Internet oder soziale Netzwerke Kontakt aufnehmen. Laut Klicksafe erlebt jedes vierte Kind/Jugendlicher sexuelle Belästigung im Netz erlebt.
Prof. Dr. Thomas-Gabriel Rüdiger, ein Experte für Cyber-Sicherheit, betont, dass die Dunkelziffer (Fälle die gar nicht angezeigt werden) bei Cybergrooming so hoch ist, dass er davon ausgeht, dass jedes Kind zwischen 6 und 18 Jahren einmal davon betroffen sein wird. Das ist ein erschreckender Gedanke, der uns Eltern noch einmal verdeutlichen sollte, wie wichtig es ist, unsere Kinder vor den Gefahren im Netz zu schützen.
Was Eltern tun können!
Ich glaube daher, als Eltern müssen wir unbedingt sicherstellen, dass wir selbst über die notwendige Medienkompetenz verfügen, um unsere Kinder bei der sicheren und sinnvollen Nutzung von Smartphones und Social Media zu unterstützen und zu begleiten.
Wir sollten uns aktiv mit den verschiedenen Plattformen und Anwendungen auseinandersetzen und unseren Kindern klare Richtlinien und Verhaltensregeln an die Hand geben. Regelmäßige Gespräche über die Inhalte, die unsere Kinder konsumieren, und wie sie sich dabei fühlen, sind ebenfalls von entscheidender Bedeutung.
Doch ich bin am Ende des Tages der Meinung: Wir sollten unsere Kinder nicht zu früh damit konfrontieren und sie langsam und behutsam an diese Technologien heranführen. Wir sollten ihnen dabei helfen, Medienkompetenz zu erlernen und sie auf mögliche Gefahren vorbereiten. Nur so kann wir als Eltern dafür sorgen, dass unsere Kinder in einer sicheren und gesunden Umgebung aufwachsen können – auch in der digitalen Welt.
Wie denkst du darüber?
Die Nutzung von Smartphones unter Kindern und Jugendlichen ist sicherlich ein kontroverses Thema: Wie seht ihr das ganze? Was habe ich vielleicht nicht bedacht? Ist der Druck in der Klassengemeinschaft wirklich so groß, dass ich als Elternteil da nicht dagegen ankomme? Teilt gerne auch eure Erfahrungen mit uns, denn die Frage, ob ein Smartphone für Kinder ab 10 Jahren angemessen ist, beschäftigt mich sehr!