Das Buch „Auch Mamas sind mal wütich!“* von Kirsten Frielinghausen-Labitzky und Gudrun Heinrichmeyer ist 2020 im Remote Verlag erschienen. Es verspricht Rat für gestresste Eltern, die ihren Familienalltag selbstbestimmt und mit Freude und Entspannung gestalten möchten. Ob es hält, was es verspricht und ob ich euch das Buch weiterempfehlen kann, dass erzähle ich dir heute. Los geht’s!
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Klappentext
Über die Autoren
Über das Buch
Fazit
Ein harmonisches Familienleben
Das Buch „Auch Mamas sind mal wütich!“* ist Ende 2020 erschienen. Damals war ich in einer Krise und mit dem Familienalltag, zwischen Ausbildung, Homeoffice und Kinderbetreuung (inkl. Schule) überfordert. Konflikte standen bei uns auf der Tagesordnung, egal ob es darum ging, dass die Aufgaben für die Schule erledigt werden sollten oder eine, eigentlich belanglose, Kleinigkeit. Der Lockdown und die fehlenden Freizeitmöglichkeiten haben uns alle an die Grenzen unserer Belastbarkeit gebracht.
Das Buch habe ich leider erst ein Jahr später entdeckt und doch hat es jetzt schon unseren Familienalltag nachhaltig und positiv beeinflusst. Wir sind mit Hilfe des Buches Situationen plötzlich ganz anders angegangen, in denen wir früher vielleicht laut geworden wären oder gestritten hätten, bis einer Recht bekommt.
Aber ich greife meinem Fazit vor. Zuerst möchte ich den Klappentext des Buches mit euch teilen:
Klappentext:
Fragen Sie sich auch manchmal: Habe ich als Mama / Papa wirklich alles falsch gemacht oder gibt es noch Hoffnung auf ein harmonisches Zusammenleben?
Die Kinder sind anstrengend und rauben Ihnen den letzten Nerv, Sie selbst sind völlig erledigt, weil Sie sich ein Bein ausgerissen haben und trotzdem läuft nichts. Ein absoluter „Secondhand-Tag“. Sie sind wütend … auf die Kinder, auf sich selbst und überhaupt. Und dann kommt auch noch das schlechte Gewissen, weil eine Mama / ein Papa doch nicht wütend sein soll. Aber wer sagt das? Eltern sind auch nur Menschen mit der ganzen Bandbreite an Gefühlen. Und dazu zählen neben Freude eben auch mal Wut und Erschöpfung. Die Frage ist nur, ob Sie resignieren und nur irgendwie ihren Alltag mit Kindern überstehen wollen oder ob Sie den Erziehungsalltag lieber selbstbestimmt mit Freude und Entspannung gestalten möchten.
Wenn Sie sich für die fröhliche, entspannte Variante entschieden haben, finden Sie hier genau die richtigen Tipps und Tricks, Fakten, Hintergründe, Denkanstöße und Anekdoten, damit aus dem Erziehungsfrust Erziehungslust werden kann.
Buchrezension: Auch Mamas sind mal wütich
Das Buch „Auch Mamas sind mal wütich!“* ist in sieben große Bereiche gegliedert: Basiswissen für Eltern, Vorbild sein, Sprache in der Erziehung, Grenzen setzen, mit allen Sinnen erleben, gleich oder gerecht und das Wellnesscenter (mit Checklisten). Das detaillierte Inhaltsverzeichnis kannst du dir bei Amazon* ansehen, indem du auf das Cover und „Blick ins Buch“ klickst.
Ich fand alle Kapitel gleichermaßen wertvoll und wichtig, weshalb ich auf einige der Punkte im Buch auch im einen oder anderen zukünftigen Blogpost eingehen möchte. Wenn du diese nicht verpassen willst, dann trage dich hier in unseren kostenlosen Newsletter ein. Dann erhältst du Post von uns, wenn ein neuer Beitrag online geht.
Über die Autorinnen
Bevor ich euch an meiner Meinung zum Buch teilhaben lasse, möchte ich noch ein paar Worte zu den Autorinnen loswerden. Schließlich ist es wichtig zu wissen, aus welchem Bereich die Autorinnen kommen und welchen Background sie mitbringen, um das Buch richtig einordnen zu können.
Kirsten Frielinghausen-Labitzky ist Mutter von zwei Söhnen. Ursprünglich studierte Diplom-Wirtschaftsjuristin, arbeitet sie seit 2008 als Coach und Trainerin (u.a. als NLPaed Lerncoach und DVNLP-Trainer). Seit 2012 wendet sie ihre eigene „Jeder kann lernen-Methode“ an. Dabei spielen ressourcevolles Handeln, Humor und das Wohlergehen aller Beteiligten eine wichtige Rolle. Wertschätzung, Empathie und Liebe sind wesentliche Werte für sie.
Gudrun Heinrichmeyer ist als Diplompsychologin und approbierte Psychotherapeutin fasziniert von Menschen. Sie verbindet ihre Kerngebiete Psychologie und Neurolinguistischen Programmieren (NLP) mit neuen interessanten Themen wie Neurowissenschaften, Psychoneuroimmunologie, Pleceboforschung, Intuitionsforschung und philosophischen Fragen.
Sie arbeitet seit 1993 als Trainerin, Coach und Beraterin im Bereich Wirtschaft und Verwaltung. Seit 2005 bildet sie Menschn in NLP und Coaching für die Verbände DVNLP, nlpaed, ProC aus. Sie hat vielfältigen Erfahrungen mit Menschen, die sich gerade in Veränderungsprozessen befinden und ihr Mottos ist: „Menschliche Weiterentwicklung kann nur durch Mentaltraining, Tun und dessen Refexion gelingen, nicht durch BlaBla…“. Für sie ist das Tun selbst der erste Schritt zur Veränderung und sie hat einmal gesagt „Jede Handlung ist ein kleines Experiment, dessen Ausgang erst zeigt, ob die dahinter stehende Idee gut und richtig war oder nicht.“
Ein wertvoller Ratgeber!
Das Buch „Auch Mamas sind mal wütich!“* ist wie gesagt in sieben große Bereiche gegliedert und jeder Bereich für sich umfasst eine Menge geballtes Wissen. Ich habe 2021 viele Elternratgeber gelesen, von
- „Dein selbstbestimmtes Kind: Unterstützung für Eltern, deren Kinder früh nach Autonomie streben“*, das letzte Buch eines der bedeutendsten Familientherapeuten Europas, Jesper Juul – über
- „Erziehen ohne Schimpfen und Meckern“* von Stefanie Blumenthal – bis hin zu
- „Du bist anders, du bist gut: Gefühlsstarke Kinder ab 6 beim Großwerden begleiten“*
und keines dieser Bücher hat unseren Alltag so nachhaltig beeinflusst, wie „Auch Mamas sind mal wütich!“*. Aber was macht dieses Buch anders?
Geballtes Wissen in einfacher Sprache
Das Buch beginnt damit, uns Eltern alle auf den gleichen Wissensstand zu bringen. Es wird kein Wissen über bindungsnahe, bedürfnisorientierte Erziehung oder gewaltfreie Kommunikation vorausgesetzt, sondern wir werden alle am selben Punkt abgeholt.
Im ersten Kapitel „Basiswissen für Eltern“ von Seite 19 bis 49 werden die wichtigsten Dinge, die es über Kinder, Motivation, Lob/Belohnung und Strafe und vieles mehr zu wissen gibt, kurz und kompakt und in einer einfachen und verständlichen Sprache zusammengefasst. Das hat mir besonders gut gefallen!
Ich muss nicht erst ein ganzes Buch zum einem Thema lesen, sondern das Wichtigste zu einem Thema wird auf nur einer Seite zusammengefasst. Davon könnten sich so viele Autoren eine Scheibe abschneiden, die ein ganzes Buch mit Wiederholungen, Geschwafel und nichtssagenden Phrasen wie „Haben Sie immer ein Stück Schokolade und einen Tee im Haus – Damit sie sich entspannen können“.
Die Sprache ist, wie gesagt, einfach und verständlich, was das Lesen im Alltag zu einem Vergnügen macht. Die kurzen Kapitel sind auch für Eltern mit wenig Zeit mal eben zwischendurch gut zu lesen.
Kein erhobener Zeigefinger
Ich habe mich von den Autorinnen stets als Mutter in meiner Art, mit meinen Kindern umzugehen, wertgeschätzt gefühlt. Das Buch regt dabei zur Reflexion an, ohne je den Zeigefinger zu erheben oder erhobene Ansprüche zu propagieren, die im Alltag so einfach nicht umsetzbar sind.
Wichtige Grundlagen werden anhand von wissenschaftlichen Studien verständlich zusammengefasst. Das hat das Buch für mich zu einem wertvollen Begleiter im Alltag gemacht.
„Auch Eltern werden wütend. Ja, wirklich! Sie glauben mir (Kirsten) nicht? Kleiner Scherz am Rande. Jeder wird mal wütend. Kinder können einen an den Rand des Wahnsinns treiben und dann mit einem kleinen Grinsen über die Klippe stürzen lassen. Die Kunst ist für mich, authentisch zu sein, wenn ich wütend bin und nicht so zu tun, als wäre alles okay und auch nicht in das Extrem von Gewalt zu verfallen. Auch im Umgang mit ihrer Wut sind Sie ein Beispiel für Ihre Kinder und deren Umgang mit ihrer eigenen Wut. Manchmal ist es schon ziemlich hart. Wut kann so ein intensives und hilflos machendes Gefühl sein. Und dann noch Vorbild sein!“
Seite 25
Alltagsnahe, praktische Lösungsvorschläge
Apropos Alltag: Auch hier ist dieses Buch eine wirkliche Hilfe! In vielen Erziehungsratgebern werden zwar Problem- und Konfliktsituationen aus dem Alltag realitätsnah präsentiert, jedoch fehlt häufig ein Leitfaden oder ein Vorschlag zur Lösung. Es bleibt bei der Theorie. Dem ist in „Auch Mamas sind mal wütich!“* nicht so.
Hier finden wir praxisnahe Beispiele aus dem Alltag und gute Ideen und Anregungen, wie man eine Situation lösen kann. Das Buch zeigt praxisnahe und sehr alltagstaugliche Alternativen auf. Gerade im letzten Teil des Buches (Seite 106 – 139) finden wir, neben dem Wellnesscenter, zahlreiche Checklisten für den Einsatz im Alltag.
Checklisten für den Notfall
Die Checklisten machen die Umsetzung der Anregungen im Buch sehr einfach: Wenn du das nächste Mal in Rage gerätst und vor Wut explodieren könntest, dann kannst du dich einfach der Checkliste (z.B. Drei-Stufen-Plan für einen besseren Zustand oder Checkliste S.M.A.R.T.) bedienen und dich daran entlanghangeln.
Sie helfen aber nicht nur im Notfall, sondern man kann damit auch davor oder danach eine unschöne Situation noch einmal reflektieren: Wie ist diese Situationen entstanden und was könnten wir das nächste Mal anders machen? Denn manchmal ist es gar nicht so schwer, unangenehme Situationen (z.B. durch klare Strukturen, ein eigenes Kapitel im Buch) zu vermeiden oder anders zu gestalten.
QR-Codes für NLP-Impulse
Zusätzlich zu den Checklisten finden wir im Buch immer wieder QR-Codes. Wenn du diese scannst, kannst du verschiedene „Dinge“ anhören, z.B. eine Trance zur Entspannung oder eine Zeitreise, die dich dabei unterstützen soll, Pläne zu konkretisieren und Ziele zu erreichen.
Fazit zu „Auch Mamas sind mal wütich!“
„Auch Mamas sind mal wütich!: Erziehungslust statt Erziehungsfrust“* ist für mich das Elternbuch 2021 und einer der wenigen Ratgeber, die ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann. Es ist ein Mut machendes Buch, dass direkt aus dem Alltag von zwei Müttern entstanden ist und so, anstatt theoretisches Wissen so viel Praxiserfahrung mitbringt.
Dabei zeigt schon der Buchtitel „Auch Mamas sind mal wütich!“, dass wir Mamas eben auch nur Menschen sind und nicht perfekt sein müssen. Was wir lernen können und dürfen, ist zu reflektieren und manche Stress- oder Konfliktsituation durch die eine oder andere Maßnahme im Alltag erst gar nicht entstehen zu lassen.
Ich kann euch das Buch wirklich ans Herz legen! Man merkt beim Lesen, wieviel Herz die Autorinnen in jede Zeile gesteckt haben. Und die Grundhaltung von Frau Frielinghausen-Labitzky (Liebe, Respekt, Wertschätzung und Empathie) lässt sich gut erkennen.
Ich glaube, dieses Buch wird vielen Müttern eine wertvolle Stütze sein und zur mehr Entspannung und Gelassenheit im Alltag führen. Bei uns hat es dieses Ziel schon erreicht!