Ich lese sehr gerne und viele Bücher über gesunde Ernährung und bin schon immer sehr skeptisch gegenüber Versprechungen gewesen, die manche Bücher gemacht haben. „Essen gut, alles gut“ ist also nicht das erste Buch zu diesem Thema, aber für mich persönlich eine Glanznummer aus dieser Kategorie. Warum das so ist, dass erzähle ich dir heute. Los geht’s!
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Ein gutes Bauchgefühl
Danke, satt!-Gefühl
Aktive Wahrnehmung
Fazit zum Buch
Die gute Schüssel
Drei Abschnitte und leicht verdauliche Wissenhäppchen
Das Buch „Essen gut, alles gut“* ist in drei Abschnitte eingeteilt. Der erste Abschnitt befasst sich mit den überraschenden Auswirkungen, welche die Ernährung auf innere Werte sowie aus unser Körpergefühl hat und was es mit den unterschiedlichen Kalorien aus Fett, Eiweiß und Co. auf sich hat.
Im zweiten Teil wird auf einzelne Lebensmittel ein Blick geworfen, die auf unserem Teller landen. Es wird nichts verteufelt, denn kein Lebensmittel ist an sich schlecht und es gibt fast keine Lebensmittel, die man auf gar keinen Fall essen dürfte.
Im dritten Abschnitt beschäftigt sich die Autorin dann noch abschließend mit der Frage, wie wir essen.
„Denn ob nun das gesündeste oder wohlschmeckendste Lebensmittel vor Ihnen liegt oder nicht – ob Sie wirklich etwas davon haben, hängt davon ab, ob Sie es genießen können!“
Dr. Elke Niemeier
Im Grunde muss jeder seine eigene Ernährung finden – und dazu gibt es im Buch viele Hilfestellungen.
Was mir besonders gut an „Essen gut, alles gut“* gefällt ist, dass alle drei Abschnitte in kleine, überschaubare Kapitel unterteilt sind. Sie enthalten „leicht verdauliche Wissenshäppchen, die mit manchen Ernährungsmythos aufräumen.
Das Ganze wird mit ‚Essperimenten‘, Einkaufstipps und einigen Rezepten aufgepeppt und es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Dies sorgt für Abwechslung und es liest sich meines Erachtens sehr angenehm. Die Autorin macht ihre Sache, uns dabei behilflich zu sein, wirklich gut.
„Jeden Tag treffen wir etwa 20.000 Entscheidungen, darunter auch an die 2000 Essentscheidungen. Nur eine davon ist die, ob man isst oder nicht. Wenn man sich für das Essen entschieden hat, kommen schon die nächsten Fragen: Jetzt oder gleich? Was? Wie viel? Wo? Mit wem? Wie zubereitet? Ist noch etwas im Tiefkühlfach? Dieses oder jenes Gemüse? Knackig oder weich gekocht? Nudeln? Aus Dinkel oder Weizen? Olivenöl? Wenn ja, welches? Und genau für diese Entscheidungen gebe ich Menschen Anregungen und Hilfestellungen , denn um das Leben in all seinen Facetten leben zu können, sollten wir uns diese Entscheidungen vor allem nicht zu schwer machen.“
Dr. Heike Niemeier
Ein gutes Bauchgefühl
„Gutes Essen sorgt für ein gutes Bauchgefühl. Mit einer wachen Körperintelligenz können die eigenen Signale aus dem Bauch und aus dem restlichen Körper wahrgenommen werden. Und diese Achtsamkeit ist die wichtigste Ratgeberin.“, so schreibt Dr. Niemeier in ihrem Buch.
Mit diesen Worten überzeugt mich die Autorin- und sie stellt weiter fest: Gute Entscheidungen werden im Kopf getroffen, wenn das Bauchgefühl stimmt.“
Wenn der Hunger nämlich ins Unermessliche steigt, sind die getroffenen Entscheidungen nicht immer am besten.
„Danke, satt!“-Gefühl
Wenn man übersatt ist, zu viel gegessen hat und der volle Magen und Darm zum Verdauen die ganze Aufmerksamkeit für sich in Anspruch nehmen, dann ist die Konzentration beeinträchtigt und man kommt beispielsweise in einer bei der Arbeit, in der einer Sitzung oder Schulstunde nur mehr bedingt was mit.
„Das Ziel ist, sich nach dem Essen besser zu fühlen als vorher. Satt oder pappsatt, das ist hier die Frage. Der pappsatte Körper hat zu viel des Guten bekommen. Der satte Körper fühlt sich wohl und ist gestärkt, die Konzentration nimmt wieder zu und es stellt sich eine geistige und körperliche Zufriedenheit ein.“
Was mir an „Essen gut, alles gut“* sehr gefällt ist, dass deutlich gemacht wird, dass es für eine angenehme Sättigung nicht darauf ankommt, was gegessen wird, sondern wie gegessen wird. Ich bin nämlich eine bekennende Vielesserin und ich bin viel zu oft wirklich pappsatt, weil ich einfach nie weiß, wann genug ist.
Im Buch hab ich viele Tipps erhalten, wie man in Speisen einfach den Gemüseanteil deutlich erhöht, ihn mit Fleisch oder Hülsenfrüchten kombiniert. Diese sind nämlich reich an Eiweißen, die für die langanhaltende Sattheitt wichtig sind.
Die Sättigung wahrnehmen
Körpergefühl ist auch ein Thema des Buches, dass immer wieder hervorgehoben wird und die Wahrnehmung der Sättigung. Diese erreicht man in drei Schritten:
- Portionsgröße war ausreichend
- Angenehme Mahlzeitendauer
- Essen bewusst wahrnehmen
Die Autorin Dr. Heike Niemeier verfügt aufgrund ihres Studiums der Ökotrophologie über einen breiten Wissensschatz. Eigene Erfahrungen, die sie aus ihrer Arbeit an psychosomatischen Klinken und als Ernährungsberaterin gesammelt hat, fließen im Buch ein und sie lässt den Leser daran teilhaben.
Sie untermauert mit leicht verständlichen Beispielen und Vergleichen auch komplexere Zusammenhänge in unserem Körper und schafft somit das Basis-Know-how für eine gute Ernährung.
Unser Fazit zum Buch „Essen gut, alles gut“
Es gefällt mir gut, dass der Leser dabei persönlich angesprochen wird. Man hat ständig das Gefühl an die Hand genommen zu werden. „Lassen Sie uns einmal – zumindest gedanklich – gemeinsam Öle einkaufen gehen. Wir gehen in einen normalen, aber gut sortierten Supermarkt, der viele verschiedene Öle im Angebot hat. Wir finden dort…“, ist nur ein Beispiel für den einladenden Ton und ihren lebendigen, ausdrucksvollen Stil in „Essen gut, alles gut“*.
Ich finde, die Kunst eines Sachbuches ist, dass es sich neben dem Informativen auch unterhaltsam liest. Und das gelingt der Autorin sehr gut. Sie formuliert oft mit einem Augenzwinkern, schreibt mit einem plaudernden, entspannten Ton.
„Sie finden in diesem Buch an der einen oder anderen Stelle Zahlen, Fakten und Empfehlungen. Ich möchte aber auch sagen: Nutzen Sie diese als Orientierungshilfen und nicht als Gesetze. Denn Essen funktioniert anders als ein Medikament.“
Ebenfalls besonders gelungen finde ich, dass nichts verteufelt wird und dass man nach der Lektüre nicht mit einem schlechten Gewissen zu kämpfen hat. Darüber hinaus hält uns die Autorin nicht dazu an weniger zu essen. „Denn es geht um das gute Essen – und dazu kann auch ein guter Kuchen gehören.“
„Essen gut, alles gut“*, hat mir zahlreiche neue Erkenntnisse gebracht.
Die gute Schüssel
Unterm Strich geht es im Buch nicht darum, seine Ernährung von Grund auf komplett umzustellen, sondern um die kleinen Änderungen, die schon große Wirkung haben können. Die sich immer wiederholende Grafik im Buch ist „der gute Teller“ bzw. die „gute Schüssel“. Sie zeigt, wie ein Gericht idealerweise aussehen sollte und aus was ein guter Teller bestehen sollte, welche Anteile Obst, Gemüse, Fett und Co. er enthalten sollte.
Ich finde, das passt so gut in unser Konzept von ‚Natürlich glücklich‘. Ich weiß nämlich wie einfach es ist, aus wenigen Zutaten eine gesunde, schnelle Schüssel voll mit Glück zu zaubern. Die Buddha-Bowl hab ich euch ja schon auf dem Blog vorgestellt:
Schon bald werde ich euch noch viel mehr solcher Gerichte auf dem Blog präsentieren, die euch gesund satt machen, schnell zubereitet sind und eure Seele und euren Körper gesund halten. Und darüberhinaus werde ich euch noch von einem großen Projekt erzählen, das ich im Herbst angehen werde.
In diesem Buch gibt es kein Kalorienzählen, sondern ein vernünftiges Auseinandersetzen mit den Nahrungsmitteln, die wir konsumieren. Es geht um gutes Kauen, um achtsames Essen, Trinken, um Bewegung, um richtiges Einkaufen und letztlich darum, das Leben zu genießen.
Das Glück kommt auch mit dem Essen!
Rezensionsexemplar
Titelbild: Brooke Lark on Unsplash