Immer mehr Menschen leben in kleinen Wohnungen. Das liegt nicht nur daran, dass Wohnungs- und Mietpreise zunehmend unbezahlbar werden und auch die Großstädte immer überfüllter sind, sondern für viele Menschen ist dies eine Lebenseinstellung.
Auch unsere Familie lebt seit 4 Jahren mit Katzen und Hund zu Viert in 2 Zimmern mit 30 m2 + Bad. Auch wenn wir längerfristig wieder etwas vergrößern möchten, fühlen wir uns gerade sehr wohl. Heute möchte ich euch erzählen, warum es sich lohnt minimalistisch zu leben. Los geht’s!
Warum immer mehr Menschen minimalistisch leben
In den letzten Jahren hat sich mein Leben grundlegend verändert: Vom 40-Stunden-Job zur Vollzeitmama und schlussendlich in die Selbstständigkeit. Diese gibt mir viele Möglichkeiten, mich selbst zu verwirklichen und Familie, Beruf und unsere Hunde unter einen Hut zu bringen – und doch ist sie auch mit großen finanziellen Einbußen verbunden. Das war ein erster Anreiz für eine „Verkleinerung“ unseres Wohnbereiches, wenn auch nicht der ausschlaggebende.
Nachdem unsere große Maus auf die Welt gekommen ist, wurde die Vollzeit-Arbeitsstelle im Büro immer belastender für mich – und ich habe mich gewünscht, meinen Beruf weniger als ein MUSS zu empfinden, sondern ein DÜRFEN.
Nachdem dann unser kleiner Wildfang da war, hat sich noch einmal alles verändert: Unsere Tochter hat mich sehr gefordert hat (High-need) und das Tragetuch wurde zu einem wichtigen Bestandteil meines Lebens – und das wollte ich teilen!
Nicht nur die Erfahrungen mit dem Tragen und unseren Kindern auf dem Blog, sondern auch das viele Wissen rund um Erziehung & Beziehung und das Tragen von Baby’s als Trageberaterin. Ein Wendepunkt in meinem Leben.
Mein Weg zur Achtsamkeit
Mit dem Start dieses Blogs und der Trage- und Stoffwindelberatung begann für mich ein Weg zur mehr Achtsamkeit (nicht nur in Umweltbelangen), zur Dankbarkeit und zur Selbstfindung. Ich habe endlich erkannt, dass mein Leben wie ich es gelebt habe, keinen Sinn hatte:
Arbeiten unter ständigem Leistungsdruck, der Druck von Werbung und Gesellschaft zu konsumieren und die ständige Hektik durch die ganze Woche.
Ich habe durch unsere zwei Töchter gelernt, endlich wieder einmal stehen zu bleiben, in mich hinein zu hören und auf meine Intuition zu vertrauen: Diese gute Verbindung zu meiner Natur und meiner Intuition ist mir leider im Hamsterrad des Alltags verloren gegangen.
So habe ich in den letzten vier Jahren erkannt, dass das Glück eben nicht von Außen kommen kann, wie es uns Werbung und Unternehmen gerne vormachen, sondern das Glück muss von Innen kommen: Und dazu hat auch der einfachere Lebensstil beigetragen. Ich setze mich bewusster mit Dingen auseinander und frage mich: Brauche ich das jetzt wirklich? Macht mich diese Sache glücklich? Und zu guter Letzt auch:
Kann ich den Kauf dieses Produkts und die Ressourcen, die für die Herstellung verwendet wurden, mit meiner voraussichtlichen Nutzung rechtfertigen?
Silvia Rabensteiner
Seit ich die gesellschaftlichen Vorstellungen wie jemand sein MUSS und sein Leben zu leben hat, hinterfrage und auf den ständigen Konsum verzichte, geht es unserer Familie sehr viel besser. Und das rate ich auch anderen zu tun: So viele Mütter fühlen sich unter Druck gesetzt, Arbeiten zu müssen – oft auch Vollzeit.
Doch müssen sie das wirklich? Oder würde es genügen, den Lebensstandard, den man derzeit lebt, ein wenig zurück zu schrauben. Müssen wir wirklich alle auf 110 m2 leben, den größten Fernseher besitzen und mindestens zwei Mal im Jahr in den Urlaub fliegen? Nachhaltigkeit sieht übrigens auch anders aus!
Wohlfühlen statt Räume füllen
Aber ich schweife etwas ab: Der Minimalismus und die Wertschätzung der Dinge in unserem Leben (auch durch Marie Kondo und ihre KonMari-Methode: „Magic Cleaning: Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert“*) haben mir geholfen, in meinem Inneren und Äußeren aufzuräumen.
Und dieses Konzept habe ich auch weiter gelebt, nachdem wir mit dem Plan, dass alte Wohnhaus meiner Schwiegereltern zu sanieren, zu Ihnen gezogen sind. Und hier leben wir nun: In den alten Kinderzimmer meines Mannes und seiner Schwester – mit wenigen Dingen aber umso mehr Glück.
Mit weniger Wohnraum und weniger Stress (Ich frage mich nicht die ganze Zeit, was und wo ich noch alles putzen und aufräumen muss). Mit viel Bauchgefühl und Lebensfreude – und wenig Druck (Leistungsdruck, Konsumdruck) von außen. In unserer kleinen Welt!
Und auch wenn wir langfristig die restlichen Räume des Hauses sanieren möchten, wie ursprünglich angedacht, sind wir mit unserer Übergangslösung aktuell sehr zufrieden. Noch sind die Kinder klein und zufrieden, mit dem, was sie haben: Davon können wir Erwachsenen so viel lernen!
Mehr Inspiration gefällig?
IKEA – How a family of four can live in 30m²:
TEIL 1 – TEIL 2 – TEIL 3 – TEIL 4
Blog: Achtsame Lebenskunst