Drei Jahre ist es nun schon her, seit wir unsere Tipps für einen gelungenden Start im Kindergarten mit euch geteilt haben. Nun sind unsere Kinder schon ein ganzes Stück älter und bald beginnt ein neuer Lebensabschnitt: Die Schule!
Die Einschulung ist ein bedeutsames Ereignis und ein Meilenstein in der Entwicklung unserer Kinder. In der Schule werden sie mit neuen Herausforderungen, neuen Gleichaltrigen und Erwachsenen und neuen Aufgaben konfrontiert und müssen vorgegebene Bildungsziele erreichen. Wie können wir unsere Kinder darauf vorbereiten?
So starten unsere Kind erfolgreich in die Schule!
Für viele Kinder geht es im Herbst los: Der erste Schultag steht an! Doch das bedeutet nicht, dass unsere Kinder ins kalte Wasser geworfen werden. Wie unsere Kinder die Schule erleben und wie sie zum Schulbesuch stehen, wird nicht an einem einzigen Tag entschieden.
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Die Weichen für einen erfolgreichen – und somit mit Spaß am Lernen verbundenen – Schulbesuch, werden in den ersten paar Wochen gestellt: Erlebt unser Kind die Schule möglichst positiv und aufbauend? Sind auch wir Erwachsenen am Nachmittag mit Freunde eine Unterstützung bei den Hausaufgaben?
So können wir unseren Kindern den Spaß am lebenslangen Lernen vermitteln! Engagieren wir uns als Eltern in der Schule unseres Kindes? Und vor allem, stärken wir unsere Kinder vor einem aufregenden Schultag mit einem gesunden Frühstück?
In den ersten Schulmonaten werden behutsame Weichen gestellt: Erlebt das Kind in dieser Zeit Schule möglichst positiv und aufbauend, sind wichtige Grundlagen für die (vielen) kommenden Schuljahre gestellt. Damit diese erste Zeit also möglichst positiv verläuft, können wir unser Kind vorsichtig auf den Übergang in die Grundschule vorbereiten. Dazu müssen wir keine großes Trara veranstalten, sondern wenige, einfache Veränderungen im Alltag können unsere Kinder schon ein ganzes Stück voranbringen.
Lesetipp: Wir nähen eine Schultüte aus Stoff!
Soziale Kompetenzen stärken
In meinem Artikel „Ist mein Kind schon schulreif?“ habe ich bereits betont, wie wichtig die sozialen Fähigkeiten für die Eingliederung in die Schule sind. Ein Erstklässler muss viel leisten: Sich spüren, seine Bedürfnisse kennen und in der neuen sozialen Gruppe durchsetzen oder auch mal zurückstecken.
Unser Kind können wir darauf vorbereiten, indem wir seine Gefühle und Ansichten im Alltag ernst nehmen und durch Mitsprache an Entscheidungsprozessen beteiligen. Mit dem Erreichen des schulfähigen Altern können wir unserem Kind auch erste kleine Aufgaben im Alltag übertragen. Unsere Tochter war richtig stolz darauf, die Verantwortung für eine Sache tragen zu dürfen! Und gleichzeitig lernt sie, Verantwortung zu tragen, die sie später als Erstklässler anwenden kann.
Weitere Tipps, wie wir spielerisch die sozialen Fähigkeiten unserer Kinder stärken können, finden wir im Artikel „Spielerisch die Weichen stellen“ von kizz.
Vorlesen
Wie wichtig regelmäßiges Vorlesen ist, habe ich bereits mehrmals betont. In den ersten Jahren bauen unsere Kinder beim Vorlesen seinen Grundwortschatz auf, der nun gesichert und erweitert wird. Außerdem macht das Vorlesen Lust auf das Lesen und Kinder können oft bereits erste Muster im Text erkennen, z.B. häufig verwendete Wörter. So erforschen unsere Kinder die Schrift ganz spielerisch.
Gleichzeitig lernen unsere Kinder mit dem Vorlesen bereits so viel über unsere Umwelt und wenn Fragen auftauchen, sollten wir darauf eingehen und gemeinsam nach Antworten suchen, z.B. in der örtlichen Bibliothek. So erlernen unsere Großen bereits das Recherchieren und eignen sich eigene, erste Lernmethoden an.
Generelle Voraussetzungen für die Einschulung
Wenn noch nicht geschehen, sollten wir unsere Kinder einem Seh- und Hörtest unterziehen. Das hört sich belanglos an, doch unsere Tochter trägt bspw. seit ihrem 4. Lebensjahr eine Brille. Wie ich bereits im entsprechenden Artikel festgestellt habe, wird eine Sehschwäche oft viel zu spät festgestellt: Dann staunen die Eltern, dass ihr Kind in der Schule nicht mitkommen.
Tag der offenen Tür besuchen
Wenn die ausgewählte Schule einen Tag der offenen Tür anbieten, sollten wir dahin gehen. Einige Schulen bieten auch Hospitationen an: Mein Mann hat bspw. die Montessori Grundschule in Brixen besucht. Auf alle Fälle sollten wir negative Assoziationen mit dem Schulbeginn, wie z.B.: „Ab jetzt gehen wir früher ins Bett, denn du musst zur Schule“ oder „Jetzt geht der Ernst des Lebens los“ vermeiden. Unsere Kinder sollen sich schließlich auf die Schule freuen!
Den Schulweg üben
Wie bereits vor dem Start im Kindergarten, sollten wir auch den neuen Schulweg mit unseren Kindern üben. So bereitet unsere Kids auf das neue Umfeld vor und wir können diese Gelegenheit auch noch einmal dazu nutzen, den sicheren Umgang im Straßenverkehr zu üben! Diese Routine auf dem Schulweg bringt in den ersten Tagen ein Stückchen Sicherheit mit.
Spielerisch auf die Einschulung vorbereiten
Brettspiele bereiten unsere Kinder spielerisch auf die Schule vor. Unsere große Maus liebt ihr Piraten Ludo und Mensch ärgere Dich nicht ist eine tolle Vorbereitung: Kinder lernen spielerisch den Umgang mit Mengen (bis sechs zählen) und sie lernen, abzuwarten, sitzen zu bleiben und auch mal zu verlieren. Das müssen Kinder aushalten können.
Auch Puzzle und Memory sind eine tolle Vorbereitung. Hier übt das Kind seine Merkfähigkeiten und seine Konzentration und lernt Spielregeln kennen, an die es sich halten muss.
Die Hände trainieren
Das richtige Halten eines Stiftes ist für Kinder nicht einfach und muss erst erlernt werden. Diese Fähigkeit können wir spielerisch üben, z.B. beim Teig kneten, Knete oder Ton zu Figuren formen, Papierflieger falten, mit Hammer und Nagel arbeiten, Holz mit Schleifpapier glätten, Brot schmieren, Fleisch schneiden, … diese alltäglichen Fingerübungen sollten Sie Ihrem Kind nicht abnehmen sondern sie vielmehr regelmäßig ermöglichen damit die Bewegungserfahrung im Gehirn gespeichert werden kann.
Schulmaterialien gemeinsam besorgen
Wenn der Schulstart kurz bevor steht, können wir gemeinsam mit unserem Schulkind erste Schulmaterialien besorgen: eine abgerundete Bastelschere, Klebestifte, einen Spitzer, Radiergummi – das alles steht ganz bestimmt auf der Einkaufsliste der Schule. Außerdem darf natürlich der Schulranzen nicht fehlen! Auch ein eigener, toller Wecker ist eine tolle Idee und kann in die Schultüte wandern! Eine andere tolle Geschenkidee zum Schulstart sind Namensetiketten, z.B. von Ludilabel. Unsere große Maus musste natürlich neue Etiketten von der Eiskönigin haben. Den Wunsch habe ich ihr gerne erfüllt!
Schulstart – So bitte nicht!
Einige Eltern meinen es mit der Vorbereitung zu gut, und beginnen schon früh mit dem Lesen- und Schreibenlernen. Im Grunde genommen ist das aber nicht die Vorbereitung, die unsere Kinder brauchen, im Gegenteil. Einmal falsch gelernte Muster können nur schwer wieder umgelernt werden. Wer trotzdem nicht auf erste Vorschulübungen verzichten möchte, kann unseren Beitrag zu diesem Thema anschauen. Dort gibt es ein paar kostenlose Schwungübungen für dich und dein Kind!
Ein Tipp zum Schluss!
„Der Übergang vom Kindergarten in die Schule geschieht nicht an einem Tag. Vielmehr handelt es sich um einen länger andauernden Prozess. Erst wenn der Übergang bewältigt ist, ist das Kind ein Schulkind. Es erlebt die Schule dann alseinen selstverständlichen Teil seines Lebens und erfüllt die Rollenanforderungen, die an ein Schulkind gestellt werden. Es hat eine postivie Grundeinstellung zur Schule und kann die Angebote der Schule für seine Entwicklung nutzen. Dazu braucht jedes Kind esine individuelle Zeit.“
(aus Info Spezial „Willkommen in der Schule“ – Schuljahr 2018/19)