Wer an Gummer denkt, der denkt wohl zu allererst an die Sternwarte „Max Valier“ in Gummer. Jedoch bietet das Dorf, etwas abseits der bekannten Sternwarte, eine tolle Gelegenheit, die Sterne unabhängig von Wetter und Tageszeit zu entdecken. Und nicht nur das:
Das Planetarium Südtirol in Gummer zeigt neben dem „Kosmos Simulator“ in einer besonderen Kuppel und auf 53 bequemen Sitzen auch Filmvorführungen: „The Wall“, „The Dark Side of the Moon“ oder „Vom Urknall zum Menschen“ für Erwachsene und aktuell „Der Sternenhimmel über Südtirol“, „Pyjamahelden im Planetarium“, „Vom Urknall zum Menschen – Die Entstehung der Erde in einem Jahr“ (Link zum Trailer) und „Limbradur und die Magie der Schwerkraft“ für Kinder.
Eine regelmäßig wiederkehrende Vorführung, die auch in der einzigartigen 360°-Bildwelt des Planetariums gezeigt wird, haben wir uns vor kurzem angeschaut: „Meine Heimat – unser blauer Planet“ mit Musik von Rolf Zuckowskis.
Ob sich ein Besuch lohnt und was wir sonst in Gummer erlebt haben, erfährst du jetzt. Viel Spaß!
Wer seinen Kindern, so wie wir, die Wichtigkeit von einem nachhaltigeren Lebensstil näher bringen will, der kommt kaum um die Lieder von Rolf Zuckowski und seinen Freunden aus dem Album „Meine Heimat – unser blauer Planet“* herum. Die Lieder, z.B. „Kinder Macht Euch Startbereit“ oder „Der Wassertropfen – Ich bin sauer“ (das Lieblingslied unserer Kleinen) erklären kindgerecht, wie unsere Erde funktioniert (Wo geht die Sonne auf? Wie entsteht Regen) und welchen Einfluss wir Menschen darauf haben.
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Mit zum Teil kritischen Texten wird unseren Kleinsten das Umweltthema nahe gebracht und regt definitiv auch Erwachsene zum Nachdenken an. Die CD ist also definitiv einen Kauf wert, auch wenn du nicht die Vorstellung im Planetarium Gummer besuchst! Mit Instrumental- und Playback Version zum Mitsingen und allen Texten im Booklet bringt die CD wirklich jede Menge Spaß in die Familie. Und die Lieder und Texte aus der CD führen uns auch durch die 360° Vorstellung im Planetarium Südtirol.
360 Grad Show: Meine Heimat – Unser blauer Planet
Die Planetarium-Vorführung erzählt uns, wie die Umwelt funktioniert und zeigt uns dabei nicht nur ihre Schönheit – sondern auch ihre Gefährdungen (saurer Regen, Abgaße uvm.). Dabei begleiten wir einen Wassertropfen auf seiner Reise von seinem ruhigen See bis in die Wolken, zu Regenbögen und weiteren Naturphänomenen bis in die (stinkende) Stadt.
Erwachsene und Kinder lernen so spielerisch den Planeten, die Sonne und mehr kennen, mit dem Ziel, die Umwelt bewusster zu erleben. Denn nur wer lernt, seine Umwelt bewusst zu erleben, kann helfen, sie zu beschützen.
Die Show hat uns wirklich gefesselt und ist unbedingt einen Besuch wert! Empfohlen ist sie für Kinder ab 4 Jahren und hat unseren kleinen Wildfang wirklich fasziniert. Mit einer Dauer von 50 Minuten ist sie persönlich auch nicht überfordert gewesen.
Das aktuelle Veranstaltungsprogramm findest du auf der Webseite des Planetariums (Link).
Der Planetenweg in Gummer / Steinegg
Nach der Vorführung im Planetarium haben wir uns wieder ins Auto gesetzt und sind zur Sternwarte „Max Valier“ nach Obergummer gefahren. Hier beginnt nämlich der Sternenweg – auch Planetenweg – von Gummer. Je nach Kondition eurer Kinder ist der Weg ab 4-5 Jahren machbar und führt uns über einen 9 km langen Rundweg und 230 hm durch Wälder und Wiesen wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Startpunkt ist der Parkplatz an der Sternwarte, wo wir sogleich die erste Station (Merkur) des Planetenweges von Gummer entdecken. Der Weg ist durchgehend beschildert – wenn auch leider nicht immer ganz klar! Dennoch haben wir ohne Karte jeweils zur nächsten Station gefunden und sind so in einem Maßstab von 1:1 Milliarde in wenigen Stunden von Merkur bis zum Neptun spaziert. Den Zwergplaneten Pluto haben wir ausgelassen, kann aber natürlich nach Wunsch auch besucht werden.
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Auf dem Weg kommen wir natürlich bei allen Planeten vorbei, die jeweils auf einer interessanten Infotafel genau beschrieben werden. Zwischen Saturn und Jupiter kommen wir durch ein Moor, in dem Lurche und Libellen leben. Auch hier finden wir viele Infotafeln und das Moor an sich ist schon ein tolles Erlebnis für Kinder.
Überall auf dem Weg finden wir Raststationen mit Bänken. Hier haben wir Rast eingelegt und unser Mittagessen aus dem Rucksack genossen. Wer lieber irgendwo einkehrt, hat diese Möglichkeit am Gasthaus Unteregger, am Oberegger Hof (Planet Mars) und am Landgasthof Lärchenwald, wo sich der Planet Uranus befindet. Hier haben wir uns ein leckeres Eis gegönnt, kurz Rast eingelegt und die Sonne genossen. Hier kannst du übrigens den Wegverlauf genau nachschauen (Link).
Ein Sternenweg rund um das Sternendorf Gummer / Südtirol
Alles in allem haben wir – mit der Abkürzung am Pluto und ohne unsere Pausen – etwa 2,5 Stunden für den Weg gebraucht. Er führt größtenteils angenehm durch Wälder, das Panorama ist wirklich toll und es sind nur wenige etwas steilere Passagen zu nehmen. Trotzdem ist der Rundweg in Gummer nicht mit dem Kinderwagen machbar. Ich empfehle euch außerdem, sollten eure Kinder keine gewohnheitsmäßigen Wanderzwerge sein, eine Tragehilfe mitzunehmen. So seid ihr im Notfall gewappnet, wenn euer Kind nicht mehr weiter wandern möchte – denn auf dem Weg habt ihr keine Möglichkeit, die Wanderung abzubrechen und in einen Bus zu steigen. Alles in allem eine wirklich schöne Wanderung, die viel zu entdecken bietet und uns großen Spaß gemacht hat!