„Welcher Füller ist der beste in der Grundschule?“, das habe ich mich zu Schulbeginn gefragt. Beim Elternabend der zweiten Klasse wurde uns mitgeteilt, dass ab Ostern mit dem Füller geschrieben wird und uns wurde dazu geraten, unterschiedliche Füller und Tintenroller zu testen. Die Vor- und Nachteile der einzelnen Systeme wurden kurz erläutert und damit wurden wir nach Hause geschickt.
Damit hat für uns eine Odyssee durch unterschiedliche Schreibwarenläden begonnen: Die Beratung fiel ganz unterschiedliche aus – und wir hätten die Füller gerne, wie uns geraten wurde, ausprobiert. Aber Füller oder Tintenroller testen? Fehlanzeige! Das war mein Anreiz, mich näher mit dem Thema zu beschäftigen und heute möchte ich alle Erkenntnisse mit dir teilen. Los geht’s!
Inhaltsverzeichnis
Was ist das beste Schreibgerät?
Füller oder Tintenroller
1 | Die Ergonomie des Füllers
2 | Welche Feder?
3 | Marke oder No Name
Fazit | Worauf achten beim Kauf
Füller testen bei Tinkhauser Brixen
Welcher Füller eignet sich für Anfänger in der Grundschule?
An Ostern versteckt der Osterhase häufig nicht nur den ersten Schulranzen, sondern Schüler finden oft ihren allerersten Füller im Osternest. Da fragen sich viele Eltern: Welcher Füller eignet sich für Anfänger in der Grundschule? Schließlich gibt es unzählige Hersteller, die mit unterschiedlichen Designs, Materialien und Technologien werben. Heute sprechen wir darüber, was auf der Suche nach dem perfekten Schulfüller, Kinderfüller, Schreiblernfüller oder Tintenroller ausschlaggebend ist und worauf wir Eltern achten sollten.
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Was ist das beste Schreibgerät für die Grundschule?
Das ideale Schreibgerät für Jeden gibt es nicht, denn die Anforderung an einen Füller oder Tintenroller hängt ganz mit den individuellen Bedürfnissen, Eigenarten und Fertigkeiten eines Kindes zusammen. Gerade im Grundschulalter sollte es nicht nur im Vordergrund stehen, eine schöne Schrift zu produzieren, sondern der Spaß am Schreiben sollte im Vordergrund stehen. Dabei ist „schön“ meiner Meinung nach in erster Linie leserlich. Und damit das gelingt ist die beste Voraussetzung die Nutzung des für dein Kind am besten geeigneten Schreibgeräts!
Deshalb ist das Testen und Ausprobieren so wichtig: Der Füller oder Tintenroller sollte deinem Kind gut in der Hand liegen (und gerade das haben mein Mann, ich selbst und unsere Töchter beim Ausprobieren bei den unterschiedlichen Modellen ganz anders empfunden), die Kinder sollten ihn bequem mit dem Drei- Finger-Griff halten können und es sollte ein sauberes Schriftbild (siehe: Ist eine breite Feder für Schreibanfänger besser?) damit erzielt werden können. Und natürlich sollte der Füller oder der Tintenroller deinem Kind gefallen! Es sollte sein Schreibgeräte gerne zur Hand nehmen um damit zu schreiben.
Lieber einen Füller oder einen Tintenroller?
Gute Frage! Während die meisten Schüler in höheren Stufen nur noch mit ihnen schreiben, sind Rollerpens, Gelstifte oder Tintenroller nicht an allen Grundschulen gerne gesehen. Einige empfehlen Schreibanfängern jedoch die modernen Tintenroller, während andere wiederum zum klassischen Schulfüller raten: Was unterscheidet sie eigentlich und was sind die Vor- und Nachteile beider Schreibsysteme?
Füllhalter, Tintenroller oder Kugelschreiber – Was sind die Vorteile?
Füllhalter sind die moderne Variante der Schreibfeder der Antike und schreiben in der Regel mit löschbarer, königsblauer Tinte. Hochwertige Füller haben eine abriebfeste Spitze mit Iridiumkorn (siehe Feder) und schreiben sehr gleichmäßig. Das Schriftbild mit dem Schulfüller ist besonders ansprechend („Schönschrift“), wenn man ihn richtig hält und auf den richtigen Winkel achtet.
Tintenroller haben eine robuste Metallspitze, die die Tinte zu Papier bringt, deshalb sind sie sehr gut für Kinder geeignet, die feinmotorisch noch nicht so geübt sind oder schonmal rauer mit ihren Schreibgeräten umgehen. Ein Tintenroller hält auch einem hohen Schreibdruck stand und kann in unterschiedlichen Positionen und Winkeln schreiben. Die runde Spitze sorgt also dafür, dass du immer schreiben kannst. Beide, als Füllhalter und Tintenroller, sind nachfüllbar – mit Patronen unterschiedlicher Art.
Die Kugelschreiber werden meist erst in höheren Stufen oder in der Oberschule genutzt und sind für Schreibanfänger deshalb (wie Gelroller und Fineliner) keine Option. Sein Vorteil liegt in der sog. Dokumentenechtheit. Darüber werden wir in einem anderen Beitrag noch einmal sprechen, wenn wir auf unterschiedliche Tintenroller eingehen.
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Füllhalter, Tintenroller oder Kugelschreiber – Was sind die Nachteile?
Viele Eltern fragen sich heute, ob es noch zeitgemäß ist, Kinder zum Füller zu nötigen. Der Füllhalter zwingt Schreibanfänger in eine bestimmte Position, an die sich viele Kinder erst gewöhnen müssen (Feinmotorik). Weitere Nachteile des Füllers sind:
- moderne Füllhalter zwingen Schreibanfänger in eine vorgeschriebene Position
- Füller schreiben nur wenn sie in einem 45 Grad-Winkel auf das Papier gebracht werden
- die Tinte kann verwischen oder austrocknen
- Geschriebenes ist nur mit einem Tintenlöscher löschbar
- die Feder ist empfindlicher und muss gut gepflegt werden
- der Füller muss regelmäßig gereinigt werden
Hier greifen die Vorteile der Tintenroller, die weniger aufwändig in der Pflege und in der Handhabung sind. Auch ihre Tinte ist nur mit Tintenlöscher löschbar, wenn wir von den Pilot Frixion Stiften absehen. Zu guter letzt der Kugelschreiber: Er ist gar nicht bzw. nur mit Korrekurflüssigkeit (Tipp-Ex) wieder zu entfernen. Außerdem bietet er Grundschülern keinerlei Halt oder Griffmulden und rutscht gerne in der Hand. Für Erst- und Zweitklässler ist ein Kugelschreiber deshalb nicht zu empfehlen.
Stabilo hat übrigens versucht mit seinem Füller-Führerschein bei der Entscheidung zwischen Füllhalter und Tintenroller anhand einiger Quizfragen zu helfen: Schau ihn dir einfach einmal an! Wenn du dich dann für eine Variante entschieden hast, solltest du vor dem auf folgende Punkte achten:
1 | Die Ergonomie des Schulfüllers
Für Schreibanfänger ist eine altergerechte Ergonomie besonders wichtig, deshalb sollte ein Füllhalter oder ein Tintenroller deinem Kind einen guten Halt bieten. Gummierte, leicht geriffelte oder geschwungene Griffmulden haben den Vorteil, dass die Finger nicht so schnell nach vorne auf die Feder rutschen (da sind blaue Fingerspitzen vorprogrammiert), Schreibanfänger den Füller in der richtigen Schreibposition halten und deshalb die Hand bei längerem Schreiben nicht so schnell ermüdet (Stichwort: Pfötchengriff) .
Ein guter Füller liegt durch seine Ergonomie und Gewichtsverteilung fast von alleine auf der Hand auf und kann, ohne große Anstrengung, Druck oder Verkrampfung der Handmuskulatur, über das Papier geführt werden. Die ergonomische Form unterstützt den Drei-Finger-Griff und ein rutschfestes Griffstück macht das Schreiben einfacher. Häufig sind Schulfüller auch kürzer und schlanker als klassische Füller für Erwachsene: Damit kommen sie der Anatomie der Kinderhand entgegen. Sehr schlanken Schreibgeräten umfasst man automatisch enger und fester, was die Handmuskulatur deutlich stärker fordert. Schreibt man dann, wie in der Schule, sehr viel, kann die ´ Handmuskulatur verkrampfen.
2 | Die Feder des Schreiblernfüllers
Da sich immer noch viele Eltern und Schüler für den klassischen Füllhalter mit einer Feder entscheiden, möchte ich nun kurz auf die unterschiedlichen Federstärken eingehen. Die Feder ist nämlich nach der passenden Ergonomie und Größe eine der wichtigsten Dinge beim Füllerkauf.
Die Federn von Füllhaltern bestehen aus rostfreiem Stahl, Edelstahl oder legiertem Gold und sind in diversen Größen, sog. Federstärken, erhältlich. Sie werden in Buchstaben angegeben und die häufigsten sind:
- A = Anfänger
- B = breit
- M = mittel
- F = fein
Sie alle funktionieren durch den Kappilareffekt, durch den die Tinte aus dem Vorratsbehälter (Patrone oder Kolbenkonverter*) zur Federspitze fließt. Häufig wird Grundschülern zu einer breiten, also dickeren Füllfeder geraten. Ein typisches Beispiel dafür ist der Lamy abc Füllhalter* mit einer A-Edelstahlfeder, denn du vielleicht noch aus deiner Schulzeit kennst. Aber ist eine breite Feder immer automatisch die beste Wahl?
Ist eine breite Feder für Schreibanfänger besser?
Vorab: Ich bin nicht der Meinung, dass eine breite Feder immer die bessere Wahl ist. Während meiner Tests unterschiedlicher Füllhalter habe ich festgestellt, dass es gerade für Kinder schwierig ist, diese breiten Federn präzise zu führen, ohne dass die Tinte gleich verwischt (ich hatte das Gefühl durch die breitere Spitze kommt mehr Tinte auf das Papier). Außerdem verlaufen die Buchstaben bei einer breiten Spitze, je nach Schriftgröße, auch mal ineinander. Am besten ist das an diesem Bild ersichtlich:
Wie ihr seht, teile ich diese Empfehlung also nicht: feinere Federn (M oder F) hinterlassen ein saubereres Schriftbild und lassen sich präziser führen. Außerdem ist damit die Gefahr des Verschmierens geringer.
Beachte jedoch, dass die Federstärke trotz gleicher Angabe nicht immer dieselbe sein muss: So ist bspw. die M-Feder beim Schneider Ray sehr viel breiter als bei anderen Herstellern. Ausprobieren lohnt sich!
3 | Qualität und Langlebigkeit
Was ebenso wichtig ist, wie die passende Stärke, ist die Haltbarkeit: Hier solltet ihr keine Kompromisse eingehen und zu einem qualitativ hochwertigen ersten Füller greifen – anstatt zu einem No Name Discouterprodukt. Schließlich soll der Füllhalter unsere Kinder – ähnlich wie der erste Schulranzen – lange begleiten und dem Schulalltag standhalten: In der Schule wird viel geschrieben und Schreibanfänger neigen zu starkem Andruck. Außerdem tendieren Kinder dazu, ihre Schulfüller auf Herz und Nieren zu testen, z.B. wie weit sich die Federflügen beim Schreiben auseinander biegen lassen.
Diese drei Punkte solltest du vor dem Kauf unbedingt beachten und die unterschiedlichen Modelle mit deinem Kind gemeinsam testen und ausprobieren. Kommen wir zu einem abschließenden Fazit:
Worauf sollte ich beim Füller kaufen achten?
Zusammengefasst solltest du beim Füllerkauf und Tintenroller-Kauf auf folgendes achten: Gute Qualität – egal ob Füllhalter oder Tintenroller, eine zum Kind und der Schriftgröße passende Feder und ein zur Hand passende Form, Größe und Gewicht.
Neben oben bereits genannten Punkten möchte ich vor allem noch auf eines hinweisen: Nicht jeder Füller oder Tintenroller ist für Links- und Rechtshänder gleichermaßen geeignet. Achte deshalb beim Kauf besonders darauf, wenn dein Kind die linke Hand bevorzugt und greife zu einer Feder mit der Aufschrift „L“ oder „LH“.
Es soll ein besonders guter, stabiler und kindgerechter Füller sein und kein besonders billiger Füller (das ist oft der Fall — leider!). In praktisch jedem großen Supermarkt gibt es auch Füller zu kaufen, meist billiges Zeug, das in erster Linie bunt ist (und gerne bedruckt mit den aktuellen Motiven). Das ist – krass gesagt – Plastik-Müll!
Schulpsychologie.de
Zum Schluss kann ich nur empfehlen, mit dem Kind zusammen in einen Laden zu gehen, um die Füller zu testen. Wie unterschiedlich das Schreibgefühl wirklich ist, habe ich beim Test feststellen können und war selbst darüber erstaunt. Viele Schulen – und andere Eltern – sprechen zwar Empfehlungen aus, mit welchem Füller sie gute Erfahrungen gemacht haben, aber das bedeutet nicht sofort, dass dein Kind auch damit zurechtkommen muss. Egal ob Pelikan Griffix, Pelikan Twist, ein Lamy Füllhalter, ein Stabilo oder ein Faber-Castell: Probiere mit deinem Kind die unterschiedlichen Modelle im Fachhandel aus!
Tipp | Was brauchen Erstklässler und wo lohnt sich der Einkauf?
Wo kann mein Kind verschiedene Füller ausprobieren und testen?
Anfangs hatte ich euch ja bereits bereits berichtet, dass ich mich in unterschiedlichen Fachhandlungen und Läden umgesehen habe, darunter Athesia Brixen – Bruneck und Bozen, Grafus in Bozen, A. Weger in Klausen, bei Pfiff Toys in Maxi Mode Center in Vahrn und im Twenty in Bozen und bei Tinkhauser in Brixen. In den erstgenannten Läden war es kaum möglich, überhaupt Füller auszuprobieren – nur Tinkhauser in Brixen hatte eine Auswahl an Testfüllern und Tintenroller-Testern vor Ort. Außerdem hatte Tinkhauser an der Hauptstraße in Brixen die größte Auswahl und faire Preise (das hat sich die letzten beiden Jahre auch bei unserem Preisvergleich zum Schuleinkauf gezeigt).
Das Testen war dann aber trotzdem immer noch mit einigen Hürden verbunden, z.B. waren die Testerpatronen leer, kein Papier vor Ort, die Probiergeräte fast auf dem Boden oder unzugänglich an den oberen Reihen der Regale angebracht. Auf dieses Problem habe ich Tinkhauser Büro & Schule in Brixen aufmerksam gemacht, die nun eine tolle Testecke für dich und deinen Sprössling eingerichtet haben. Hier kannst du nun in aller Ruhe und bequem Füller testen und dich beraten lassen.
Ich wünsche dir und deinem Kind ganz viel Spaß beim Ausprobieren und Schreiben!
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Hierbei handelt es sich um einen redaktionellen Beitrag, der eine werbende Wirkung beim Leser haben könnte. Ich wurde jedoch von keinem Unternehmen dafür beauftragt und habe kein Honorar erhalten.