Das Thema Kind und Hund ist ganz unseres und liegt mir sehr am Herzen – und so habe ich bereits einige Male über das Thema Kinder und Hund im gemischten Haushalt geschrieben, unter anderem in „Kind und Hund? Mit diesen 3 Tipps gelingt’s!“.
Wir waren aber nicht die Einzigen, die sich mit dem Zusammenleben zwischen Kind und Hund auseinander gesetzt haben. Im Kosmos Verlag ist vor kurzem das Buch „Hund und Kind – mit Martin Rütter: So werden sie zum perfekten Team“* von Martin Rütter und Andrea Buisman erschienen.
Hund und Kind: So werden sie zum perfekten Team
Im neuesten Buch von Martin Rütter und Andrea Buisman gibt uns der Hundeprofi (VOX) Tipps, wie das Zusammenleben von Kind und Hund harmonisch gelingt. In vier ausführlichen Kapiteln geben uns die beiden Autoren Tipps, wie man den richtigen Familienhund findet, welche Regeln sowohl vom Hund und auch von den Kindern eingehalten werden müssen und wie Kinder sich richtig mit dem neuen Familienmitglied verständigen können. Die Kapitel sind folgendermaßen aufeinander aufgebaut:
- Ein tolles Team
- Der passende Familienhund
- Alltag mit Familienhund
- Gemeinsame Aktivitäten
Hund und Kind: Ein tolles Team
Das erste Kapitel fand ich besonders toll, denn darin erklären uns die Autoren, warum gerade Kinder und Hunde so gut zusammen passen. Er geht dabei auf die vielen positiven Aspekte ein, die ein Zusammenleben vor allem für Kinder mit sich bringt. In vielen dieser Punkte habe ich meine Kinder und unsere Spitzdame wieder erkannt: Unsere Susi ist immer da und hat auch Lust auf ein Spiel, wenn Mama oder Papa mal keine Zeit haben. Sie ist Spielkamerad, Freund und Zuhörer. Und unsere große Maus ist mit ihrer Hilfe sehr viel selbstbewusster geworden.
Der passende Familienhund
Im zweiten Kapitel gehen die Autoren auf den „Familienhund“ ein: Was zeichnet ihn aus? Welche Art von Hund (z.B. Hütehund, Jagdhund, Terrier etc.) eignet sich für Familien? Welche Eigenschaften sollte er mitbringen? Hier werden einige der Punkte, die ich bereits im Blogartikel „10 Fragen vor dem Hundekauf“ angesprochen habe, ausführlicher aufgegriffen.
Alltag mit Familienhund
Im dritten Kapitel geht es um den Alltag mit Kind und Hund. Diesen leben wir seit einem halben Jahr tagtäglich und habe in dem Buch viele Tipps & Tricks wiedergefunden. Auf diesen 50 Seiten gehen die beiden Autoren ausführlich auf alltägliche Schwierigkeiten ein, die sich zwischen Kind und Hund zeigen könnten. Außerdem erhalten wir Eltern einen Leitfaden an die Hand, wie wir solche Probleme von vornherein vorbeugen können. Und vor allem: Wann wir Eltern eingreifen müssen!
Außerdem finden wir in diesem Teil auch ein Kapitel über Familienzuwachs, also wenn der Hund bereits länger in der Familie ist, und nun ein Baby erwartet wird. Auch hier habe ich einige der Tipps, die uns Natalie von Dog-spot in einem Gastbeitrag zum Thema gegeben hat, wiedergefunden.
Was mich sehr irritiert hat, ist der Abschnitt zum Signal „Tabu“. Hier wird empfohlen, den Hund zu fixieren und mit einem Schnauzengriff zu korrigieren. Ich halte davon absolut nichts!
Gemeinsame Aktivitäten mit dem Familienhund
Im letzten Kapitel beschäftigen sich die beiden Autoren mit den vielfältigen Möglichkeiten, Kinder in die Versorgung und Beschäftigung des Hundes miteinzubeziehen. Sie erklären uns, warum Kinder beim Krallen schneiden und Ohren säubern lieber nicht teilhaben sollten und was sie stattdessen mit Ihrem vierbeinigen Freund unternehmen können. Besonders schön finde ich, dass alle Aktivitäten der Altersgruppe angemessen, aufteilt sind. Hier finden wir also Tipps für gemeinsames Spiel mit:
- Kleinkind
- Schulkind
- Teenager
Hier noch einmal alle Informationen zum Buch auf einen Blick:
„Hund und Kind – mit Martin Rütter: So werden sie zum perfekten Team“*
ISBN: 978-3440145968 – 160 Seiten – von Martin Rütter und Andrea Buisman
Mein Fazit zu Hund und Kind – mit Martin Rütter
Ich finde das Buch „Hund und Kind – mit Martin Rütter: So werden sie zum perfekten Team“ gut. Es ist ein schönes Einsteigerbuch für alle Familien, die bald Ihren ersten eigenen Hund haben werden und es deckt schon viele Themenbereiche ab (wenn auch nicht alles, was ich mir so wünschen würde: Wir finden im Buch nicht nur Tipps für einen entspannten Alltag, sondern auch erste Übungen zu den Grundkommandos wie Sitz, Platz, Bleib, Hier und das wichtige Maulkorb-Training. Da ich bereits einige Tierschutzhunde an Familien mit keinen Kindern vermittelt habe, hätte ich mir noch ausführlichere Tipps und Informationen zu einigen Themen gewünscht: Aber hier stehe ich den Familien auch nach der Adoption noch mit Rat und Tat zur Seite und legen ihnen zusätzlich dieses Buch ans Herz.
Außerdem wird im Kapitel „Den Hund verstehen: Körpersprachliche Signale“ auch kurz auf die sog. Calming Signals (Beschwichtigungssignale) eingegangen. Ein sehr wichtiges Thema, das leider noch wenig bekannt ist und von vielen Hundehaltern noch immer vernachlässigt wird! Doch gerade Kinder sollten auf die Körpersprache eines Hundes sensibilisiert werden, wie ich bereits im Artikel „Der sichere Umgang zwischen Kind und Hund“ erwähnt habe. Ein gutes Buch zum Thema ist übrigens: „Calming signals“ von Turid Rugaas*.
Auch wenn das Buch einen weitläufigen Einblick in die Grundlagen der Erziehung eines Familienhundes -und vor allem auch der dazugehörigen Kinder – gibt, sollten einige Absätze des Buches, wie bereits erwähnt, kritisch hinterfragt werden. Von Maßregelungen und Fixieren eines Hundes halte ich nichts; vor allem bei einem Hund, der in einer Familie mit Kindern lebt!
Dennoch kann ich euch dieses Buch sehr ans Herz legen und habe es auch schon weiterempfohlen! Es überzeugt durch seine vielseitige Themenauswahl und ist besonders für Einsteiger ein guter Leitfaden für das Zusammenleben von Hund und Kind!