Ich liebe Kinder und Hunde – und so ist das sichere und harmonische Zusammenleben von Kindern und Hunden eine Herzensangelegenheit von mir. Egal ob das nun ein Mamablog, ein Familienblog oder ein Elternblog ist: Ich möchte diese Plattform gerne nutzen, um Eltern, die täglich vor der Herausforderung stehen, ein Baby oder Kleinkind und einen oder mehrere Hunde unter einen Hut zu bekommen, zu unterstützen. Heute gibt es dazu einige wichtige Fragen Coach Kim Ulrich, die du dir stellen solltest, bevor dein Baby auf die Welt kommt. Dazu Also, lass‘ uns loslegen!
Inhaltsangabe
Warum ist diese Frage wichtig?
Misstrauen vor Fremden
Umgang mit Kindern
Das Wesen des Hundes
Gemeinsam Gassi gehen
Ruhezonen schaffen
Mache den Test!
Unser Bonus
Warum sollte ich mir diese Fragen stellen?
Wenn man ein Baby erwartet, ist man als werdende Mama oder Papa meistens schon richtig aufgeregt und man weiß nicht so genau, was da auf einen zukommt. Egal ob es das erste Baby ist oder ein weiteres – denn alle Kinder sind verschieden! Wenn dann noch ein Hund mit im Familienhaushalt lebt, macht das die schon aufregende Zeit noch spannender: Wie wird unser Hund auf das neue Familienmitglied reagieren? Kann mein Hund meinem Neugeborenen gefährlich werden? Wie kann ich mein Baby mit meinem Hund zusammenführen? Wenn Baby und Hund zusammenleben, was muss ich beachten?
Um diese Fragen – auch für dich selbst – beantworten zu können, solltest du einige Umstände prüfen und dir einige Fragen stellen. Diese Fragen sind wichtig, unabhängig vom Alter deines Hundes. Ist dein Hund noch ein Welpe oder ein Junghund, dann ist es natürlich schwieriger deinen Hund einzuschätzen. Gerade Junghunde mitten in der Pubertät vergessen von ganz plötzlich, was sie alles schon können.
Sie sind körperlich und auch von ihrem Wesen noch nicht voll entwickelt – und die Welt da draußen ist unglaublich spannend! Da brauchst du als Hundehalter viel Geduld. Trotzdem kannst du versuchen, die nun folgenden Fragen zu beantworten. Außerdem hat Coach Kim Ulrich die Fragen noch einmal in einem Video für dich zusammengefasst:
Alle Info’s im Live-Video mit Kim Ulrich
Ist dein Hund misstrauisch?
Beobachte deinen Hund, egal wie alt er ist: Wie reagiert dein Hund auf (fremde) Menschen? Geht er offen auf sie zu und freut sich? Lässt er sich auf Fremde ein? Akzeptiert er es, wenn du mit Unbekannten auf der Straße spricht und wie reagiert er auf Besuch? Gerade letzteres kann auch eine Rolle spielen, wenn euch im Wochenbett die Hebamme zu Hause besucht. Kann dein Hund neue Menschen nur schlecht annehmen oder akzeptieren, kann dich das künftig im Alltag vor einige Herausforderungen stellen. Und auch das Baby wird von diesem Hund anders wahrgenommen als von einem Hund, der auf jeden Menschen positiv zugeht.
Wie reagiert dein Hund auf Kinder?
Wir Erwachsenen übernehmen für unseren Hund die „Elternrolle“, erziehen ihn, erfüllen seine Bedürfnisse oder beschränken diese: Das lernt dein Hund zu akzeptieren. Doch ein Kind kann diese Position nicht einnehmen, denn Hunde sehen Kinder als „unberechenbare“ kleine Wesen, die plötzlich und unvorhersehbar schreien, sich unkontrolliert oder hektisch bewegen und oft grob sind. Auch andere Altersgruppen haben ihre Herausforderungen – aber natürlich auch ihren Reiz:
Kinder von 7-8 Jahren laufen gerne, bewegen sich ruckartig oder hüpfen, Teenager neigen vielleicht emotional zu kleinen Ausbrüchen. Alles das kann für den Hund nicht immer einfach sein. Deshalb solltest du gerade jetzt, wo du ein Baby erwartest, prüfen, wie dein Hund auf diese Situationen und auf Kinder ganz unterschiedlichen Alters reagiert: Ist sein ganzer Körper entspannt? Starrt er das/die Kinder an oder erstarrt und verspannt? Dann wäre ich schon vorsichtiger und würde dem ganzen mehr Raum und Zeit geben: Knurren oder Bellen können schon ein Warnsignal sein.
Wenn du deinen Hund nun zur Probe in solche Situationen bringst, achte darauf, wie es ihm dabei geht. Halte ihn dabei immer sicher an der Leine, damit dein Hund für die Kinder keine Gefahr darstellt, z.B. weil er ein Kleinkind auf seine Art und Weise „zurechtweisen“ oder „erziehen“ möchte. Aber achte auch darauf, dass dein Hund dabei keine schlechten Erfahrungen macht, z.B. weil es ihm zu viel wird im Besuchshaushalt mit schreienden und kreischenden Kindern. Hunde verhalten sich immer nach ihren Erfahrungen und so kann aus einem kinderlieben Hund ganz schnell ein scheuer, unsicherer Vierbeiner werden. Beide Parteien müssen beobachtet und geschützt werden!
Was für ein Wesen und Charakter hat dein Hund?
Wenn du deinen Hund an ein Baby gewöhnen möchtest, solltest du dir jetzt schon seinen Charakter einmal näher ansehen: Was für ein Typ ist mein Hund? Ist er sehr schreckhaft? Oder hast du einen sehr robusten Hund, der vieles aushält und toleriert? Gerade schreckhafte Hunde müssen besonders auf den zukünftigen Alltag mit Baby im Haus vorbereitet werden, denn Kinder lassen auch schon mal was fallen und es scheppert plötzlich. Das kann und sollte man frühzeitig mit seinem Hund üben!
Wir als Erwachsene übernehmen im gemeinsamen Haushalt mit Kindern und Hunden eine wichtige Führungsrolle: Wir müssen für alle Parteien genügend Raum schaffen, Regeln einführen und einwirken, damit ein harmonisches Zusammenleben funktioniert.
Außerdem solltest du beobachten, wie kooperativ sich dein Hund im Alltag verhält? Neigt er schnell zu Auseinandersetzungen, z.B. wenn er einmal nicht auf das Sofa darf oder wenn du ihm sein Lieblingsspielzeug wegnimmst? Es gibt Hunde, die würden sich nicht mit ihren Menschen anlegen – aber es gibt auch andere Kandidaten. Daran solltest du arbeiten, bevor dein Baby älter wird, versucht deinen Hund anzufassen oder nach Dingen greifen kann, die deinem Hund gehören.
Außerdem kannst du bei dieser Gelegenheit prüfen, wie dein Hund reagiert wenn ihn jemand von hinten anfasst, den er erst nicht sieht. Schreckt er zusammen? Schnappt er direkt nach dieser Person? Wie hoch ist seine Hemmschwelle? Stelle dir auch die Frage: Wie reagiert mein Hund auf Reize, z.B. einen fliegenden Ball? Kann er sich gut beherrschen oder läuft er sofort gedankenlos los? Bellt er auch dich an, wenn es ihm einmal nicht schnell genug geht? Hat ein Hund eine niedrige Reizschwelle und kaum Selbstbeherrschung solltest du unbedingt an der Frustrationstoleranz deines Hundes arbeiten, bevor dein Baby da ist. Denn umso weniger dein Hund nachdenkt, bevor er reagiert, umso größer ist die Gefahr, dass eine Situation eskalieren kann, z.B. wenn dein Hund sich plötzlich erschreckt und dann kopflos handelt.
Zusammengefasst kannst du also beim Wesen deines Hundes auf folgende Dinge achten:
- Charakter (Robustheit, Schreckhaftigkeit)
- Reizschwelle
- Frustrationstoleranz
- Kooperationsbereitschaft
Gassi gehen mit Baby
Wenn du später mit Baby und mit Hund spazieren gehen möchtest und dein Baby mit auf deine Gassirunde soll, dann ist eines wichtig: Dein Hund muss draußen entspannt und zuverlässig sein. Das erleichtert dir im Alltag vieles! Wenn dein Hund vielleicht noch jung und sehr quirlig ist, beim Spaziergang kreuz und quer läuft, wenn er dich durch die Gegend zieht und von Leinenführigkeit noch nie was gehört hat, solltest du dir jetzt schon Gedanken machen, wie du die Zeit nach der Geburt gestalten möchtest. Möchtest du mit dem Kinderwagen unterwegs sein, vielleicht mit einer Trage – oder soll ein Gassigeher in der Anfangszeit deinen Hund ausführen?
Wenn du einen liebevollen Partner an deiner Seite hast, kann auch er sich in der Anfangszeit vorrangig um den Hund kümmern. Bist du bisher die erste Bezugsperson, solltest du deinem Hund aber die Gelegenheit geben, sich schon jetzt an diese neue Regelung zu gewöhnen: Dein Partner sollte also auch jetzt schon vorrangig Zeit mit dem Hund verbringen. Die erste Zeit mit dem Baby ist nicht immer einfach und dein Alltag wird erst einmal kräftig durchgeschüttelt, da solltest du dir jetzt einen Plan machen, wie du dir diese Zeit so einfach wie möglich machen kannst.
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Eifersucht vorbeugen und Ruhezonen schaffen!
Du siehst andere Eltern mit Hund und Baby auf der Straße und fragst dich: „Baby und Hund wie macht ihr das?“ Ein ganz wichtiger Punkt sind Ruhezonen! Kann dein Hund zu Hause entspannen? Kann er sich irgendwo zurückziehen?Denn diese Plätze wird dein Hund unbedingt brauchen, wenn dein Baby erstmal da ist. Am besten richtest du die Plätze jetzt schon ein und gewöhnst deinen Hund daran. Wie wäre es mit einer gemütlichen Matte zum Liegen, auf der du deinen Hund auch mal massieren kannst. Diese gemeinsamen Rituale und gemeinsame Zeit beugen auch später Eifersucht vor. Außerdem kannst du jetzt schon mit deinem Hund die Entspannung auf dieser Matte üben und konditionieren.
Unser Tipp: Rituale und anstehende Veränderungen im Tagesablauf sei solltest du bereits vor der Ankunft des Neugeborenen im gemeinsamen Zuhause mit dem Hund einzuüben! So werden die Änderungen nicht mit dem Baby verknüpft, z.B. wenn dein Hund zukünftig zu bestimmten Zeiten in seine Box soll, weil dein Baby seinen Brei essen soll u.ä.
Die Ruheplätze deines Hundes solltest du am besten nicht direkt neben den Spielzonen deines Baby’s einrichten, also z.B. dort, wo später der Laufstall stehen soll. Auch am Wickeltisch wird dein Hund nur schwer zur Ruhe finden. Auf seinem Platz sollte dein Hund langfristig (also die nächsten Jahre) ruhen können, um auch später durch zu aufdringliches Verhaltes deines Kleinen vor negativen Verknüpfungen mit deinem Nachwuchs gefeit zu sein.
Dein Hund sollte in Gegenwart des Baby’s positive Erlebnisse machen, z.B. ein besonderes Leckerlie bekommen. Wird er in der Nähe des Kindes ignoriert, weggeschickt oder gar ausgeschimpft, verknüpft er dein Baby mit negativen Erfahrungen – und das solltest du vermeiden.
Baby und Hund – entspannt und glücklich!
Wie du siehst, gibt es einige Dinge, die du überlegen solltest, bevor dein Baby schlüpft: Der Umgang mit fremden Menschen und unbekannten Situationen, der Alltag mit Kind mit plötzlichen Geräuschen unkoordinierten Bewegungen, die Ruheplätze für beide Parteien, die Kooperationsbereitschaft, die Hemmschwelle und Frustrationstoleranz deines Hundes, die Erstausstattung deines Baby’s, die auch mit deinem Hund kompatibel sein sollte (z.B. der Kinderwagen oder eine Tragehilfe), die spätere Zusammenführung und das gemeinsame, sichere Spiel. Es gibt vieles, über das du dir schon vorher Gedanken machen kannst und das du noch in der Schwangerschaft planen kannst!
Mache den Test!
Mit dieser kostenlosen Checkliste von Kim schaffst du dir einen Überblick über die wichtigsten Punkte. Teste anhand dieser Checkliste deinen Hund und schau, wie gut er schon auf die Geburt deines Baby’s vorbereitet ist. Viel Spaß!