Unsere beiden Mädels sind nun schon 5 und 3 Jahre alt und wir haben in den letzten Jahren, bedingt durch unsere Berufstätigkeit, einige Erfahrung mit Fremdbetreuung sammeln können. Zu diesem Thema gibt es ganz unterschiedliche Meinungen und Vorstellungen und auch unsere Erfahrungen damit sind unterschiedlich. Heute möchten wir ein wenig davon erzählen, was uns dazu veranlasst hat, das eine und auch andere Modell zu wählen.
Gut aufgehoben in der KiTa?
Schon während der Schwangerschaft war mir klar, dass ich nach Ende der obligatorischen Mutterschaft wieder ins Berufsleben zurückkehre. So habe ich mich damals nach einer Fremdbetreuung umgesehen und hatte das große Glück, dass damals die Kindertagesstätte in Klausen eröffnet hat und noch Plätze verfügbar waren. Tagesmütter gab es in Klausen zu diesem Zeitpunkt keine, denn die, die es gab, hat begonnen, in der Kita zu arbeiten. Außerdem war die Kita nur 2 Gehminuten von meiner Arbeitsstelle entfernt – und somit ideal.
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Was hat uns an der Kita Betreuung gefallen?
Mit der Betreuung unserer Tochter waren wir immer zufrieden. Das Personal war motiviert und hat eigens für die Kleine einen Stubenwagen angekauft. In der ganzen Zeit, in der unsere Tochter in der Kindertagesstätte untergebracht war (insg. 10 Monate), hat sie sich wohl gefühlt und ich wusste, sie ist gut aufgehoben.
In unserer KiTa wurde jeden Tag mit dem Kinderwagen spazieren gegangen und es gab klare Regeln und Strukturen. Die KiTa war sehr gut ausgestattet und das Spielangebot vielseitig. Es gab auch teures Spielmaterial wie z.B. Großbausteine und Rutschen aus Schaumstoff, das man vielleicht bei einer Tagesmutter so nicht findet.
Was hätten wir uns anders gewünscht?
In den ersten Wochen hat unsere Maus in der KiTa nur geschlafen und gegessen. Da unsere Tochter zu früh auf die Welt gekommen ist und immer zu schwach zum Trinken an der Brust war, habe ich von Beginn an Muttermilch abgepumpt. Leider wurde uns aus hygienischen Gründen nicht erlaubt, in der KiTa die Muttermilch mitzubringen, um diese zu verfüttern. Wir mussten also für diese Zeit auf Pre-Nahrung umsteigen. Das finde ich sehr schade! Heute weiß ich, bei der Tagesmutter wäre dies kein Problem gewesen und wir hätten keinen Muttermilchersatz gebraucht.
Leider habe ich in den letzten Jahren festgestellt, dass das KiTa Personal häufig gewechselt hat. Das gefällt mir auch nicht! Das hängt natürlich immer von der Struktur ab und ich erzähle euch nur unsere eigenen Erfahrungen. Heute würde ich meine Tochter – unter diesem Umständen – nicht mehr dort anmelden.
Die kleine Maus zur Tagesmutter?
Dann verging einige Zeit, die ich mit den zwei Mädels Zuhause verbracht hab, bis wir wieder eine Unterbringungsmöglichkeit in der Fremdbetreuung gesucht haben. In der Zwischenzeit gab es im Ort auch eine Tagesmutter, die uns mit einigen Punkten überzeugt hat: Sie war sehr viel flexibler, unsere Töchter wurden in den normalen Alltag mit Einkaufen, Kochen, Familienhund uvm. eingebunden und die Tagesmutter machte regelmäßig Ausflüge auf den nahegelegenen Bauernhof!
Die Eingewöhnung bei der Tagesmütter war für beide Mädels zum Glück gar kein Problem! Sie haben beide sehr bald Ihre Tagesmutter ins Herz geschlossen und wir sind auch heute noch regelmäßig in Kontakt. Auch mit den wenigen Kindern (ein Vorteil der Kleingruppen-Betreuung) hat vor allem kleine Maus, die über 2 Jahre, mal mehr – mal weniger, bei der Tagesmutter war, enge Freundschaften geknüpft. Heute geht sie mit einigen davon auch in den Kindergarten.
Unsere Tagesmutter ist eine wichtigen Bezugsperson für meine Töchter gewesen und auch jetzt, wo die beiden im Kindergarten sind, freuen die beiden sich, wenn wir mit der Tagesmutti einen Kaffee trinken gehen. Das gefällt mir an der Betreuung bei einer Tagesmutter: Sie ist eine Konstante im Leben unserer kleinen Kids!
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Wofür soll ich mich entscheiden?
Alle Kinder sind verschieden und jede Familie sollte schauen, welches Modell am besten zu Ihr und den Lebensumständen passt. Auch die Bedürfnisse der Kinder sind sehr wichtig .Unsere große Maus hat die Lesevormittage in der Kuschelecke der KiTas geliebt, doch für die kleine wäre das nichts gewesen. Sie braucht Bewegung und Action und die Tagesmutter konnte ihr genau das bieten: Draußen in der Natur sein, Laufen, etwas Erleben!
Die richtige Entscheidung zu treffen ist nicht immer einfach, denn es gibt kein Schema F. Ob die Tagesmutter oder eine KiTas oder ein Hort besser zu einem passt, ist sehr individuell. Besucht die angebotenen Tage der offenen Tür in der KiTa vor Ort oder meldet euch bei einer Tagesmutter in eurer Nähe, die euch sympathisch ist, zu einem Besuch an. Dort könnt ihr euch ein Bild vom Alltag machen.
Zum Schluss habe ich noch einmal versucht, unsere Erlebnisse und Erfahrungen in einer kleinen Pro und Contra Liste aufzuschreiben:
Vorteile / Nachteile einer KiTa | Vorteile / Nachteile einer Tagesmutter |
mehrere Betreuer, die sich auch in Urlaubszeiten abwechseln | flexibler (z.B. wenn man das Kind mal früher bringen oder abholen möchte) |
Kontakt zu vielen Kindern, die voneinander lernen können | Kind lebt und erlebt den Alltag in einer Familie mit |
möglicherweise bessere Ausstattung und vielseitigeres Spielangebot | sehr familiär |
es gibt zum Teil auch zweisprachige Einrichtungen | auch auf dem Bauernhof möglich, was den Kindern mehr Bewegungsfreiheit bietet |
mehrere Bezugspersonen und immer ein Ersatz, wenn eine Fachkraft krank ist | kleinere Gruppe und weniger Kinder |
– | – |
häufiger(er) Wechsel der Bezugspersonen | Abwesenheiten durch Urlaub und/oder Krankheiten |
höherer Lärmpegel | Vertrauensbasis muss gut sein, da keine klare Regeln im Umgang herrschen |