Was will ich eigentlich? – Diese Frage habe ich mir im letzten Jahr häufig gestellt. Ich steckte in einer Krise und wünschte mir nichts sehnlicher, als endlich wieder glücklich zu sein. Das Zauberwort dafür heißt Resilienz. Wieder aufstehen, wenn man gefallen ist. Psychische Widerstandskraft.
Auf dem Weg zu einem resilienteren Menschen wurde ich auf das Buch von René Träder, Psychologe und Journalist aus Berlin, aufmerksam: „Das Leben so: nein! Ich so: doch!“* hat gepasst, wie die Faust auf’s Auge! Und das Buch hat mich begeistert. So sehr, dass ich euch in meiner Rezension versprochen habe, noch einmal näher auf einige der acht Resilienz-Bausteine einzugehen.
Was bedeutet Selbstverantwortung?
Einer dieser Bausteine zu mehr Resilienz ist die (Selbst-) Verantwortung. Resilienter zu sein, bedeutet in die Selbstverantwortung zu gehen, für sich selbst zu sorgen (sich auch zu umsorgen) und sich zu entscheiden, die eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen. Und letztendlich bedeutet es auch, das Leben bewusst zu gestalten. Denn das Leben ist ein riesiges Geschenk, was wir nutzen sollten.
„Resilienz bezeichnet die Fähigkeit, Probleme und Krisen zu bewältigen sowie mit Stress, Niederlagen, Rückschlägen und Schicksalsschlägen (besser) umzugehen. Resiliente Menschen gehen Probleme aktiv und konstruktiv an und sorgen dafür, dass es ihnen selbst gut geht.“
Deshalb sollten wir regelmäßig etwas für unsere psychische Gesundheit tun. Denn vor schlechten Erfahrungen oder Schicksalsschlägen können wir uns leider nicht schützen. Sie gehören zum Leben dazu. Aber wir können lernen, besser damit umzugehen und gestärkt aus einer Krise herauszugehen.
Übernimm die Verantwortung für dein Leben!
Schicksalsschläge passieren, dafür hat man keine Verantwortung. Aber man kann sich entscheiden, wie man nun damit umgeht. Die Vergangenheit können wir nicht ändern, aber wir können in der Gegenwart die Entscheidung dafür treffen, wie unsere Zukunft aussehen soll. Und diese Entscheidung können wir jeden Tag treffen.
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von neuem beginnen.
Buddha
Wer einzelne Augenblicke bewusst gestaltet, geht verantwortungsbewusster mit seinem Leben um. Eine wichtige Unterstützung dabei ist die Achtsamkeit. Sie hilft uns dabei, im Alltag mehr auf unsere Wünsche und vor allem unsere Bedürfnisse zu hören. So legt uns der Autor nahe zu lernen, wie man achtsam isst und wie wir achtsamer sein können.
WILL ich das? Will ICH das? Will ich DAS?
Wenn wir uns fragen, wie unsere Zukunft aussehen soll, sollten wir uns auch fragen: Will ich das? Die Kraft des Satzes liegt in seinen unterschiedlichen Betonungen. Wir sollten an unser Leben denken und uns diese Frage stellen:
- WILL ich das? Oder träume ich nur davon, aber bin nicht bereit, etwas dafür zu tun.
- Will ICH das – oder wünschen sich das andere von mir?
- Will ich DAS? Und wenn du es nicht willst, solltest du die Opferrolle verlassen und die Verantwortung für dein Leben übernehmen.
Wir alle haben die Verantwortung für unser Handeln und wir sollten nicht darauf hoffen, irgendwann gerettet zu werden oder das sich ohne unser Zutun etwas verändert. Man muss selbst für sich und sein Leben sorgen. Wir sollten uns alle um unsere wirklichen Bedürfnisse kümmern. Und um unsere Gefühle!
Keine Zeit? – Die größte Lüge der Menschheit
Im Buch „Das Leben so: Nein! Ich so: Doch“* geht René Träder auch auf das Thema Zeit ein. Er erzählt uns, warum es die größte Lüge ist, dass wir keine Zeit haben.
Zeit ist relativ, dass wusste schon Einstein. Doch leider opfern wir viel Zeit für Dinge, die nicht notwendig sind. Hast du dich auch schon einmal dabei ertappt, dass du schon wieder eine halbe Stunde auf Instagram verloren hast? Die spannende Frage ist also, warum nehme ich mir Zeit für die falschen Dinge?
Auch hier geht es wieder um die Übernahme der eigenen Verantwortung für uns selbst. Wir sind keine Opfer der Zeit, sondern können selbst entscheiden, wofür wir unsere Augenblicke nutzen möchten.
Zu diesem Thema kann ich auch den 10-minütigen TED-Talk mit Laura Vanderkam „How to gain control of your free time“ empfehlen.
Fazit: Wie werden wir also resilienter?
Du kannst die ersten Schritte wagen und Verantwortung für dein Handeln, deine Zeit und deine Gedanken (und damit auch die damit verbundenen Gefühle) übernehmen. Glaube nicht alles, was du denkst*, triff freie Entscheidungen für dein Leben und frage dich immer wieder: Will ich das? Und wenn du etwas nicht willst, dann komm ins Handeln- und ändere das. Kümmere dich um dich und deine Bedürfnisse und übernimmt die Verantwortung für dein Leben!
Titelbild: Prudence Earl on Unsplash