Camping mit dem Zelt hat seinen ganz besonderen Reiz: Abseits der Stadt funkeln die Sterne unglaublich hell und man ist der Natur so nah! Wer in den Sommerferien ein solches Camping-Wochenende mit seinen Kindern verbringen möchte, muss gut planen. Denn beim Zelten auf dem Campingplatz braucht es mehr als Zelt und Schlafsack. Woran man bei der Vorbeitung für den Camping-Urlaub denken sollte und was du unbedingt beachten musst, wenn du mit deinem Kind campen möchtest, kannst du hier nachlesen. Außerdem findest du ganz unten auf dieser Seite unsere große Packliste zum Herunterladen.
Campingurlaub mit Kindern
Camping mit dem Zelt kann auch ohne Kinder eine Herausforderung sein. Kommt also die ganze Familie mit einem oder mehreren Kindern mit in den Zelturlaub, muss das gut geplant sein. Ob die Camping-Ferien mit Kind ein Erfolg werden, hängt maßgeblich von der Planung und der Ausrüstung ab. Was alles mit zum Camping muss, hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab:
- Wie viele Personen reisen und wohin?
- Wo befindet sich der Campingplatz (Umfeld, Temperaturen etc.)?
- Wie alt sind die Kinder, die mit ins Feriencamp kommen?
- Und zu guter Letzt: Wie lange dauert die Reise? Ein Wochenende? Eine oder mehrere Woche/n?
Wenn ihr diese Fragen beantwortet habt, könnt ihr euch daran machen, eine Packliste fürs Zelten mit Kindern zu schreiben. Eine Checkliste für’s Camping hilft vor dem stressigen Start in den Urlaub, den Überblick über alles zu behalten und auch keine wichtigen Dinge oder Unterlagen zu Hause liegen zu lassen. Heute habe ich für dich unsere Ausrüstung aufgelistet und einige wichtige Tipps für deinen nächsten Familienausflug zusammengefasst. Los geht es mit der Camping-Grundausrüstung.
Tipp: Das richtige Familienzelt
Während einige Dinge nur dazu dienen, den Urlaub im Zelt komfortabler zu gestalten, sind andere Dinge unersetzlich. Unbedingt erforderlich beim Camping ist ein Zelt. Wie groß, dass hängt natürlich von der Anzahl der reisenden Personen ab. Wir haben uns vor vielen Jahren ein großes Familienzelt zugelegt, das Salewa Ambience VI.
Kinder brauchen Platz: Egal ob für Ihre Spielsachen, das Reisebett oder die Pool- oder Wanderausrüstung. Auch das ganze Gepäck muss beim Camping im Zelt untergebracht werden. Ein 4 Personen Zelt ist beim Campingurlaub oft zu klein – besser ein 5-6 Personen Zelt. Ansonsten sollte euer Zelt möglichst großzügig geschnitten sein. Mir persönlich war es wichtig, dass es im Zelt 2 getrennte Schlafräume gibt. Solange die Kinder noch jung sind, können sie mit uns Eltern in einem 3 Personen Schlafraum schlafen und der zweite Raum kann als Aufbewahrung für die Campingmöbel und das Gepäck dienen. Sind die Kinder schon älter werden sie sich über den getrennten, großzügigen Schlafbereich freuen.
Jahreszeit und Wetter beachten!
Da man sich Wetter im Urlaub nicht aussuchen kann, haben wir uns für ein Zelt mit großen Vorraum entschieden. Darin können auch wir Erwachsenen aufrecht stehen. Ein solcher Vorraum kann bei schlechtem Wetter den Urlaub retten, denn dann muss man im Zelt essen – außer man gönnt sich einen Restaurantbesuch. Auch abends oder bei Regen kann ein Karten- oder Brettspiel drinnen großen Spaß machen.
Wer also sein perfektes Familienzelt gefunden hat, sollte beim Packen auf keinen Fall ein Reparaturset vergessen. Diese sind meist sehr klein, haben kaum Gewicht und sind im Notfall sehr hilfreich!
Ein Tipp zum Schluss: Wenn du vielleicht schon über ein kleines Zelt, z.B. ein Trekkingzelt oder Schlafzelt verfügst, muss du nicht unbedingt ein neues Zelt anschaffen. Ein Tarp kann dein vorhandenes Zelt wunderbar ergänzen und schützt vor Regen oder Sonnenschein.
Die Grundausrüstung beim Campen
Beim Abenteuerurlaub im Zelt solltet ihr an einige wichtige Dinge denken, die auf keinen Fall fehlen dürfen. Dazu zählen Isomatten und Schlafsäcke. Wir haben unsere Grundausrüstung in der Heimat getestet und dabei großen Spaß gehabt. Aktuell haben wir hier bei uns in Südtirol die heißesten Temperaturen in ganz Italien und es ist im Juni aktuell so heiß, wie seit 12 Jahren nicht mehr. Sommerfeeling pur in der Heimat also und das heißt, das nächste tolle Ziel für den Familienurlaub liegt oft nicht weit!
Zurück zur Grundausrüstung. Egal ob du dich für die klassische Schaumstoff-Variante zum Ausrollen oder Falten entschiedest, eine selbstaufblasende Isomatte oder eine Luftmatratze zum Aufpusten – eine Isomatte schützt vor dem kalten und harten Boden und muss unbedingt mit. Mittags ist es im Schlafsack oft zu warm und die Kinder können auf der bequemen, weichen Isomatte entspannen oder ihren Mittagsschlaf halten. Auch vor dem Zelt leistet eine gute Isomatte tolle Dienste. Achte beim Kauf auf einige Kleinigkeiten:
- Packmaß und Gewicht (vor allem bei Flugreisen)
- den R-Wert
Der R-Wert gibt an, wie gut die Matte isoliert. Umso höher der R-Wert, umso isolierender und dicker ist die Isomatte. Wenn es nachts kalt wird, solltet ihr zu einer Matte mit höherem R-Wert greifen. Diese schützt vor Wärmeverlust im Schlafsack und ist durch die Dicke auch bequemer zum Liegen.
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Schlafsack und Isomatte: Was beachten?
Auch der Schlafsack sollte auf die Umgebungstemperatur angepasst sein. Nachdem die alten Schlafsäcke, die wir von den Großeltern geliehen hatten, endgültig ausgedient hatten, habe ich mich genau informiert, welcher Schlafsack zu uns passt und worauf man beim Kauf achten sollte. Dabei habe ich einiges gelernt, nämlich:
- Achte beim Schlafsack-Kauf auf die Komforttemperatur, nicht auf das angegebene Limit!
- Kaufe die Schlafsäcke für Kinder auf keinen Fall zu groß! Der Schlafsack kühlt dann ausgehend vom Fußbereich, sehr schnell aus.
- für Kinder eignen sich Kunstfaser-Schlafsäcke. Sie sind preiswerter als Daune, unempfindlich gegen Feuchtigkeit (ein Malheur kann nachts in ungewohnter Umgebung immer passieren) und nicht so pflegeintensiv wie Daunenschlafsäcke
- Daunenschlafsäcke sind sehr kuschelig, leichter als die Kunstfaser-Variante und sehr klein packbar. Mein Mann und ich nutzen seit diesem Sommer zwei Daunen-Schlafsäcke von Alvivo und sind damit bisher sehr zufrieden.
Die Campingküche
Ist man als Familie unterwegs, ganz ein Essen im Restaurant ein großes Highlight sein – oder aber im Desaster enden. Da täglich im Restaurant essen auch teuer ist, empfiehlt es sich, auch im Urlaub selber zu kochen. Ein Campingkocher ist nicht teuer und wer seinen hungrigen Nachwuchs besonders verwöhnen will, kann auch mal Outdoor grillen. Eine Feuerschale oder ein kleiner Outdoor-Grill erfüllen ihren Zweck und es kommt so richtig Lagerfeuerstimmung auf!
Neben einem Campingkocher und/oder Grill (natürlich mit passendem Brennstoff u.a. Gas, Brennpaste, Alkohol, Benzin), benötigt ihr noch einige Kleinigkeiten für die Outdoor-Küche, nämlich:
- Campingmöbel z.B. einen Tisch und Stühle oder alternativ eine Picknickdecke. Wer ganz natürlich campen möchte, kann natürlich auch auf seiner Isomatte sitzen und essen.
- Campingtöpfe oder ein ganzes Set. Wir nutzen bspw. das GSI Pinnacle Camper Kochset* für 4 Personen. Es ist sehr umfangreich und wir sind sehr zufrieden! Auch das MSR Flex 4 System* kommt bei Familien die campen gut an – uns persönlich hat das GSI Set überzeugt.
- Salz und eure Lieblingsgewürze
- Müllbeutel
- ein gutes Messer oder ein Multitool
- Campinggeschirr und -besteck
- Feuerzeug und/oderZündhölzer
- Becher oder Trinkflasche und Getränke
Essen und Getränke in der Outdoor Küche
Welche Lebensmittel mit in die Zeltferien kommen, hängt davon ab, ob ihr eine Kühltruhe (z.B. zum Betrieben über den Zigarettenanzünder im Auto) oder einen Kühlschrank im Campingplatz habt – oder eben nicht. Wer darauf verzichtet, muss Lebensmittel einpacken, die haltbar sind und keine Kühlung brauchen: Nudeln, Reis, Kartoffeln und haltbares Obst. Alles andere wie Brot, Würstchen oder Fleisch zum Grillen könnt ihr vor Ort kaufen. Auch Getränke – dann müsst ihr keine Kisten voller Wasser mitnehmen.
Apropos Getränke: Wer im Urlaub nicht auf seinen leckeren Saft verzichten möchte, kann auf Pulver zurückgreifen. Ich persönlich nutze unglaublich gerne Teebeutel zum kalt aufgießen. Wir greifen im Supermarkt in solchen Fällen immer zu den Cold Brew Tea’s von Pompadour mit Orangen- und Erdbeergeschmack, Himbeer-Zitrone oder Limone-Holunder (Fredde Infusioni).
Frisches, haltbares Obst wie Äpfel oder Birnen sind toll für die Campingferien. Damit könnt ihr euer Wasser aufpeppen (infused water) und habt die ganze Zeit eine gesunde Portion Obst mit dabei, das euren Körper auch mit Flüssigkeit aushilft. Im Sommer ist es besonders wichtig, viel zu trinken.
Must haves für die langen Abende
Wenn es abends kühler und dunkler wird, brauchen wir beim Camping ein paar Essentials, um gut in die Nacht zu kommen. Wenn es langsam dunkler wird, dann benötigen wir eine Stirnlampe oder Taschenlampe. Wir haben uns für die MT14 Outdoor Taschenlampe von Led Lenser entschieden. Sie hat einige sehr tolle Features, dazu zählen die Einhand-Bedienung, 192 Stunden Laufzeit und sie kann aufrecht als Lampe auf den Tisch gestellt werden. Außerdem kann sie mithilfe einer magnetischen Halterung auch an Zeltstangen befestigt werden und ist trotzdem klein und mobil und kommt auf abendliche Toilettengänge mit!
Eine Taschenlampe ist auch genial, wenn ihr am Abend noch besondere Aktivitäten plant, z.B. eine gemeinsame Nachtwanderung, Geschichten am Lagerfeuer erzählen, Sterne beobachten und mehr.
Apropos Toilettengänge: Vor dem Schlafen gehen müssen wir natürlich auch im Campingurlaub die Zähne putzen. In unseren Kulturbeuteln haben wir also Zahnbürsten, Seife, Deo und alles, was wir sonst auch zu Hause täglich brauchen, mit dabei. Natürlich auch unsere kleinen Mikrofaser-Handtücher, Duschprodukte und Insektenspray. Das Insektenspray habe ich immer zusammen mit der Sonnencreme in unserem Erste Hilfe Packsack.
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Persönliches und Dokumente
Die persönlichen Gegenstände, Kleidung, Toilettentäschchen und Dokumente sind natürlich auf jeder Reise besonders wichtig! Wenn Kinder mit auf Reise sind, kommt sehr wahrscheinlich der ein- oder andere Gegenstand mehr mit in den Urlaub, z.B. das Lieblingskuscheltier, Bücher oder Spiele.
Je nach geplanter Ferienaktivität kommen noch einige Dinge hinzu: Eine Wanderausrüstung z.B., Schwimmsachen und Sonnenbrillen, ein Mp3 Player für Hörspiele und ähnliches mehr. Bevor wir aber zu den persönlichen Dingen kommen, erst ein paar Worte zur Kleidung.
Die Kleidung in den Camping-Ferien
Kleidung gehört meist in den Bereich des Glücksspiels, denn das Wetter kann man leider nicht planen. Funktionskleidung und gut kombinierbare Teile sind also beim Camping sehr sinnvoll. Je nach Reiseland benötigt man wärmere oder eben kurze Kleidung. Hier ein paar Ideen:
● Fleecejacke, sie wärmt, braucht kaum Platz und trocknet schnell
● Sonnenhüte
● ein Buff – er ist extrem vielseitig und muss immer mit!
● Regenjacken
● wenig Ersatzkleidung, dafür aber eine Wäscheleine
● ein kuscheliger Pyjama. Er sollte publikumsfähig sein, falls ihr einmal nachts auf die Toilette müsst
Wichtige Dokumente
● Pass der nicht abläuft und eine Kopie davon
● Identitätskarte der Kinder
● internationaler Führerschein
● Bargeld in der Landeswährung, Kreditkarte
● die Auslandskrankenversicherung
Persönliches fürs Camping mit Kindern
Was noch mitkommt und in die Reisetasche darf, ist eine sehr individuelle Sache. Hier habe ich ein paar Ideen gesammelt. Weitere Ideen findest du in der ausführlichen Packliste, die du unten herunterladen kannst.
● mit Baby oder Kleinkind: Windeln
● Kulturbeutel mit Inhalt: Zahnbürste, Deo, Rasierer etc.
● ein kleines Reisehandtuch und Toilettenpapier
● Sonnenbrillen, Sonnencreme und Insektenschutz
● ein paar Bücher für die Erwachsenen und die kleinen Mäuse (altern. ein E-Reader)
● die persönliche Trekking-Ausrüstung und eine Tragehilfe
● Strandtasche, Schwimmhilfe, Badeanzug und Badehaube
● ein Malbuch und ein paar kleine Stifte (gibt es oft irgendwo als Geschenk)
● ein Spiel für Regentage z.B. UNO, Ludo oder Domino
● das Lieblingskuscheltier oder die Kuscheldecke zum Einschlafen
● unsere Becherlupen müssen unbedingt mit!
● unsere große nimmt ihren iPod mit ihren liebsten Hörbüchern mit
● persönliche Medikamente (Erste Hilfe Kit)
● Smartphone, Aufladekabel und ggf. ein Akkupack
● einen Reiseadapter, falls der Camping – Trip ins Ausland geht
Nun seit ihr bereit und gut ausgestattet für euer nächstes Camping-Abenteuer. Und hier kannst du auch die versprochene Packliste für das Camping mit Kind herunterladen:
Quellenverweis
The family without borders
Freileben
Kidsaway.de
Familie und Tipps
Camping mit Kind