Menu
   
Tierisches Glück

Kind und Hund: Der sichere Umgang

Kind-und-Hund-Familienhund

Wer unseren Familienblog aus Südtirol regelmäßig verfolgt, der weiß, dass wir seit Juli 2017 einen Hund haben: unsere Susi. Unser kleiner Zuckerschnute begleitet uns täglich auf unseren Spaziergängen, wo wir nicht nur auf andere Hundehalter treffen, sondern auch auf andere Eltern mit ihren Kindern.

Dabei ist mir eines aufgefallen: Viele Kinder wissen nicht über den richtigen Umgang mit  Hunden Bescheid. Sie laufen direkt ohne Umweg auf den bekannten oder fremden Hund zu und versuchen sofort, ihn auf dem Kopf zu streicheln.

Wecke den Optimisten in deinem Hund Kurs Mirjam Cordt Tierschutzhunde 1

Das hat mich sehr verblüfft, denn ich habe unseren beiden Töchtern von Anfang an erklärt, wie sie mit anderen Hunden umgehen sollen und auf was sie bei einer Annäherung achten müssen. Dieses Thema finde ich, angesichts der vielen Hundebesitzer, sehr wichtig und möchte euch heute ein paar Tipps mit auf den Weg geben. Los geht’s!

Kind-und-Hund-Regeln-im-gemischten-Haushalt
© Donnie Ray Jones – Reese Kisses Sage, flickr CC by 2.0

Ein sicherer Umgang zwischen Kind und Hund

Leider sind Hundebisse keine Seltenheit und wir neigen gerne dazu, dem Hund dafür die Schuld zu geben. Allzu oft ist es aber unser eigenes Verschulden, wenn ein Hund zubeißt und keinen anderen Ausweg mehr sieht. Damit es gar nicht erst zu einer solchen Situation kommt, sind wir Eltern gefordert. Deshalb möchte ich heute einen Appell an alle Eltern da draußen richten: Bitte klärt eure Kinder über den korrekten Umgang mit Hunden auf!

Die Annäherung an einen (fremden) Hund

Guck mal, Mama, ein Hund! Darf ich den mal streicheln?“ – häufig folgt dann ein unbedachtes Ja von Mama und schon läuft das Kind los. Doch Kinder – und auch Eltern – sollten sich langsam dem Hund nähern und dabei darauf achten, wie er reagiert. Ist er neugierig und möchte dich beschnuppern? Klasse! Dann lass‘ das zu, bevor du versuchst, den Hund – womöglich ungefragt – anzufassen. Erst nach dieser ersten Kontaktaufnahme kannst du, mit Einverständnis des Hundehalters, den Hund streicheln.

Die Körpersprache des Hundes beobachten

Hat der Hund dich beschnuppert und du hast die Zustimmung des Hundebesitzers, dass du den Hund streicheln darfst? Dann achte auch beim Streicheln immer auf den Hund – genauso sollte der verantwortungsvolle Hundehalterreagieren. Wird es dem Hund zu viel, merkst du das daran, dass er seinen Kopf zur Seite dreht, Meideverhalten zeigt, mit der Zunge seine Nase abschleckt, die Ohren anlegt oder häufig gähnt (sog. Beschwichtigungssignale*). Dann solltest du dich langsam wieder vom Hund entfernen. Und höre auch auf den Besitzer des Hundes, wenn er dir mitteilt, dass der Hund genügend Streicheleinheiten bekommen hat. Er kennt seinen Hund am Besten!

Sicherer-Umgang-zwischen-Kind-und-Hund
© Donnie Ray Jones – And then, Reese pulls Sage’s ear, flickr CC by 2.0

Hundebegegnung auf dem Spaziergang

Mir ist aufgefallen, dass viele Kindernicht auf den Hundehalter hören. Dazu kann ich euch ein Erlebnis aus unserem Alltag erzählen:

Wir treffen regelmäßig beim Spaziergang Kinder unterschiedlichen Alters aus unterschiedlichen Familien. Unser Hund kennt diese Kinder, weicht ihnen aber mittlerweile aus, da unsere Schnute einige schlechte Erfahrungen gemacht hat.

Ein Beispiel aus unserem Alltag mit Hund

Leider ist es häufig so: Nachdem ich einmal die Erlaubnis gegeben habe, sich dem Hund anzunähern und ihn zu streicheln, fragen die Kinder beim nächsten Mal nicht mehr nach dem OK. Besagte Kinder laufen dann immer direkt und freudig auf den Hund zu. Das kann ich aus menschlicher Sicht und als Mama zweier kleiner Mäuse natürlich verstehen. Aber wir dürfen den Hund dabei auch nicht vergessen!

Ängste und Unsicherheit bei Kind und Hund

Unser kleiner Eisbär hat sich dabei öfters erschreckt. Dazu kommen Freudenschreie und die entsprechende Lautstärke. Auch das bedeutet Stress für einen Hund. Unsere Susi hat sich fortan lieber versteckt. Das war aber für diese Kinder kein Hindernis! Ein Beispiel.: Während wir gemütlich auf der Terrasse vor einem Café gesessen haben, hat eines der Kinder nun versucht, den Hund unter dem Stuhl (wo er in Ruhe gelassen werden möchte, was ich auch deutlich zum Ausdruck gebracht habe) weiter anzufassen.

vetevo

Letztendlich habe ich diese Situation mit meinem Hund verlassen, da dieses Kind nicht auf mich hören wollte und ich es nicht in Gefahr bringen möchte. Auch meinem Hund möchte ich diesen Stress nicht antun, denn er wird sich daraus nichts Positives mitnehmen!

Was viele nicht wissen: Wenn ein Hund die Möglichkeit hat auszuweichen, wird er dem Kind aus dem Weg zu gehen, das ihn stört oder ärgert. Da der Hund aber nicht freundlich darum bitten kann, aufzuhören, muss er, wenn seine Körpersprache und Beschwichtigungssignale nicht verstanden werden, auf Knurren und später auf Schnappen oder schlimmstenfalls Beißen zurückgreifen!

Kind-und-Hund-Familienhund
© Donnie Ray Jones – Sage and Reese – Best Friends, flickr CC by 2.0

Was unsere Kinder lernen müssen!

Wir Eltern sind in der Verantwortung, unserem Kind nicht nur das Fahrradfahren beizubringen, sondern auch den respektvollen Umgang mit Hunden. Nicht nur, weil vielleicht einer ihrer Freunde einen Hund hat, sondern auch, weil sie bei jedem Spaziergang, beim Spielen oder auf dem Weg zur Schule, einem Hund begegnen könnten.

  • Mit einem Hund immer vorsichtig und langsam Kontakt aufnehmen
  • Kein Laufen oder lautes Rufen und Schreien in seiner Gegenwart
  • Immer erst den Hundehalter fragen, ob du den Hund anfassen darfst
  • Nimm dem Hund niemals ein Leckerchen oder sein Spielzeug weg
  • Vor einem frei laufende Hund niemals weglaufen, sondern stehenbleiben wie ein Baum
  • Interessiert sich ein unbekannter oder streunender Hund für einen Gegenstand, den dein Kind in Händen hält, sollte es diesen fallen lassen

Wenn wir Eltern und Hundebesitzer respektvoll miteinander umgehen und zusammen arbeiten, ist ein Nebeneinander und friedliches Zusammenleben ganz einfach. Zum Schluss noch ein Lesetipp: “Vermeiden von Hundebissen bei Kindern”.

About Author

Das Leben ist ein Abenteuer, aber durch regelmäßiges Yoga und Meditation komme ich mit Mann, Kindern und Hund meistens ganz gut klar. Und wenn ich mal einen schlechten Tag habe, helfen mir meine kreative Ader und das Schreiben. Was macht dich glücklich?

No Comments

    Leave a Reply