Urige Almen, die zum Träumen einladen, imposante Berggipfel und eine malerische Aussicht: Ich glaube das ist es, was wir Südtiroler an unserem Land so schätzen. Diese Liebe zu den Bergen wollen wir auch unseren Kindern näherbringen – und was eignet sich dazu besser, als eine abenteuerliche Übernachtung auf einer Almhütte. So haben wir unsere Ausrüstung gepackt und sind nach Sterzing, genauer gesagt nach Zirog, gefahren. Was wir dort erlebt haben und ob die beiden Mädels wieder eine Almübernachtung erleben möchten, erfährst du jetzt. Viel Spaß!
Übernachten auf der Enzianhütte in Zirog
Eine Almübernachtung in Südtirol und den Dolomiten ist ein unvergessliches Abenteuer für Kinder: Dort können sie nach Lust und Laune auf Almwiesen toben, eine leckere Marende genießen (am besten schmeckt sie aus dem eigenen Kindergartenrucksack* und mit dem eigenen Taschenmesser*) und vor dem Schlafengehen Fuchs und Hase Gute-Nacht sagen.
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Auch wir Erwachsenen können die Ruhe und das malerische Bergpanorama genießen und – wenn auch nur für einen Tag – Abstand vom hektischen Alltag gewinnen und neue Kraft schöpfen. Wir sind also zur Enzianhütte auf der Ziroger Alm bei Sterzing gefahren: Auf 1.894 hm können hier Familien mit Kindern und Hund die kühle, frische Bergluft auskosten und natürlich auch hier übernachten.
1 Sollte euer Kind schon selber seinen Rucksack tragen, gilt: Rucksack nicht schwerer als zehn Prozent des Körpergewichts packen! Im Kindergartenalter weisen Knochenbau und Weichteile unserer Kinder noch eine geringe Festigkeit auf, die es vor Überforderungen zu schützen gilt. Außerdem sind Rücksäcke sinnvoll, die speziell für Kindergartenkinder designed wurden und u.a. über nah beieinander liegende und schmal zulaufende Schulterträger verfügen.
Anfahrt & Ankunft: Wir sind dann mal weg!
Wer mag, kann mit dem Auto direkt zur Enzianhütte fahren – oder im Winter mit dem Schneemobil. Und wer gerne wandert, der kann wie wir von der Badalm oder ab Brennerbad zur Zirogalm spazieren. Eine ausführliche Wegbeschreibung findest du übrigens von Oskar Stimpf auf Salto.bz.
Wir sind also mit unseren beiden Mädels, unseren Schlafsäcken2, unseren Toilettensachen und einigen Brettspielen zur Enzianhütte in den Stubaier Alpen gewandert: Hier haben wir uns für eine Nacht im Doppelzimmer einquartiert und die Auszeit sehr genossen. Die beiden Mädels waren dort angekommen, sofort begeistert: Hinter jedem Stein lebten Fabelwesen und hinter jedem Bauch hat sich eine Fee versteckt. Sie sind über die weiten Wiesen gelaufen, haben auf den zwei Schaukeln geschaukelt und das Highlight waren natürlich die Tiere: Direkt angrenzend an die Enzianhütte haben Pony’s und Esel ein Zuhause gefunden – und im Wald nebenan haben wir ein Reh entdeckt.
2 in den AVS-Hütten in Südtirol ist ein Hüttenschlafsack Pflicht
Unsere beiden Mädels hatten auf der Alm sichtlich großen Spaß: Sie haben getobt, geschaukelt, auf der Veranda der Almhütte getanzt, abenteuerliche Rollenspiele gespielt und mit Pfeil und Bogen das Indianer sein für sich entdeckt. Abends waren die beiden Mädels dann wirklich müde und unsere mitgebrachten Brettspiele (falls es den beiden doch langweilig werden sollte) haben wir gar nicht gebraucht. Sie haben nämlich die beiden Hunde der Familie Wierer, die gemeinsam die Almhütte bewirtschaftet, für sich entdeckt und gestreichelt. Der Fernseher hat ihnen also gar nicht gefehlt.
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Mein Mann und ich haben am Nachmittag nach unserer Ankunft auf der Enzianhütte die Sonne genossen und uns gemeinsam auf eine Bank gekuschelt. Diese Momente sind immer besonders und einzigartig! Und so haben wir den Tag unserer Ankunft ganz in Ruhe genossen und den Abend bei einem leckeren, hausgemachten Almengericht ausklingen lassen. Am nächsten Morgen wollten wir dann zum Wandern rund um Sterzing und den Rosskopf aufbrechen (u.a. zum Rossy Park und den Vallming Almen).
Die Nacht im Doppelzimmer haben wir sehr gut verbracht, auch wenn ich ab und an nachts jemanden aus den anderen Zimmern zum Bad habe schleichen hören. Da es hier auf fast 2000m an manchen Tagen nachts noch kalt werden kann, war ich sehr froh, dass unsere Zimmer über eine Heizung verfügt.
Wandern rund um die Enzianhütte am Brenner
Morgens sind wir mit den ersten Sonnenstrahlen, die über die Gipfel von Wolfendorn (2.776 m) und Flatschspitze (2.566 m) geblitzt haben, aufgestanden und die beiden Mädels ließen es sich natürlich nicht nehmen, die Pony’s zu füttern. Danach haben wir ein ausgiebiges Hüttenfrühstück genossen: Kaffee, Kakao, Käse, Wurst uvm. und haben dann unsere Rücksäcke gepackt und sind los: Die Wandermöglichkeiten im Norden Südtirols sind sehr vielseitig und Kindern wird sehr viel geboten (u.a. die BergerlebnisWelt Ratschings – aber darüber erzähle ich euch ein anderes Mal mehr).
Tagsüber bietet sich die Enzianhütte wirklich toll als Ausgangspunkt für schöne Wanderungen an, nicht nur am Rosskopf und im Ski- und Wandergebiet Ratschings-Jaufen. Direkt von der Ziroger Alm kannst du zum Wolfendorn (2.776 m), zur Flatschspitze (2.566 m), zur Rollspitze (2.850 m) oder auf dem Weg Nr. 4 weiter zum Schlüsseljoch (2212 m) wandern. Letzteres ist auch mit Kindern gut zu erreichen! Solltet ihr eine längere Wanderung planen, ist auf alle Fälle eine Tragehilfe oder ein Tragetuch empfehlenswert.
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Fazit zu unserem Hüttenabenteuer für Kinder
Wir wollten unseren Kindern bleibende Eindrücke schenken – und das ist uns definitiv gelungen! Beide Mädels hatten unglaublich viel Spaß und sie haben nicht ein einziges Mal über Langeweile geklagt. Dafür haben sie spannende Erfahrungen in der Natur gemacht und hoffentlich auch ihr Bewusstsein dafür gestärkt, dass unsere Umwelt geschützt werden sollte und wie wichtig eine möglichst nachhaltige Lebensweise ist.
Auch wir Eltern sind an diesen zwei Tagen nicht zu kurz gekommen und werden bestimmt noch öfters mit den zwei Mädels auf einer der vielen Almhütten Südtirols übernachten und können auch das absolut empfehlen! Hier noch ein paar Eindrücke, die glaube ich auch für sich sprechen: