Es gibt so viele Wege zur Hingabe. Ich liebe ja meine Spaziergänge im Wald. Im Gehen geschieht für mich Hingabe in ihrer reinsten Form. Die Gedanken, die mir dabei durch den Kopf gehen, sind so anrührend und lebendig, stimmungsvoll und beseelt, dass ich sie in ein Gedicht verwandeln und mit euch teilen wollte. Es entsteht so wahnsinnig Großes, wenn wir uns hingeben, fallen lassen, untertauchen.
Dabei können Gedichte eine Sprache schaffen, die so viel mehr von einem erzählt. Sie kommt von ganz innen und ist immer echt. Gedichte schreiben war zeit meines Lebens ein Mittel mir auf die Schliche zu kommen, mir zu begegnen, mich kennenzulernen und mich zu hinterfragen. Es gab und gibt mir bis heute noch so unzählig viel Trost und vor allem lasse ich los und gebe mich mir und allem um mich ganz hin.
Den Geist aufräumen
Überhaupt hilft mir Schreiben in meinem Alltag, Schwere wird leichter, Enttäuschung ertragbarer, Glück beständiger. Mit Schreiben bewahre ich den Überblick und begegne mir im Kern, ungeschminkt und echt und es offenbart sich mir das Wunder der Hingabe in ihrer reinsten Form.
Sich etwas von der Seele schreiben bedeutet sich zu erneuern und Platz zu machen für Neues.
In unserem Beitrag zu Bullet Journaling gehen wir genauer darauf ein, was Schreiben bewirken kann und wie es uns zu glücklicheren Menschen macht.
Schreiben kann zart und duftig sein, aber es kann auch zuschlagen. Es kann glücklich machen, aber auch Wunden aufreißen. Es räumt den Geist auf und immer hat es am Ende etwas Heilsames und Zauberhaftes an sich.
Unser hingebungsvolles Ja
Ich liebe es, mich manchmal einfach hinzugeben, alles auf mich einwirken zu lassen, den Augenblick in seiner reinsten Form einfach gewähren zu lassen und alle Bedingungen miteinzubeziehen, bunt sein zu lassen oder grau, so wie sie halt sind.
Perfektionismus kann in Hingabe verwandelt werden, dadurch sparen wir Energie. So kommen wir von außen nach innen und können das Machbare klarer erkennen. Es geht um unser Ja, unser Ja zum Augenblick, zum Leben, zur Schöpfung.
Machen wir einfach die Augen auf, schauen, staunen, zeigen Interesse. Die Natur macht es uns so klar vor. Pflanzen wachsen dort, wo der Samen zufällig hinfällt und sie nehmen es einfach hin und wachsen, spähen nach Sonne und Regen und werden groß, weil sie sich hingeben und ja sagen zu ihren Bedingungen. Nehmen auch wir das an, was ist, erst dann wird Veränderung überhaupt erst möglich. Hingabe bedeutet einverstanden sein.
Es ist befreiend manchmal die Kontrolle zu verlieren und ausgeliefert zu sein. Wenn ich mich ergebe, keimen neue Kräfte.
„Wahre Hingabe ist eine stetige Empfänglichkeit für die Wahrheit. Wahre Hingabe hat ihre Wurzeln in einer ehrfurchtsvollen Dankbarkeit, die zugleich klar, geerdet und intelligent ist.“
Sogyal Rinpoche
In diesem Sinne heißt Hingabe in das Leben einwilligen, vertrauen ohne Angst vor Auflösung, dass nichts mehr von einem übrig bleibt.
NEULICH IM WALD hier male ich meine träume hin auf grünen Wiesen auf blauem Himmel auf die Blätter der ersten Blumen hier bin ich, wer ich bin wenn mich die Sonne ansieht wie verliebt das zarte Grün die hellen Knospen der Bäume hier atme ich auf veratme das Schwere atme ein atme mich fort in die Seelen der jungen Vögel hier geht mein Herz auf Schlag für Schlag Im Takt der Bäume und Blumen mein Puls verschmilzt mit dem Wind im Geäst hier sehen meine Augen was sie immer ersehnen wenn nichts stört geht Stille in mich hinein wie Gold hier tanke ich Licht wie das Meer am goldgelben Horizont und falle in mich tauche unter vor Glück