Der Oktober steht bei uns im Zeichen der Finanzen – und heute geht’s um deine Zukunft! Viele schieben das Thema Altersvorsorge vor sich her, doch je früher du dich damit beschäftigst, desto entspannter kannst du in die Zukunft blicken. In diesem Beitrag habe ich 6 Tipps für dich, mit denen du Klarheit über deine finanzielle Situation gewinnst und endlich ins Handeln kommst. Bist du bereit? Dann legen wir los!
Inhaltsverzeichnis
Überblick verschaffen
Plan machen
Notgroschen anlegen
Wissen aneignen
Loslegen!
Dranbleiben
Der Oktober steht bei uns im Zeichen der Finanzen und deshalb habe ich heute 6 Tipps für dich, wie du dir einen Überblick über deine persönliche finanzielle Situation verschaffen kannst – und wie du endlich den Mut findest, dich um deine Altersvorsorge zu kümmern. Los gehts!
Einen Überblick verschaffen
Bevor du mit deiner Altersvorsorge beginnst, ist es wichtig, deine aktuelle finanzielle Lage zu analysieren. Denn nur, wenn du weißt, wie viel Geld monatlich rein- und rausgeht, kannst du eine fundierte Entscheidung darüber treffen, wie viel du für deine Zukunft sparen kannst. Ein bewährtes Mittel dafür, dass wir schon in einigen unserer Beiträge rund um das Thema Finanzen empfohlen haben, ist ein Haushaltsbuch. Damit kannst du deine Einnahmen und Ausgaben genau nachverfolgen. Notiere über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten:
- Fixkosten wie Miete, Strom, Versicherungen oder Mitgliedsbeiträge;
- Variable Ausgaben wie Lebensmittel, Freizeitausgaben oder Shopping;
- Unregelmäßige Kosten wie Kfz-Versicherung oder Jahresabonnements.
Besonders wichtig: Notiere alles! Auch kleinere Ausgaben summieren sich über den Monat hinweg.
Ein Haushaltsbuch hilft dir, Sparpotenziale zu erkennen und unnötige Kosten zu reduzieren. So kannst du leichter ermitteln, welchen Betrag du monatlich für deine Altersvorsorge zurücklegen kannst.
Tipp: Falls dir das Führen eines klassischen Haushaltsbuchs (in Papierform) zu aufwendig ist, gibt es zahlreiche Apps, die dir diese Arbeit erleichtern.
Einen Plan machen
Nachdem du nun weißt, wie deine finanzielle Situation aussieht und wohin dein Geld jeden Monat fließt, geht es darum, einen realistischen Sparplan zu entwickeln. Überlege dir:
- Wie viel kann ich direkt nach Gehaltseingang monatlich zurücklegen?
- Habe ich noch Konsumschulden? Falls ja, solltest du diese zuerst abbauen.
- Stehen größere Veränderungen an? Falls du in naher Zukunft ein Kind planst oder deine berufliche Situation sich ändern könnte, solltest du dies berücksichtigen. Wirst du diesen Beitrag dann auch noch monatlich zurücklegen können?
Bei deinem Plan solltest du verschiedene Faktoren berücksichtigen: Möchtest du den Betrag langfristig anlegen, um spätere deine gesetzliche Rente zu ergänzen oder ist dein Anlagehorizont erstmal nur kurzfristig, zum Beispiel weil du in 1-3 Jahren ein Kind planst und dann auf das Geld angewiesen sein könntest? Deine Strategie sollte zu deinen Lebensplänen passen.
Alle diese Kriterien sind wichtig bei der Auswahl der richtigen Anlageform und Assetklasse. Während du dir also einen Plan machst, wie du dein Geld kurz-, mittel- und langfristig anlegen möchtest und kannst, kannst du in dieser Zeit schon einmal deinen Notgroschen anlegen.
Übrigens: Wenn du weitere Informationen zur Rentenversicherung der Elternzeit haben möchtest, dann empfehle ich dir unsere Beiträge „Mami sorgt vor“ und „Die Rentenversicherung für Mütter“.
Den Notgroschen anlegen
Vor einem Jahr kannte ich den Begriff „Notgroschen“ noch nicht – doch ich hätte ihn damals dringend gebraucht. Unser gesamtes Erspartes floss in die Kaution und die erste Miete. Doch die Wohnung war leer: Wir brauchten eine Küche, eine Dusche – sogar die Lampen. Ohne finanzielle Rücklagen blieb uns nichts anderes übrig, als uns zu verschulden und viele Dinge auf Raten zu kaufen.
Mit einem Notgroschen in Höhe von drei bis sechs Monatsgehältern wäre uns das vielleicht nicht passiert. Dieses Beispiel zeigt, wofür dieses finanzielle Polster gedacht ist: Für unerwartete Ausgaben wie eine teure Reparatur, einen Umzug, ein Schaden am Auto oder einen Verdienstausfall.
Auf deinen Notgroschen solltest du jederzeit zugreifen können – idealerweise parkst du ihn auf einem Tagesgeldkonto.
Die Höhe des Polsters hängt ganz von deinem persönlichen Sicherheitsbedürfnis ab und sollte zwischen drei bis sechs Monatsgehälter betragen. Damit solltest du in der Lage sein, deine Fixkosten und variablen Kosten (die du durch dein Haushaltsbuch sicherlich gut kennst) für einige Monate zu decken, wenn nötig.
Diesen Notgroschen solltest du dir ansparen, bevor du Geld in deinen Vermögensaufbau und deine Altersvorsorge investierst. So kannst du Notsituationen viel entspannter begegnen. Im Ernstfall musst du dann nicht auf das Geld zurückgreifen, das du beispielsweise für deine Altersvorsorge in ETFs angelegt hast.
Die Zeit, in der du deinen Notgroschen ansparst, musst du aber keinesfalls untätig rumsitzen. Nutze diese Wochen und Monate dazu, Bücher zu lesen und dir Wissen rund um das Thema Finanzen und Vermögensaufbau anzueignen.

Wissen aneignen
Du musst kein Studium absolvieren, um deine Finanzen selbst in die Hand zu nehmen. Ein paar gute Bücher, hilfreiche YouTube-Videos oder informative Finanz-Podcasts reichen oft aus, um dir das nötige Grundwissen anzueignen. Nutze freie Momente – beim Aufräumen, auf dem Weg zur Arbeit oder abends zu Hause – und versuche, das kleine Einmaleins der Geldanlage zu verstehen. Die Zeit, die du in deine finanzielle Bildung investierst, ist eine Investition in deine Zukunft.
Dabei ist es wichtig, immer kritisch zu bleiben. Nicht jeder, der Finanztipps gibt, hat deine Interessen und dein Bestes im Blick – auch Bankberater verfolgen oft eigene Ziele, wie ich bereits im Beitrag „Investieren in ETFs“ erläutert habe. Letztlich triffst du als Einzige oder Einziger die Anlageentscheidung: Es ist dein Geld, deine finanzielle Zukunft und deine Verantwortung, ob deine Vermögensanlage erfolgreich ist.
Buchtipps
Ein Buch, was ich dir an dieser Stelle empfehlen kann, ist Gerd Kommers „Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs“, die Bibel des passiven Investierens. Auch „Das einzige Buch, das Du über Finanzen lesen solltest: Der entspannte Weg zum Vermögen“ vom ehemaligen Investmentbanker Thomas Kehl, der mit seinem Youtube-Kanal „Finanzfluss“ bekannt geworden ist, ist es wert, gelesen zu werden.
Für Frauen speziell kann ich die Bücher „Finanzen sind weiblich: Wie du erfolgreich investierst und finanziell unabhängig wirst“ und „Dein Money 1×1: Der Finanzguide für Frauen: Einfach gut aufgestellt für alle Lebenslagen“ empfehlen. Außerdem ist das Buch von Bloggerin Madame Moneypenny, Natasche Wegelin, einen Blick wert. Es heißt „Wie Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen können“. Auch die Blogger von Fortunalista haben ein Buch geschrieben: „Easy Money: Wie du deine Finanzen regelst, endlich vorsorgst und trotzdem gut lebst“.
Finanz-Blogs
Wenn wir schon einmal bei Blogs sind, auch da kann ich dir einige Empfehlungen da lassen: Daniel Korth, auch bekannt als „Finanzrocker“, ist eine feste Größe unter den deutschen Finanzbloggern. Sein Podcast „Der Finanzwesir rockt“ zusammen mit dem Blogger-Kollegen „Der Finanzwesir“ Albert Warnecke gefällt mir sehr gut und ist unbedingt eine Empfehlung wert.
Die Verbraucherzentrale NRW und Weltsparen.de sind zwar kein Blog im klassischen Sinne, aber definitiv wert, gelesen zu werden.
Youtube-Tipps
Auf Youtube kann ich dir neben Finanzfluss auch die Kanäle von Finanztip, Finanzbär, dem Finanzwesir, Finanzrocker, Finanzfokus, ExtraETF, Gerd Kommer selbst, JustETF, Scalable Capital empfehlen. Die Zahl der Finfluencer auf Youtube hat in den letzten Jahren, gerade während der Pandemie, stark zugenommen.
Loslegen!
Sobald du dich ausreichend informiert hast und dein Anlageziel sowie dein Anlagehorizont feststehen, geht es an die Auswahl der richtigen Anlageinstrumente. Eine bewährte Strategie besteht darin, langfristig eine Mischung aus risikofreien und risikoreicheren Anlagen zu wählen. Beispielsweise kannst du einen Teil deines Vermögens auf einem Festgeldkonto, einem sogenannten „conto deposito vincolato“ parken und den anderen Teil in renditestärkere Anlagen investieren.
Besonders in der aktuellen Situation ist es wichtig, auch in Aktien und/oder ETFs (Exchange Traded Funds) zu investieren. Denn wer sein Geld ausschließlich auf dem Konto liegen lässt, verliert aufgrund der Inflation – aktuell bei rund 10 %, einem Höchststand, der seit über 50 Jahren nicht mehr erreicht wurde – täglich an Wert.
Inflation bedeutet Geldentwertung! – Und nichts anderes passiert jeden Tag mit deinem Geld, wenn du es nur auf dem niedrig-verzinsten Kontokorrent oder Sparbuch liegen lässt.
Bevor du jedoch investierst, solltest du dich umfassend informieren und nur in Produkte investieren, die du auch wirklich verstehst. Denke daran, dass eine höhere Rendite oft mit einem höheren Risiko einhergeht. Deshalb ist es ratsam, langfristig und möglichst breit diversifiziert anzulegen – wie wir bereits in unserem Beitrag zu Sparbuch-Alternativen erläutert haben.
Langfristig bedeutet in diesem Zusammenhang wirklich langfristig: Plane einen Anlagehorizont von mindestens 15 Jahren und investiere nur das Geld, das du in diesem Zeitraum wirklich nicht brauchst.
Jetzt heißt es: Dranbleiben
Die ersten wichtigen Schritte hast du damit geschafft: Dein Notgroschen liegt sicher auf der hohen Kante, dein Sparplan für die Altersvorsorge ist eingerichtet und du hast dir ein grundlegendes Verständnis des Kapitalmarkts angeeignet. Vielleicht hast du dich sogar schon an die Börse herangewagt?
Wichtig ist nun, das Thema Altersvorsorge kontinuierlich im Blick zu behalten und es an veränderte Lebensphasen anzupassen. Beispielsweise, wenn dein Einkommen in der Elternzeit auf 30 % sinkt – dann passt du deinen Sparplan entsprechend an. Viele ETF-Sparpläne bieten die Möglichkeit, den monatlichen Betrag flexibel zu ändern oder den Sparplan sogar vorübergehend zu pausieren.
Auch wenn du einmal einen Bonus oder eine Sonderzahlung erhältst (z.B. den Babybonus 2025), überlege genau, ob du das Geld einfach auf dem Konto belassen möchtest. Wie wir bereits in früheren Beiträgen festgestellt haben, tendieren wir Menschen dazu, Geld, das verfügbar ist, auch auszugeben – ein Phänomen, das oft als Parkinsonsches Gesetz des Geldes bezeichnet wird. Stattdessen könntest du den Bonus als Sonderzahlung in deinen Pensplan wie Laborfonds einfließen lassen oder in dein ETF-Depot investieren.
Fazit
Mit einem soliden Notgroschen, einem flexiblen Sparplan und dem nötigen Finanzwissen bist du bestens gerüstet, um deine Altersvorsorge selber aktiv zu gestalten. Bleibe dran, passe deine Strategien an deine Lebenssituation an und lass dich nicht entmutigen – die Reise zu finanzieller Selbstbestimmung ist ein langfristiger Prozess, der sich in vielen Bereichen deines Lebens auszahlt.
Die Entscheidung, dein Geldanlage selbst in die Hand zu nehmen, ist nicht nur klug, sondern kann auch richtig Spaß machen. Pack es an und gestalte deine finanzielle Zukunft aktiv mit!