Finanzbildung ist für ein gesamtes Leben so unglaublich wichtig; und trotzdem kommt dem Thema Finanzwissen in der Schule keinen Platz. Selbst ich, die die Wirtschafsfachoberschule abgeschlossen hat, muss zugeben, dass es beim Einstieg ins Berufsleben und auch noch lange Zeit danach um meine finanzielle Bildung nicht so gut aufgestellt war. Zu gerne habe ich den Glücksversprechen des Konsumismus geglaubt – und mein Geld lieber für ein kleines Stück vom Glück (das, wie wir alle wissen, nur kurzfristig anhält) ausgegeben, anstatt es zu sparen und sinnvoll zu investieren.
Immer mehr Jugendliche verschuldet
Wenn wir aktuellen Berichten glauben, geht es auch heute noch vielen Jugendlichen ähnlich wie mir damals. Oft sogar noch schlimmer, denn ich habe mich damals (Gottseidank) nicht verschuldet. Das wäre wahrscheinlich damals vor rund 15 Jahren gar nicht so einfach gewesen, wie heute. Schuld daran sind die einfachen Online-Bezahlsysteme, wo du mit nur einem einzigen Klick kaufen kannst und wo man kaum noch nachverfolgen kann, wo wieviel Geld hin fließt.
Außerdem ist Influencerwerbung omnipräsent – und sie wirkt ganz anders auf uns (gerade auf Jugendliche), nämlich auf einer viel persönlicheren Ebene. Die „buy now – pay later“ Angebote tun ihr übrigens, um nachgewiesenermaßen immer mehr Jugendliche in die Schuldenfalle tappen zu lassen.
Damit wir Jugendliche vor der Überschuldung (vor allem Konsumschulden!) schützen können ist Finanzwissen und Finanzbildung das A und O. Und wir Eltern müssen Vorbild sein! Und da fängt das Problem häufig schon an. Denn wenn selbst die Wirtschafsoberschulen keine finanzielle Bildung unterrichten, wer zeigt uns – Kindern, Jugendlichen wie Erwachsenen – dann, wie wir richtig mit unserem Geld umgehen?
Oktober – Monat der finanziellen Bildung
Heute ist es so einfach wie nie zuvor, sich zu informieren. Doch dafür muss man sich die Zeit nehmen. Ich lese unglaublich gerne Bücher zum Thema (und davon gibt es unzählige, auch kostenlos in den öffentlichen Bibliotheken), höre Podcasts und schaue mir Youtube-Videos dazu an. Denn eines ist sicher, Finanzbildung wird den meisten von uns nicht in die Wiege gelegt (und hoffentlich machen wir es bei unseren Kindern mal besser) und auf die Schule können wir nicht hoffen: Also müssen wir uns selbst informieren!
Um die Finanzbildung weiter zu fördern, hat der italienische Staat den Oktober zum Monat der finanziellen Bildung gemacht. Wir müssen uns informieren und unser Bewusstsein dafür schulen, wie und wofür wir unser Geld ausgeben und warum es Sinn macht, schon früh Geld anzulegen und zu investieren – auch wenn es nur 10 Euro im Monat sind.
Anlässlich dieser Initiative möchten auch wir unsere Reihe zu den Finanzen weiterführen und ihr könnt euch schon auf Buchtipps rund ums Geld für Kinder freuen, Beiträge zum Taschengeld, zum Haushaltsbuch und vieles mehr.
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Wir hören und lesen also bald voneinander!