Glutenfreie Knete selbermachen ist eine großartige Alternative für Menschen mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeiten, die nach einer sicheren Art suchen, ihre Kinder zu beschäftigen. Die gute Nachricht ist, dass die die eigene glutenfreie Knete zu Hause ganz ohne spezielles Werkzeug oder außergewöhnliche Zutaten herstellen kannst.
In diesem Blogartikel werden wir dir zeigen, wie du mit einfachen und kostengünstigen Zutaten in wenigen Schritten eine weiche und geschmeidige glutenfreie Knete herstellen kannst, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen begeistern wird.
Mein Lieblingsrezept
Klassischen Salzteig (2 Teile Mehl, 1 Teil Salz, 1 Teil Wasser + ggf. etwas Zitronensäure) kann jeder, aber hast du schon einmal glutenfreie Knete selbstgemacht? Ungiftig, essbar und schön bunt?
Für DIY Knete gibt es da draußen jede Menge Rezepte, ob mit Bodylotion (wie in diesem Beitrag von uns), mit Marshmallows, Kokosöl und Stärke, mit Rasierschaum oder gar aus Puderzucker und Frosting. Doch viele dieser Zutaten hat man nicht mal eben so Zuhause vorrätig – oder sie sind nicht gut geeignet, weil kleine Kinder die Knete auch mal in den Mund nehmen. Aus diesem Grund habe ich in den letzten Monaten viele Rezepte für essbare, selbstgemachte Knete ausprobiert und heute zeige ich dir mein absolutes Lieblingrezept. Los geht’s!
Ungiftige Knete aus natürlichen Zutaten
Wusstest du schon, dass die Hauptzutat vieler Kneten Weizenmehl ist? Denn gerade im Weizen enthaltene Klebereiweiß, das Gluten, macht die Knete geschmeidig, knetbar und dehnbar. Doch leider gibt es Menschen – und Kinder – die dieses Klebereiweiß meiden müssen, z.B. weil sie an einer Zöliakie leiden. Auch ich gehöre zu diesen Menschen und deshalb war der klassische Salzteig in unserem Haushalt absolut tabu!
Das war natürlich sehr schade, denn dasas Kneten und Modellieren ist ein wichtiges Spiel für die Kinder, da es so viele verschiedene Bereiche anspricht: die Feinmotorik, die Fingerfertigkeit, die Kreativität, die Ausdauer und auch das künstlerische Ausdrucksvermögen. Zudem wirkt es sehr beruhigend auf Kinder (und Erwachsene, ähnlich wie Anti-Stress-Bälle) und ist daher ebenso gut für missgelaunte Kids an Schlechtwetter-Tagen.
Natürlich kannst du glutenfreie Knete (bei uns auch Plastilin genannt) heute auch kaufen, z.B. die bunte Knete von Ökonorm* aus Erdwachsen und gereinigter Naturkreide. Diese kostet aber etwa 6€ für 250g und um die 10€ für 500g Knete: Das kann dann schon mal ärgerlich sein, vor allem wenn unser Töchter die bunten Farben zu einem einzigen Haufen vermischen, die Knete nicht richtig aufbewahren und sie voller Hundehaare in eine Ecke werfen.
Deshalb habe ich versucht, glutenfreie Knete selber zu machen, was gar nicht so einfach war. Es gibt sehr viele Rezepte mit glutenfreiem Mehl, Stärke, Salz uvm. – doch das Gefühl war nie so wie bei klassischer Knete. Bis ich dieses Rezept bei Make and Takes gefunden habe.
3 Zutaten + 5 Minuten zur eigenen selbstgemachten Knete
Vielleicht kennst du schon das Rezept für Kaltporzellan (Fake-Porzellan) aus unserem Adventskalender? Bei diesem Knete-Rezept für ungiftige und essbare Kinderknete handelt es sich um eine etwas abgewandelte Form dieses Rezeptes: So ist diese selbstgemachte Modelliermasse weniger klebrig und lässt sich gut verarbeiten und auch einige Wochen im luftdicht verschlossenen Gefäß (z.B. im verschlossenen Einmachglas*) bei Zimmertemperatur aufbewahren.
Der Unterschied zum Fake Porzellan ist die softere und weichere Konsistenz: Diese Masse lässt sich gut kneten, wird aber beim Trocknen spröde – anders als das „Porzellan“, welches speziell zum Ausrollen, Ausstechen und Trocknen entwickelt wurde. Dafür haben die Kinder mit dieser Knete langen Spielspaß und können auch schon beim Herstellen der Knete mithelfen. Nun lasst uns aber loslegen! Für die selbstgemachte, glutenfreie Kinderknete benötigst du:
- 340g Speisestärke (Kartoffelstärke, Maisstärke)
- 100g reines Natron (kein Backpulver!)
- 340ml kaltes Wasser
- 4 El Öl (z.B. Sonnenblumenöl)
- falls gewünscht: Lebensmittelfarbe
- einem kleinen Topf
- einen Löffel zum Umrühren
Die Herstellung der glutenfreien Knete
Hast du alle Zutaten vorbereitet, können wir uns schon an den Herd machen. Wir haben einen Induktionsherd Zuhause, deshalb darf auch schon unser kleiner Wildfang bei der Herstellung der Knete mithelfen. Zu allererst gibt sie den Messbecher (340 ml) mit dem kalten Wasser in den Topf. Der Herd bleibt noch aus!
Danach darf sie nach und nach, während Mama ständig rührt, die Stärke, die wir zuvor gemeinsam abgewogen haben, in den Topf geben. Beim Umrühren achte ich darauf, dass keine Klümpchen entstehen.
Danach können unsere Kinder noch das Natron langsam hinzufügen – auch dieses Mal unter ständigem Rühren. Erst wenn eine homogene flüssige „Suppe“ entstanden ist, schalten wir den Herd auf niedrigster Stufe an und erwärmen nun die Stärke-Natron-Masse.
Auch während des Aufkochens achten wir darauf, dass keine Klumpen entstehen. Und wenn meine Hände dann durch das ständige Umrühren schmerzen, darf unser kleiner Wildfang weiter rühren. Sie hat dabei natürlich riesigen Spaß und ist unglaublich stolz, weil sie Mama (mit Aua-Händen) helfen kann!
Nach einer Weile beginnt die Masse einzudicken, ähnlich wie Püree. Dann besteht bei keinen Kindern auch nicht mehr die Gefahr, dass sie mit heißem Wasser um sich spritzen.
Sobald die Knetmasse die Konsistenz von Kartoffelbrei erreicht, kommt unsere Geheimzutat hinzu, die dieses Rezept vom klassischen Fake-Porzellan unterscheidet: das Öl. Hier kannst du Maisöl, Erdnussöl, Kokosöl u.ä. verwenden – von stark duftenden und stark gefärbten Ölen wie Ölivenöl würde ich abraten!
Wir geben im letzten Schritt also 3-4 El Öl hinzu und verführen das ganze noch einmal. Dabei entsteht schon ein schöner Klumpen, der nicht mehr klebt. Diese Masse sollte nicht zu lange auf dem Herd bleiben! – deshalb nehme ich den Topf nun vom Herd und gebe die Masse gleich zum Abkühlen in ein Glas oder auf ein Stück Frischhaltefolie. Du kannst natürlich auch dein Bienenwachs-Einschlagtuch dafür verwenden.
Ich breite die Knetmasse dann immer etwas flacher und breiter aus, dann kühlt sie schneller ab. Nach etwa 10-15 Minuten ist die Masse aber nur noch lauwarm und kann gut weiter verarbeitet werden. In diesem Schritt geben wir, falls wir bunte Knete haben möchten, Lebensmittelfarbe hinzu.
Ich habe verschiedene Lebensmittelfarben ausprobiert und festgestellt, dass die klassischen Dr. Oetker Farben sich nicht so gut für Knete eignen. Besser geeignet sind Gelfarben, die ich bei uns im Supermarkt bekommen habe. Du kannst sie aber auch online bestellen:
Von den Gelfarben und den cremigen Farben benötigst du wirklich nur eine kleine Menge: Übertreibe es also nicht! Nachfärben geht immer noch und du kannst mit der Menge an Farbe sehr gut spielen und pastelligere Knete zaubern oder sehr kräftige Knete. Damit wünsche ich dir ganz viel Spaß beim Nachmachen und viel Freude beim Basteln!
Hier kannst du dir das Rezept inklusive der ausführlichen Schritt für Schritt-Anleitung kostenlos herunterladen: