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Südtirol

Sommerferien als Betreuungsalbtraum

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Der Sommer ist fast vorbei: “Endlich!”, hört man von viele Eltern in meiner Umgebung, denn die Sommerferien machen den Eltern ganz schön zu schaffen. Urlaubstage sind rar und die Ferien sehr lange – diese Zeit kann kein Elternteil alleine – aber auch zu Zweit – nicht mit dem Jahresurlaub abdecken (zudem können schlecht alle Arbeitnehmer mit Kindern den Sommer über fehlen). Damit habe ich mich die letzten Wochen beschäftigt, eine Umfrage unter Eltern gestartet und einen offenen Brief an unsere Landesrätin verfasst. Alles dazu findest du in diesem Beitrag.

Kinder haben frei – Eltern haben Stress

Sehr geehrte Frau Landesrätin Deeg,

im August ist in der Familienpolitik ja ganz schön viel los – trotz des italienischen „Ferragosto“. Bereits im Juli haben Sie 4.500 Familien mit Fragebögen beliefert – ähm – beglückt, „um die Lebenssituation der Familien in Südtirol genauer zu erheben und um daraus familienpolitische Maßnahmen ableiten zu können“, so in einem Interview. Außerdem haben sie betont, dass das eine konkrete Möglichkeit für Familien sei, ihre Anliegen zu äußern. Ein lobenswerter Ansatz, doch Fragebögen zusenden und von anderen auswerten lassen ist doch einfach! Wie wäre es damit, die Familien in Südtirol hautnah kennenzulernen?

Lesetipp: 10 Sommertipps für Mamas

Ein Offener Brief an unsere Landtagsabgeordnete Frau Deeg Waltraud

Kennen Sie die Facebook Gruppe „Von Mutter zu Mutter Südtirol“? Fast 5000 Mitglieder tauschen sich dort tagtäglich über die Lebenssituation, die Bedürfnisse und Wünsche der Südtiroler Familie aus. Schauen Sie doch einmal dort vorbei, lernen Sie andere Mütter kennen oder bieten Sie einen offenen Videochat an, wo Mütter und auch Väter Ihnen die Fragen stellen können, die ihnen auf dem Herzen liegen und sie in ihrem Familienalltag beschäftigen. Ihre Praktikanten in der Landesverwaltung scheinen ja technisch und digital sehr kompetent zu sein. Das wäre ein großer Schritt nach vorne, denn vor allem wir Eltern – ich zähle da auch dazu – tun uns schwer, Termine wie bspw. Ihre Sprechstunde einzuplanen. Von längeren Autofahrten und quengelnden Kindern in der Sprechstunde mal ganz abgesehen.

Ihr politisches Credo war doch einmal: hinhören, informieren, diskutieren, gemeinsam entscheiden und anpacken, um etwas zu verändern! Genau mit so einem Angebot könnten Sie alles das erreichen. Doch heute soll es um ein anderes Thema gehen, nämlich die Unterbringung unseres Nachwuchses in den Sommerferien.

Elternstimmen zur Sommerbetreuung in Südtirol

Am 9. August haben Sie in der Landesregierung das neue Finanzierungsmodel für die Kleinkindbetreuung genehmigt; und bereits da hat eine Mutter Sie auf Facebook auf dieses aktuelle Thema angesprochen. Sie haben der Mama damals mitgeteilt, dass Sie wissen,

“dass die Sommerferien viele Familien vor große organisatorische Herausforderungen stellen. Sommer- bzw. Ferienbetreuung sind daher ein wichtiger Schwerpunkt in der Familienpolitik. In diesem – jetzt fast schon vergangenen – Sommer hat die Landesregierung die Sommerbetreuungsangebote mit 6 Millionen Euro unterstützt, landesweit wurden rund 260 Projekte für Kinder und Jugendliche zwischen 3 und 15 angeboten. Außerdem gibt es noch das Angebot der Sommerkindergärten. In 30 bis 40 Kindergärten haben pädagogische Mitarbeiterinnen auch im Sommer für drei bis sechs Wochen Kinder im Vorschulalter betreut. Mir ist klar, dass die Nachfrage nach einer flächendeckenden Betreuung der Kinder im Sommer von Jahr zu Jahr größer wird, wir bemühen uns daher auch darum, die Mittel weiter aufzustocken.”

Schön gesagt! Doch auch in diesem Sommer hatten – trotz der 6 Millionen Euro – 76% der von mir befragten Familien ein Problem mit der Sommerbetreuung ihrer Kinder! Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass kein Arbeitnehmer dieser Welt – egal ob in Vollzeit (23,4% der befragten Personen) oder in Teilzeit (75,6%) – 12 Wochen Ferien am Stück hat bzw. nehmen kann. 

Außerdem waren von allen fast 200 befragten Personen nur 10% sehr zufrieden mit aktuellen Situation im Sommer, 14% jedoch sehr unzufrieden (auf einer Skala von 1 bis 5). Und weil wir schon einmal über die moderne Technik und Fragen & Antworten über Videochat gesprochen haben: Es gibt auch andere Möglichkeiten, mit den WählerInnen in Kontakt zu treten.

Ich habe mich, weil ich sehr an dem Thema Sommerbetreuung interessiert bin, einiger Eltern angenommen und habe einen Fragebogen erstellt, den jede Mama und jeder Papa online ausfüllen konnte. Auch das ist eine “konkrete Möglichkeit für Familien, ihr Anliegen zu äußern”. Und das anonym, tagesaktuell und rasch! 

Die Ergebnisse dieser kleinen Umfrage, an der etwa 200 Personen teilgenommen haben, sind wirklich erstaunlich und spiegeln eines ganz konkret wieder: ES BENÖTIGT RASCH VERÄNDERUNGEN! 

Lesetipp: Über 200 Ideen für einen tollen Sommer mit Kindern

Umfrage zeigt: Eltern brauchen Oma

Bevor ich nun die Umfrage für Sie zusammenfasse, weise ich darauf hin, dass Sie das komplette Ergebnis dieser Umfrage auch online abrufen können.

Auch möchte ich anfügen, dass sich bei der Umfrage Eltern beteiligt haben, die sich aktuell in dieser problematischen Situation befinden. Aber nicht nur! Auch Eltern, die sich schon vor dem Kindergartenstart Ihres Nachwuchses Sorgen machen, haben sich beteiligt. Sie stellen sich die Frage, wie ihre Berufstätigkeit noch machbar sein wird, wenn die Kleinen von der Kita / Tagesmutter in den Kindergarten wechseln.

Das war auch die Frage einer Mama, die diese Diskussion ursprünglich ausgelöst hat. Und wir alle haben gemerkt, wir sind nicht alleine damit. Ich habe in diesem Sommer entschiede) meine 3jährige Tochter nicht in den Sommerkindergarten zu geben. Zum einen, weil ich es meiner Tochter nicht zumuten möchte (in diesem zarten Alter) ganztags – ohne Möglichkeit einer Abholung mittags (2x wöchentlich) in eine Betreuung zu geben und zum anderen, da es finanziell eine große Belastung für unsere Familie gewesen wäre. Eine Woche im Sommerkindergarten kostet einer Familie nämlich genauso viel, wie ein Monat im regulären Kindergarten. Nun aber zu den Stimmen der Südtiroler Eltern – meine mit eingeschlossen:

Sommerbetreuung auch eine Kostenfrage!

Familien müssen eine der wichtigsten Aufgaben in unserer Gesellschaft wahrnehmen, schließlich sind die Geburtenraten seit Jahren rückläufig und der demographische Wandel – mit all seinen Nachteilen für künftige Generationen – ist unübersehbar. Gleichzeitig aber fordert auch die Berufswelt immer mehr von Eltern und wir Eltern würden uns wünschen, dass die Landespolitik die Unternehmen und Körperschaften für die Aufgaben der Familie zu sensibilisiert. Egal ob es Familien sind, in denen die Frau mitten im Berufsleben steht (ob nun Voll- oder in Teilzeit) oder Familien, wo die Frau Ihren Beruf für genau diese Familie an den Nagel gehängt hat (zumindest vorübergehend!) oder wo ein Elternteil selbstständig ist.

“Ohne Oma kommen Eltern nicht durch die Sommerferien!”

Diese Sensibilisierung muss vor allem (auch) auf lokaler Ebene stattfinden, um den Familien Hilfestellung durch Region oder Gemeinde zukommen lassen zu können. Dabei ist leicht zu erkennen, dass jede Investition in Familienpolitik in unmittelbarer Konsequenz auch Wirtschaft und Konjunktur belebt! In diesem Sinne sind viele Eltern für den Ganzjahreskindergarten (52,5%, Mehrfachantworten möglich – dazu müssen einige Voraussetzungen geschaffen werden, das würde das Thema dieses Briefes jedoch sprengen), kostengünstigere Ferienbetreuung (48,5%, Mehrfachantworten möglich), verkürzte Sommerferien und mehr Freizeitangebote für Kleinkinder in der eigenen Gemeinde. Es hat sich bei der Befragung nämlich auch eines gezeigt: Wer in der Stadt lebt, hat Glück. Der Rest, und das sind immerhin 72% der deutschen Bevölkerung (aus der Broschüre des Landes: Das ist Südtirol) hat viel Vergnügen beim Rumfahren.

Sommerbetreuung ein Privileg der Städter?

Ganz viele der Mamis müssen in die Stadt fahren, wenn die Kinder einen Ferienkurs besuchen oder die Eltern ein Betreuungsangebot in Anspruch nehmen wollen, während die Eltern auch im Sommer weiter arbeiten. Und dann kann ein Tag schon einmal so aussehen: Der Kurs beginnt erst um 9.00 Uhr und endet bereits um 16.00 Uhr? Macht inkl. Fahrt eine effektive Arbeitsdauer von ca. 5 Stunden am Tag. Da wird sich der Chef aber freuen! Ob sich Mama und Papa den Kurs überhaupt leisten können, ist wiederum eine andere Frage. Bei meiner Befragung hat sich gezeigt, dass Südtiroler Eltern pro Monat und Kind etwa 150 bis über 200€ ausgeben und das kann ganz schön ins Geld gehen. Vor allem wenn nicht nur ein Einzelkind zu betreuen ist. 66,5% der befragten Personen hat auch angegeben, nicht die Möglichkeit zu haben, mehr für die Sommerbetreuung auszugeben. Hier möchte ich ein paar Stimmen von Müttern einfügen zum Thema, Sommerbetreuung in der ländlichen Gegend und den damit einhergehenden Kosten:

“Besonders in kleineren Gemeinden ist das Angebot für die Sommerbetreuung schlecht, diesen Sommer gab es bei uns nicht einmal einen Sommerkindergarten. Aber auch bei der Nachmittagsbetreuung bedarf es mehr. Man sollte die Möglichkeit haben Kindergartenkinder auch zu einer Tagesmutter zu geben zu einem bezahlbaren Stundensatz. Kinderbetreuung endet nicht um 15 Uhr und auch nicht mit 4 Jahren.”

Weitere Elternstimmen zur Sommerbetreuung in Südtirol

Alle weiteren Kommentare, die die befragten Müttern an sie gerichtet habe, übersende ich natürlich mit der Bitte, dass diese auch gelesen werden! Zahlen aus Deutschland belegen übrigens eine ähnliche Situation – und auch dort wird nicht darüber geredet und Eltern werden einfach alleine gelassen. Dort gaben 56 % aller Eltern an, dass sich Beruf und schulpflichtiges Kind schlecht vereinbaren lassen. Fast eine Million Mütter von kleinen Kindern würde einen Job annehmen, wenn eine bessere Betreuung während der Schulferien gesichert wäre; 2,3 Millionen Mütter würden auf Vollzeit aufstocken – wenn sie die Kinder versorgt wüssten. Die Zahlen belegen: Dieser Zustand ist ein Notstand – und eine Mütter-Berufs-Verhinderungspolitik (aus der Broschüre des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend “Zur Vereinbarkeitssituation von Eltern und Schulkindern”, Juni 2011). Und wäre es, vor allem wenn man unter anderem die unsichere Rente künftiger Generationen bedenkt, nicht sinnvoll, wenn mehr Mütter wieder ins Berufsleben einsteigen könnten.

Wo bleibt die Familienfreundlichkeit in Südtirol?

Um wieder zum Thema zurück zu kommen: In den Südtiroler Gemeinden soll und muss dringend ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass Kinder‐ und Familienfreundlichkeit ein wesentlicher Standortfaktor für zukunftsfähige Gemeinden ist. Dasselbe gilt für Unternehmen – ganz unabhängig von der Zertifizierung als familienfreundliches Unternehmen (Audit familieundberuf). Mitarbeitende, die Beruf und Familie gut vereinbaren können, sind leistungsfähiger und motivierter, weil sie von Unternehmen wertgeschätzt werden – das haben schon einige Studien gezeigt. Außerdem trägt genau das auch zu einer besseren Lebensqualität in der Familie bei! Und unsere Eltern haben doch in den letzten Jahren schon so viel geleistet, warum müssen 67% der Großeltern die Sommerbetreuung der Enkelkinder übernehmen? Dies natürlich vollkommen kostenfrei – den weder Großeltern, noch Eltern, werden für die eigene Betreuung Ihrer Kinder in irgend einer Art und Weise entlohnt!

Ein trauriges Bild, das sich hier zeigt, denn Eltern könnten so viel besser für Ihre Kinder sorgen als zum Teil unausgebildete Praktikanten in der Sommerbetreuungsstätte! Das zeigt sich auch an der Zufriedenheit der Eltern, die eine Sommerbetreuung in Anspruch genommen haben (meistens ist es dann auch nicht nur ein Angebot, sondern immer mehrere), mit eben dieser! 30% der von mir befragten Eltern wünschen sich besser ausgebildetes, pädagogisches Betreuungspersonal. Doch der größte Wunsch ist der, nach einer flexibleren Betreuung und größeren Unterstützung der Eltern.

Auch Pädagogen macht der lange Sommer zu schaffen

Die Schulpause im Sommer macht auch Pädagogen zu schaffen: Nach den so langen Sommerferien haben viele Schüler den Stoff wieder vergessen. Auch Bildungsforscher haben diesen sog. Ferieneffekt untersucht. Die Metastudie eines Teams um dem US-Wissenschaftler Harris Cooper zeigte Mitte der 90er Jahre: Das Sommervergessen gibt es! Vor allem im Bereich Mathematik, im Lesen und Schreiben fällt der Ferieneffekt nicht so groß aus.

Ein weiteres Ergebnis: Je höher die Klassenstufe, desto größer ist der Wissensrückgang in der schulfreien Zeit. Wäre also eine bessere Aufteilung mit einer Verkürzung der Sommerferien eine Lösung, liebe Frau Deeg? Das könnten sich immerhin 63% der befragten Eltern vorstellen. Damit, als abschließende Worte, möchte ich Ihnen ans Herz legen: Sprechen Sie mit den Eltern! Einige wären gerne dazu bereit, eine Arbeitsgruppe zu bilden und gemeinsam mit Ihnen an Lösungsvorschlägen für diese Problematik zu arbeiten! Auch die Initiative für Vereinbarkeit von Beruf & Familie in Südtirol kann ein kompetenter Ansprechpartner sein. Ich möchte Sie deshalb in Ihrem Amt als Landesrätin – vor allem aber von Mutter zu Mutter bitten: Setzen Sie sich mit Elan und Entschiedenheit für eine bessere Sommerbetreuung (für Eltern, die diese benötigen) ein! Und unterstützen Sie Eltern und Müttern (nicht nur Väter, wie unlängst mit dem Familiengeld+) auch in dem Vorhaben, Ihre Kleinkinder selber Zuhause zu betreuen. Der momentane Kurs schadet leider den schwächsten und unschuldigsten in unserer Gesellschaft, unseren Kindern!

Herzlichst

Nachtrag:
Mit großer Freude habe ich ein Antwortschreiben von Frau Deeg entgegen genommen. Da der offene Brief an unsere Landesrätin ein gemeinsamer Brief von uns Eltern war, möchte ich auch euch allen den Antwortbrief unserer Familienlandesrätin, Frau Waltraud Deeg, zur Verfügung stellen.

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Das Leben ist ein Abenteuer, aber durch regelmäßiges Yoga und Meditation komme ich mit Mann, Kindern und Hund meistens ganz gut klar. Und wenn ich mal einen schlechten Tag habe, helfen mir meine kreative Ader und das Schreiben. Was macht dich glücklich?

17 Comments

  • Anonym
    20. Dezember 2016 at 13:35

    Vor 7 Jahren haben wir uns hier in St. Andrä stark gemacht für die Sommerbetreuung durch die Kinderfreunde, das erste Jahr super, danach teilweise durchwachsen aufgrund von nicht immer qualifizierten bzw. motivierten Personal. Nun sind die Kids 10+13 und gehen z. B ins SSV Camp oder nach Salern, wobei dort die täglich wechselnden bring- und abholzeiten keineswegs berufsfreundlich sind, das Angebot allerdings top. Irgendwie haben wir uns durch jeden Sommer gewurschtelt, hat funktioniert, da wir beide selbstständig sind und beide Omis oder auch mal Tanten nicht weit. Mit meinem früheren Job allerdings nicht vereinbar. Es gibt noch viel zu tun!

    Reply
  • Anonym
    20. Dezember 2016 at 13:36

    Hon mi a an der umfrage beteiligt und bin a der meinung, dass es dringend a reform brauch. Wenn mir ehrlich sein gibs di infrastrukturen und a di pädagogen wos finanziert sein, meiner meinzng brauchats koane finanzierung von sommerbetreuung in dem ausmoss wenn man af des zrugg greifat wos eh schun do isch und gezohlt.

    Reply
  • Anonym
    20. Dezember 2016 at 13:36

    Ein ganz großes Kompliment an Frau Rabensteiner, die in ihrem offenen Brief an Frau Waltraud Deeg die Problematik auf den Punkt gebracht hat. Chancengleichheit beginnt nämlich genau hier! Es kann nicht sein, dass es Südtirols Müttern dermaßen schwer gemacht wird unbesorgt zu arbeiten bzw. Betreuung zu organisieren bzw. sich Betreuung leisten zu können und Kinder verzweifelt ‘rumgereicht’ werden müssen. Beruf und Familie vereinen? So natürlich nicht möglich!

    Reply
  • Anonym
    20. Dezember 2016 at 13:37

    Es sollte die möglichkeit gegeben werden dass mamis zuhause bei den kindern bleibn dürften!!! Gibs ja nicht wichtigeres für die kinder… alles wird unterstützt nur das nicht! Traurig!

    Reply
  • Anonym
    20. Dezember 2016 at 13:37

    Genau! Die Möglichkeit, würdig eine Familie mit einem Gehalt zu erhalten (sei es das vom Vater oder von der Mutter!!), ohne gleich als ein Sozialfall hingestellt zu werden und um Unterstützung betteln zu müssen! Das ist eigentlich grundlegend für einen Sozialstaat… Und was passiert bei uns? Die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer, mittlerweilen ist es ein Luxus zu Hause zu bleiben und deine Kinder aufzuziehen (eigentlich das natürlichste und normalste auf der Welt). Väter kriegen fast nicht einmal den Tag der Geburt ihres Kindes frei, Vaterschaft gibt’s nur wenn die Frau stirbt oder todkrank ist. Wo kommen wir da noch hin? Leider ermöglicht die aktuelle familienpolitische Situation keine solch zeitgemäße Kindererziehung/Partnerschaft. Zudem: die Frau verdient schließlich nach wie vor weniger als der Mann.

    Reply
  • Anonym
    20. Dezember 2016 at 13:38

    Die Ungleichheit bei den Gehältern steht meiner Einschätzung nach sicherlich auch im Zusammenhang mit der Tatsache, dass Frauen ausfallen werden und daher in bestimmten Positionen nicht zu finden sind, obwohl wir schon lange mehr Akademikerinnen als Akademiker haben und dass mit besserem Notendurchschnitt, einfach nur traurig… aber Chancengleichheit ist leider immer noch ein Thema das die meisten nicht ansprechen wollen, sonst ist frau gleich “Emanze”….

    Reply
  • Anonym
    20. Dezember 2016 at 13:38

    I finds wichtig dass af beade gschaug werd. Sei es für die mamis wos orbeiten gian wellen und miassen und sei es den mamis welche drhuam bleiben bei die kinder. Es isch uanfoch seeeeehr schwierig an betreuungsplotz zu kriagen und no vieeeel schwarer an RICHTIG GUATEN zu kriagen. Es war a fein irgendwia eppes zu mochen dass mon a kind net zwingend in die kita oder zur TM tuat weil mon sich ondersch nicht leisten konn sondern dass mon a an zuaschuss kriagen für private institute oder private betreuungsplätze.

    Reply
  • Anonym
    20. Dezember 2016 at 13:38

    Odo jede mama de dohoam bleibm mecht konn bleibm bis is kind kindogortn geht, egal ob privat odo öffntlich ungstellt.. Und magari la a kloanigkeit krig, obo di rentnjohr trotzdem zähl… Es muas a Recht sein für a Muattr selber auf die Kinder schaugn zu kennen und ein Minimum für die Rente zu griagn, net sie zwingen Kinder umer zustuppsn weils onders net geat! Wenn nor jemand decht orbeitn gean will nor soll olles so bestimmt sein das sie net norrat wert!
    I verstea die Politiker echt nit, in die Ausländer wert olles nochgschmiessn, ober gor olles, zan kotztn isch des, und wert net gschaugt wos sie in ihmene Lond entn hobn. Bolt verlong se 200€ um es gonze Schualkram zu kafn,weil sie net Geld hobn und des do laut ihmene net richtig isch,ober 700€Handy,Audi A6 usw hobn,sell schun. In ihmene Lond drweil, baun sie nuie gonze moderne Hittn,rennen in onzug ummer mitn Rolex am puls und mir sein Loppn! I renn gor nimmr umr schaugn/frogn auf welchn Geld i onrecht hon,weil olm no meine Eltern miteinbezogn werdn, mit eigene Wohnung(net Haus) und stickl Feld za guat drun sein,so guat drun,das die eigenen Kinder onders wo orbeitn gongn sein,weil nix auserschaugt hot vom Feld für ins.
    Mit an Londeshauptmonn wos selber sieben Kinder hot, tat i mehr Menschlichkeit erwortn, diesbezüglich.
    A bzgl der Schließung gewisser Spitäler het i mehr Menschlichkeit erwortet,ober des isch an ondre Gschicht.

    Reply
  • Anonym
    20. Dezember 2016 at 13:39

    No oans! Wissn eigentlich insre Politiker,zu wos die südtitoler Familien olles im stond sein um jedes oanzelne Cent zu kriagn???
    Net heiratn, separate Adressn ungebn ober decht zomlebn, usw usw. Also laut a freindin vo mir wos bei dr Gewerkschoft orbeitet,wos selber drüber locht,sein in Südtirol,sogmr grob gschätzt 80% Alleinerziehende! Seins ober nit. Do sein de wos heiratn,wia i z.B., die greastn Loppn in die Augn vo de leit. Mir hobn gwellt ein Vorbild sein für insre Kinder und ehrlich sein,stattdessen sein mir “selber bled” hoasts. Na Danke. Nor kemmen do a Fälle wo Frauen mit 2 3 kloane Kinder verwitwet sein, Hausfrauen weils onders net gongn war mit die Kinder,Schuldn,Hypothek usw und miassn selbr weiterschaugn. Warum? Nor hoast es Geld fahlt vom Lond! So a Witz! Schrecklich schrecklich! Und welche Möglichkeiten haben wir, die Politiker über diese Zustände und Missstände zu informieren? Reicht ein offener Brief in der Tageszeitung aus? Was tun um gehört zu werden?! Wer den ‘Aufstand der Kindergärtnerinnen’ vor wenigen Monaten mitverfolgt hat (die Problematik ähnelt sich tatsächlich im Grunde!) fragt sich, ob Lösungen überhaupt gesucht werden oder das nur behauptet wird.

    Reply
  • Anonym
    20. Dezember 2016 at 13:39

    Ich kenne sogar zwei Familien, die einfach keinen kita-Platz erhalten haben, sich eine Tagesmutter nicht leisten konnten und die Frau somit nicht mehr arbeiten gehen konnte. Mit dem Gehalt des Mannes zu leben ist übrigens fast unmöglich, sagen die Eltern in beiden Fällen.

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  • MissX
    20. Dezember 2016 at 13:43

    Ich bin die erste, die für die Unterstützung der Eltern, besonders der Mütter ist. Aber nicht Kinder abgeben ist die Lösung, sondern der Frau die Chance zu geben, bei den Kindern zu bleiben. Ich wäre dafür, dass bis zu einem gewissen Grad, die Rentenbeiträge der Frau übernommen werden sollte bis zu einem gewissen Kindsalter. Auch wenn die Frau halbtags arbeiten geht, sollte für die Rente voll eingezahlt werden. So entgeht eine Mutter der Altersarmut.
    Ich bin strickt gegen das Kinder abgeben. Wo führt das hin, wenn Kinder mehr bei der Tagesmutter sind als bei Mama. Es kotzt mich richtig an, wie blauäugig einige Leute Kinder machen. Ohne nachzudenken. Oft hört man:“ ich würde meine Kinder jetzt nie mehr hergeben, aber wenn ich die Zeit zurück drehen könnte würde ich keine mehr anschaffen.

    Reply
  • Nici
    20. Dezember 2016 at 13:44

    Also i honn huior mit Mai wieder ongfongen zu orbeiten (Teilzeit) und honn letztes Johr im September in der Kita in meiner Gemeinde um an Plotz gfrog, die Ontwort wor “Liebe Frau sem hetn sie schun in dor Schwongerschoft an Plotz reservieren gmiast.”
    Donn honn i ba die Tagesmütter nochgfrog und semm honn i leider a koan Plotz krieg weil i an oanem Tog mein Sohn bis 6 sem lossen het gmiast und so long orbeiten die TM net.
    Mir hoben donn zun Glück in ar ondern Kita an Plotz krieg, zohlen obor fost es doppelte weil mir net in der Gemeinde onsässig sein.
    Konns des wirklich sein dass es so wienig Möglichkeiten gib?
    Schun isch es heit zu tog net leicht a Teilzeitstelle zu kriegen, i honn des Glück kop dass meine Chefs mir a Tielzeitstelle geben hoben obor dass man donn a no sofl Schwierigkeiten hot an Betreuungsplotz für sein Kind zu finden, des konns wirklich net sein!!!
    Ahjo und i bin jetzt schun ban überlegen wie i in Sommer regeln soll wenn mein Sohn Kindergorten geat, Omas orbeiten selber, Papi van Kind konn a net sogen i orbeit lei holbtogs, Do muas sich definitiv wos ändern!!!

    Reply
  • Margit
    20. Dezember 2016 at 13:44

    Toller Brief. Ich stehe vor der Herausforderung das wir beide Vollzeit arbeiten müssen bzw. wollen, dies aber nicht möglich sein wird, da der Kiga ja nur bis 15.00 Uhr geht. Ich bin der Meinung dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf (spätestens)mit Kindergarteneintritt endet.

    Reply
  • Ricky
    20. Dezember 2016 at 13:45

    … dann könnt ihr euch vielleicht vorstellen, um wie vieles schwieriger es ist, die schulfreien Zeiten abzudecken, wenn es sich um Kinder/Jugendliche mit Beeinträchtigung handelt. Da gibt es ab der 5. Klasse Volksschule kaum noch Sommerangebote – und wenn, dann kostet das ca. 300 Euro pro Woche. Ich habe dieses Jahr meinen Sohn für 1 Woche in eine angebotene Sommerbetreuung – organisiert vom “Arbeitskreis Eltern Behinderter” eingeschrieben – dieser wurde dann kurzfristig abgesagt. Vereinbarkeit Familie und Beruf wird so nicht erleichtert!

    Reply
    • Silvia
      20. Dezember 2016 at 13:46

      Das tut mir so Leid Ricky! Gerade Eltern beeinträchtigter Kinder sollten besonders in ihren schwierigen Aufgaben unterstützt werden! Diese Eltern haben meinen allergrößten Respekt!

      Reply
  • Anonym
    20. Dezember 2016 at 13:45

    Für die mangelnde Nachfrage an Betreuungsplätzen möchte ich zu bedenken geben: es wird gefragt, wer aktuell einen Platz braucht, nicht wer gerne arbeiten würde (oder müsste) und einen Platz möchte, wenn man (FRAU) arbeitet findet… der aktuelle Bedarf ist nicht gleich dem Bedürfnis! Weiterhin werden (teilzeit) arbeitende Frauen als schlechtere Mütter dargestellt, vollzeit arbeitende Männer aber keineswegs als schlechtere Väter…. es gibt so viel zu tun in diesem Land! Und wir hoffen darauf, dass sich in Zusammenarbeit von engagierten Eltern und Politik zum Wohle der Kinder etwas ändert.

    Reply
  • Andrea
    20. Dezember 2016 at 13:46

    Bei der ständigen Kritik, dass die Frauen angemessen entlohnt werden sollten fürs zu Hause bleiben: erstens sind die meisten Frauen nicht alleinerziehend und somit die Aussage schon als recht diskriminierend abzustufen, zweitens reicht eine finanzielle Entlohnung nicht zur Wahlfreiheit fürs zu Hause bleiben (das ich absolut unterstützen würde, obwohl ich doch arbeiten würde). Wahlfreiheit bedeutet finanzielle Möglichkeit, aber auch Erhalt des Arbeitsplatzes (unabhängig ob öffentlich, privat, Projektvertrag usw.), Rentenversicherung usw., und all das ist rein rechtlich nicht möglich, daher sollte das auch so kommuniziert werden. v.a. die mangelnde Rentenabsicherung, das Ungleichgewicht der Gehälter und die drohende Altersarmut von Frauen müsste mehr thematisiert werden. Und Regelungen, welche dazu animieren zu kündigen ohne ausreichend verständliche Information über die Langzeitfolgen finde ich einfach nur fahrlässig, denn leider verfügt Südtirol nicht über ausreichend emanzipiert erzogene Frauen, die diese Dinge kritisch hinterfragen….

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